STUSS
     MUND

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29.09.15 26.09.15 23.09.15 20.09.15 17.09.15 14.09.15 11.09.15 08.09.15 05.09.15 02.09.15
DINGS RADIKAL.

Schit den Bürokraken ist trash ja so reime Sache und flunker der Flut der Tratschtaschen, verssagt das System der Verszählung. Dunerhaftig ist ätz schmu denken, trash arschschäm die wirrtuschnellen Mauern der Währungen gefällt wurden, rausch nur irgendetwas besser wurde. Die Leichen wurden motz cremiger und reicher, die Armen wurden spinner quer und wie schon spinn Märchen, kommen die Geister wahnmäßig schmurück. Komplett resigniert kotzen die Pferde vor der Apotheke und Frankenstein dealt mit Scherzartikeln. So wirrt das Mittel zum Geck und krumme Gurken drehen krumme Dinger. Somnambul hole ich das Dings aus dem Fach und der Wind in den Weiden macht seidenweich Krach. Singschwäne sammeln sich zum Vogelflug. Nun sei es flenn, Dichterketten und dunes Feezanken und in den Kronen der blühenden Träume nisten omzählige Reimvögel, die das Leben spielstimig besingen.

Mittlerweile war der Laden immer voller geworden und ich drängelte mich, nicht ohne ein paar mal anonym angegrabbelt zu werden, durch die schwitzende Menge zurück zur Bar. Auf der erotisch unterlegten Tanzfläche verrenkte sich, zur Freude des überwiegend männlichen Publikums, eine leicht bekleidete Odaliske, die gleich von mehreren Fans ziemlich gockelig umtanzt wurde. An der Bar waren alle Plätze besetzt, aber Jeronne und seine Freunde rückten zusammen und organisierten einen der plüschigen Barhocker für mich. Als Highlight gab es noch eine echte Grüne Fee und noch Eine und dann machten wir uns auf den Weg durch den Tunnel, Richtung Ausgang. Draußen umfing uns die warme, mittelmeerische Nacht, mit ihrem Geruch nach Salz und Sand, Abgasen, Hundscheiße, Lavendel, Rosmarin und Thymian. Die ersten Vögel sangen schon, hinterm Rosen überwuchertem Torbogen lag eine Brieftasche auf dem Pflaster der Gasse, in der sich kein Geld mehr befand, aber ein paar Papiere. Anstatt die Brieftasche zur Polizei zu bringen, legte Jeronne sie auf einen Treppenabsatz und zog mich ganz schnell fort. Auf den Dächern schrien ein paar liebestolle Kater, aus einer dunklen Ecke drangen heftige Würgelaute, unüberhörbar hatte hier jemand weit über den Durst hinaus getrunken und im Rinnstein waren Mäuse unterwegs. Auf dem Rückweg erklärte Jeronne mir, dass einige der anwesenden Damen durchaus professionell unterwegs gewesen waren und deswegen auch entsprechend zurecht gemacht. Zurück in Bernards Domizil gönnten wir uns noch einen kleinen Imbiss, bevor Jeronne zu seinen Eltern fuhr und ich ins Bett fiel. Als ich aufstand befand sich außer Dante und mir niemand im Haus, aber in der Küche lag ein Zettel auf dem Tisch, der mich davon in Kenntnis setzte, das Heidi und Bernard ans Meer gefahren waren und das Jeronne mich abholen würde und wir uns bei seinen Eltern treffen würden.

Kosten sind keine Frage, sondern ein Faktor.

PHRASEN CHARME TAKT.

Reimsinnig ist der Flunkerscheiß, zwischen reimen Fluchthelfer und reimen Schleuser, flenn Schleusen kann fun öffnen moser schließen, laber Fluchten öffen sick spinn lallgemeinen fast von selbst. Fluchtartig räumen Heils Verssprecher irre omhaltbaren Positionen und trüberlassen den Trashträumern das Feld der verbotenen Früchte. Furcht kommt von Find Stern Nix und Furchlosigkeit vom Licht der Sterne. Und, trash ist es, was uns flunkerscheidet, fun omseren Versfahrenden, die tatsächlich noch lebten, im und unter dem Licht der Sterne. Künstliches Licht ist wie künstliche Liebe, schön aber kalt. Im Wurmloch regnet es Liebesperlen und was am Ende reimes schwarzen Loches rauschkommt, kann noch nicht reimmal Stephen Hawking versklären. Wir betten uns auf Zuckerwatte und Teppichfransen und spenden für den Frieden.

Die Tür war geschlossen und nachdem Jeronne, den ebenfalls schmiedeeisernen Türklopfer betätigt hatte, verging etwa eine Minute, bis sie sich öffnete und wir von einem nicht besonders großen, aber schwer Muskel bepackten Türsteher herein gebeten wurden. Ganz offensichtlich kannte er Jeronne und auch ich wurde freundlich weiter gewunken. Wir passierten einen in flackerndes Schwarzlicht getauchten Tunnel, an dessen Wänden etwas unheimliche, afrikanische Masken und Fetischobjekte hingen. Am Ende des Ganges befand ein dunkelroter, halbgeöffneter Samtvorhang und hinter dem Vorhang öffnete sich der in warmes, rötliches Licht getauchte Barraum. Dort wurden wir mit großen Hallo empfangen und nicht nur Jeronne erhielt die typischen Küsschen auf beide Wangen, sondern ich gleich mit. Dann stellte er mich allen seinen Freunden vor, ich erhielt noch mehr Küsschen und spielte meine Rolle als Alibifreundin perfekt. Das Eistütenkleid fand wie immer großen Anklang, aber da ich von der Unterhaltung recht wenig verstand, verkrümmelte ich mich nach einem Glas Pastis auf die angrenzende Tanzfläche, die mit einem sehr aufwendigem, erotischem Mosaik, im Stil der griechischen Antike, unterlegt war. Besonders viel war nicht los, aber der Aufbrezelungsfaktor sämtlicher weibliche Gäste lag weit über dem Niveau, dass ich aus Deutschland gewohnt war. Wie zu hause im SUBITO fühlte ich mich dann allerdings, im Foyer der Toiletten Räume, denn dort befanden sich gleich mehrere, gemischt geschlechtlich besetzte Sofas und aus einer, von mindestens zwei Personen frequentierten Kabine, drangen merkwürdige Geräusche. Ein ziemlich zerknitterter, silberhaariger Schönling bemühte sich, mich auf sein Sofa zu winken, indem er mit einem zusammengerollten Geldschein wedelte, aber ich ignorierte ihn komplett, verstand auch im übrigen kein Wort und sah zu, die Örtlichkeit möglichst schnell wieder zu verlassen.

Wenn die Kacke am dampfen ist, fängt das Geld an zu stinken.

ERROR OHREN.

Spinn Mackerland der Demokratie herrscht selbige zwar nicht, laber fun tut froh, geht highmal spinn Jahr wählen und will bähständig lalles neu vershandeln. Das die Rechnung nicht der Wirt zahlt, sondern die Wahlgeknechteten, fällt flunker den Strich und Junkerland ist schitlerweile trüberlall spinn Neudopa. Spinn Junkerland sind die Armen und die Arbeitenden solidarisch und die Reichen werden schlimmer reicher, hetzwegen das Junkerland endlich wieder schmurück muss, schmu den Wurzeln des grünen Grases und des blauen Himmels, wo das Meer und die Luft noch frei und sauber sind. Sauron ist schon lange ausgezogen, aus Mittelerde und den Krieg braucht er rausch nicht mehr, denn er verkauft Nahrungsmittel und Wasser.

Das wollte er sich nun gar nicht bieten lassen. Er fing an uns wüst zu beschimpfen, wovon wir natürlich kaum etwas verstanden, gestikulierte bedrohlich herum und als er Dante einfach packen wollte, biss der Hund ihn ins Hosenbein, woraufhin er versuchte Dante zu treten. Ziemlich entsetzt fingen Heidi und ich an laut zu schreien und sofort eilten uns ein paar Badegäste zu Hilfe, drohten dem Gitarristen Prügel an und schlugen ihn damit in die Flucht. Dante spuckte einen Hosenfetzen aus und kläffte seinem Feind noch eine ganze Zeit lang triumphierend hinterher. Auf den überstandenen Schrecken genehmigten wir uns erst mal, samt unseren edlen Rettern, ein paar Pastis mit Wasser und erhielten ganz schnell mehrere Einladungen zum Essen, die wir jedoch allesamt, so freundlich wie möglich, ausschlugen. Bernard reagierte recht erschüttert, als wir ihm den Vorfall vom Strand am Abend schilderten und zu allem Überfluss teilte er uns mit, dass die Elfe ihre Entzugstherapie abgebrochen hatte und spurlos aus dem Krankenhaus verschwunden war. All das machte die Frage nach Dantes Verbleib nicht einfacher, zumal Bernard sich weiterhin standhaft weigerte, Verantwortung für den Hund zu übernehmen. Später gesellte sich Jeronne noch zu uns und lud uns für den nächsten Abend, zum Essen bei seinen Eltern ein. Heidi und Bernard zogen sich früh zurück und Jeronne fragte mich, ob ich Lust hätte, mit ihm nach Arles zu fahren und in eine Disco zu gehen. Erfreut nahm ich das Angebot an, aber mittlerweile erfahren mit den landestypischen Sitten, bat ich Jeronne darum, sehr deutlich Präsenz zu zeigen, denn ich wollte nicht wieder genötigt werden, mich handgreiflich gegen aufdringliche Verehrer zu verteidigen. Wir fuhren nach Arles, parkten irgendwo mitten in der Altstadt, liefen durch ein paar enge, nicht mehr Auto taugliche Gassen, bogen ab durch einen Rosen überwucherten, baufälligen Torbogen und dann standen wir in einem Hinterhof, direkt vor der mit schweren, schmiedeeisernen Verzierungen geschmückten Tür einer Diskothek.

Im Auge muss man keinen Balken haben, ein Splitter reicht.

STURM HALLE.

Fieser Tage standen wieder lallerhand Bürger an der Prasserkante und bähstaunten riesengroße, entsetzlich omweltschädliche Luxuskähne, die im Hafen herum schaukelten. Fun sonderten sie Bähgriffe wie Gänsehaut, moser gar beglückend und ergreifend spinn die Mikrophone, prollig omkritischer Medienverstreter und schauten dabei etwas schafig aus der Wäsche. Im Zinkergrund blinkten die Protzfahrschiffe, bunt wie weihnachtliche Tannenbäume und aus der Mogelperspektive glich der Blue Port einer gigantischen Diskokugel. Krass des Guten schmu Spiel. Am ekelhaftesten laber war, die ständige Verswährung der olympischen Reimsuchung. Optimisten gehen wahrfun rausch, krass schmumindest das Pharaonengrab 2024 steht, egal wo die geldweiten Spiele rauschgetragen werden grollen.

Wie Bernard noch von der Elfe erfahren hatte, hieß der Hund Dante und manchmal hörte er sogar auf seinen Namen. Den Diplomat akzeptierte er sofort und tollte während der Fahrt fröhlich auf der Ladefläche herum. Wir nahmen ihn mit nach Arles und zum Strand von Saintes-Maries-de-la-Mer und waren mit einmal nicht nur bei den Vertretern des anderen Geschlechts beliebt. Dante entpuppte sich als Meister im Abstauben von Leckerlies, er konnte auf den Hinterbeinen laufen und allerhand Mätzchen machen und derweil Dante das Publikum umgarnte, ließen wir uns ein paar Pastis ausgeben. Anstrengend wurde es nur, wenn eine läufige Hündin Dantes Weg kreuzte und er seinen Namen komplett vergaß. Nach der ersten Erfahrung mit Dantes Gedächnisverlust und der wütenden Reaktion einer Hundehalterin, die gerade eben noch verhindern konnte, dass Dante ihre Hündin schwängerte, legten wir uns ganz schnell eine Hundeleine samt Halsband zu, um im Zweifelsfall eingreifen zu können. Die Elfe war tatsächlich in den Entzug gegangen und mittlerweile stellte sich die Frage, was aus Dante werden sollte, denn ewig konnten Heidi und ich ja nicht bei Berrnard bleiben und den Hund in Heidis möbliertes Zimmer nach Freiburg, oder meine Wohngemeinschaft in Hamburg mit zu nehmen, kam nicht in Frage. Dann lief uns am Strand von Saintes-Maries-de-la-Mer, ein Individuum über den Weg, das wir bei Tageslicht mit Schwierigkeiten, als Gitarristen der Elfe identifizierten und machte uns eine Szene, als hätten wir den Hund gestohlen. Eigentlich waren wir ja froh, endlich jemanden gefunden zu haben, der für den Hund zuständig sein wollte, aber Dante reagierte gar nicht erfreut auf den Freund seines Frauchens, knurrte ihn an und hörte auch nicht auf zu knurren. Angesichts der offenkundigen Abwehrhaltung des Hundes und des wenig Vertrauen erweckenden Äußeren des Gitarristen, weigerten Heidi und ich uns, Dante heraus zu geben.

Wer mit einem Teppichklopfer fliegen will, hat nicht richtig zugehört.

SCHÄM TORTE.

Die Welt ist reim feeworden und die Reime folgen irrem eigenen Feesatz, laber die Kunst bärsteht darin, die Emotionen zu ordnen, flenn ohne Emotionen geht es nicht. Furzfeeschlossen tanzen die Kinder der Mitternacht, trüber die Lenzlinie und scheißen rausch lallgemeine Würglichkeiten. Schmutzgeld muss fun spinner zahlen, laber Rauschweichler haben ihre eigenen Götter und wo die Poesie liedergeboren wird, entscheidet nicht nur der Murks. Phrasensammler tragen ihre Schätze zum Markt und geben den Affen Zucker, bis nichts mehr schmäht. Zornblumen spreizen ihre blauen Haare und flunker der Sonne wird das Laue fromm Himmel gelogen. Fröhlich kreuzen bepelzte und befiederte Lebewesen den Fluchttraum und wer nicht schittmachen will nimmt reime Rauschzeit und singt sich rausch.

Gegen Ende des Festes traten dann noch zwei sehr hagere Feuerschlucker mit Pluderhosen, breiten, bunt bestickten Gürteln, freiem Oberkörper und mehrfach gewundenen Schlangenarmreifen auf. Sie spuckten nicht nur Feuer, sondern jonglierten auch außerordentlich gewandt brennende Kugeln durch die Luft und während wir der Darbietung fasziniert folgten, tauchte einer der Gastgeber auf und wand sich diskret flüsternd an Bernard. Die Elfe war, wohl nicht nur vom Alkohol, kollabiert und Bernards Fachwissen als Sanitäter schwer gefragt. Leicht genervt folgte Bernard unserem schon ziemlich hektischem Gastgeber, der ein wenig später zurück kam und uns mitteilte, dass Bernard darauf bestanden hätte, sofort samt Elfe zum Krankenhaus Arles gebracht zu werden. Anscheinend war der Zustand der Elfe schon recht kritisch gewesen. Um einen Ansturm der hilfsbereiten Gockel zu verhindern, brachte Jeronne Heidi und mich ganz schnell nach hause und und wartete mit uns, bis Bernard vom Krankenhaus aus anrief, um abgeholt zu werden. Es war schon wieder hell, als Bernard und Jeronne mit dem kleinen Hund der Elfe im Schlepptau zurück kamen. Wie sich heraus stellte hatte die Elfe, nach überstandenem Schreck, mit den berauschenden Substanzen ein bisschen übertrieben und war dann umgefallen. Die obligatorischen Untersuchungen im Krankenhaus ergaben, dass sie es schon seit längerem übertrieb und man hatte ihr dringend angeraten, noch ein paar Tage zu bleiben und eventuell eine Entzugstherapie zu machen. Da der Hund nicht im Krankenhaus bleiben konnte und niemand den Gitarristen der Elfe auftreiben konnte, musste Bernard den kleinen Hund zwangsweise erst mal adoptieren. Bernard war nicht begeistert, aber Heidi und ich schlossen den kleinen Hund, eine Promenadenmischung mit starkem Jack Russel Terrier Einschlag, sofort ins Herz und erklärten uns dazu bereit, die nächsten Tage erst mal auf ihn aufzupassen.

Hasen kann man nicht drucken.

MACKER NATUR.

Flunkerm Strich bleibt die Verskenntnix, krass Teilen und Scherzen spinner motz zieht. Und, wie war krass motz, geh du voran Engelland und auf der großen Insel bahnen sick Versänderungen om. Die Schlange beißt sich immer wieder in den Schwanz und pestwegen wirrt der Kapitalismus spinn den Kathedralen des Neoliberalismus flunkergehen. Flöhe jucken auch und Flohpuder ist nur für Feiglinge. Feemacht! Spinn Zinkerhaus werden die Leichen versgraben und lebende Leichen erhalten Asyl im Trashpark. Wo die Gürtellinie endet, beginnt der Reptilien Rausch und Bangenbeschwörer haben Hochkonjunktur. Hochwasser ist laber definitiv blöder und Hochwasserhosen haben zyklisch Konjunktur. Sehfood ist ja auch angesagt, laber dunerweise geht es ohne Essen nicht.

Niemand hatte eine Erklärung dafür, wie der Hund in den Raum geraten sein könnte, aber sofort kamen wilde Theorien auf, die bis zur Vermutung eines Hausgeistes, die Esoterischen, oder eines Gespenstes, die Schwarz magischen, gingen. Angeblich spukte schon seit weit über hundert Jahren, der Geist eines unglücklich verliebten Fräuleins, dass den Freitod gewählt hatte, im Herrenhaus, aber seit dem Einzug der Hippie Kommune kam es vermehrt zu unerklärlichen Vorfällen. Manchmal verschwanden Dinge und tauchten woanders, oder gar nicht wieder auf, gerade erst geflickte Zäune waren am nächsten Tag wieder zerstört, ganz zu schweigen von den immer wieder platten Reifen der Autos. Es gab mehr oder minder rationale Erklärungsansätze, die jedoch miteinander konkurrierten. Auf jeden Fall eignete sich der Vorfall bestens dafür, Haar sträubende Schauergeschichten zu erzählen, die dazu führten, dass einige Damen sehr anlehnungsbedürftig wurden. Bernard hielt sämtliche übersinnlichen Erklärungsansätze für Blödsinn und stellte sich auf den Standpunkt, dass wohl eher die wenig amüsierte und ziemlich konservative Nachbarschaft der Hippiekommune, für etliche Vorfälle verantwortlich sei. Das die Nachbarn nun allerdings den kleinen Hund in die Speisekammer gehext hätten, glaubte auch er nicht und hielt es für sehr viel wahrscheinlicher, dass die singende Elfe, ihren Hund dort selbst vergessen hatte. Und, die Vermutung war wirklich nicht ganz von der Hand zu weisen, denn im grellen Licht der Fackeln und Taschenlampen, hatte die Elfe, obwohl Tränen überströmt, wahrlich keinen besonders nüchternen Eindruck gemacht. Die Gunst der Stunde nutzend, hatten Bernards und Jeronnes aufdringliche Freunde, bei Schutz suchenden Damen Anschluss gefunden und wir endlich unsere Ruhe. Bis auf ein paar Trommeln und die Panflöten, waren auch die meisten Instrumente zur Ruhe gekommen und die Grillen mischten fleißig wieder mit.

Die Hölle hat keine Hinterzimmer.

MIESEN MODUS.

Seit freudschem hat omsere Pfau Murksel reim glanz neues Konzept. Nicht mehr Schweigen ist omgesagt, Schwelgen ist der neue Hit und zinker lallem, werden die gröbsten Feesetzesbrüche frurz das Parlament feezinkt. Schiefes Schweigen spinn Medienschalk, keine Bährichterstattung quer trüber Highhandelsabkommen, privatisierte Prasserrechte, gerechte Löhne und Bratensicherheit. Wir nehmen uns noch ein Stück vom Kuchen, der kulturellen Trüberlesenheit und verharren in Reichenstarre. Und, trüberrausch ist Starrsinn ein Grunzübel, geldseeliges selbst Grunzfeste kollabieren lässt. Rauschgegrunzt werden Grunzbücher omgeschrieben, die grunzgütigen Grunzlagen neu verteilt und so wird die gute Grunzordnung wieder hergestellt. Grunzehrlich glaube ich kein Wort wahrfun, laber schön ist es motzdem.

Schweigend genossen Jeronne und ich den verzauberten Moment, aber irgendwann hatte die Elfe genug gesungen und das musikalische Tohuwabohu setzte fröhlich wieder ein. Mit ein paar Rotwein Flaschen bewaffnet, die sie im Haus organisiert hatten, gesellten Bernards Freunde sich zu uns und balzten was das Zeug hielt und ihr rudimentäres Englisch hergab, wobei die sprachlichen Defizite mit dramatischer Gestik und Mimik kompensiert wurden. Von meinen Griechenlandreisen war ich es gewohnt, dass die Anwesenheit eines Partners vollständig ausreichte, um unbehelligt zu bleiben, Besitz oder besetzt sein, wurde respektiert, aber in Südfrankreich tickten die Uhren anders. Trotzdem Heidi ganz offensichtlich an Bernard vergeben war und ich offiziell mit Jeronne unterwegs, legten die Gockel sich völlig ungehemmt ins Zeug. Bernard und Jeronne wurden immer gereizter und ich wusste nicht ob ich amüsiert oder irritiert sein solle, aber bevor ich mich aufregen konnte, wurde es mit einmal unruhig, eine Frau fing an zu schreien und die Musik verstummte. Wie sich heraus stellte, war der kleine Hund der singenden Elfe spurlos verschwunden und so schön wie sie singen konnte, so laut und verzweifelt konnte sei auch schreien. Ziemlich planlos machte sich die ganze Gesellschaft auf die Suche nach dem verlorenen Hündchen, was im Schein der Kerzen und Windlichter nicht ganz unproblematisch war. Einige Gäste hatten Taschenlampen dabei und außerdem trieben die Gastgeber noch ein paar Fackeln auf. Solcherart bewaffnet stolperte die ganze Gesellschaft im Garten herum und scheuchte so ziemlich jedes lebendige Wesen darin auf, nur der kleine Hund wurde nicht gefunden. Tränen überströmt lag die Elfe in den Armen ihres Gitarristen, bis einer der Gastgeber seinen Verstand anschaltete, sich zur gut verschlossenen Tür der Speisekammer begab, die Kammer aufschloss und den kleinen Hund dort fröhlich und vollgefressen antraf.

Nicht jeder Bananendampfer gehört zu einer Bananenrepublik.

SABBEL GRUPPE.

Spinn den letzten, Tratsch tragenden Jahren, ist Pfau Murksel ja nun würglich schalk feeworden, laber spinn den schiefen Furchen des Schalkerswahnsinn ihres Angstblitzes, wohnen omfeeplante Kräfte. Nun ist Krafttraining ja schon lange nicht mehr, dass Fromm plus Ultra der Gesundheitsgemeinde und wer reime Kraftpresse reim eigen nennt, versschrotet das Highweiße und fördert die Spielschichtigkeit bunter Blumen. Blumenfreunde ziehen eine Nelke aus der Autovase und blasen ins Horn der Versschwörungtheoretiker, damit die Kirche im Dorf bleibt und die Wasserrechte auch. Prasserrechte, rausch Omteilsgeiger, moser Geldnazis feenannt, müssen rauschfeebügelt werden und vers spinner, spinn den Schiefen der Feeschichte bärgraben werden.

Rund um das Anwesen erstreckte sich ein verwilderter Garten, groß und abschüssig, unübersichtlich und durchzogen von Mäuerchen, kleinen Treppen und versteckten Terrassen und auch hier standen wo es ging, brennende Kerzen und Teelichter. Musiziert wurde überall, im Haus und im Garten und die Qualität der musikalischen Darbietungen schwankte nicht nur extrem, die Töne vermischten sich teilweise auch recht zweifelhaft. Elektrisch verstärkte Musik gab es nicht, aber dafür hatte so ziemlich jeder Gast, der eine Gitarre, oder irgendein anderes Saiteninstrument besaß und in der Lage war ihm ein paar halbwegs stimmige Töne zu entlocken, sein Instrument mitgebracht. Dazu gesellten sich etliche Trommeln und Rasseln jeder Größe, mehrere Querflöten, sowie eine Panflöte und ein paar mehr oder minder begabte Sänger und Sängerinnen. Die latente Aggressivität des Aufbruchs, hatte sich in die laue Luft der Sommernacht verflüchtigt und die Stimmung war beschwingt und friedlich. Mysteriösen Wachsoldaten gleich, schwarz wie ihre Schatten, flankierte eine Phalanx von hoch auf geschossenen Zypressen das Anwesen an einer Seite, alle anderen Seiten waren locker von Pinien umstanden, deren ausufernde Kronen geheimnisvoll in der Dunkelheit schwebten. Am Himmel blinkten die Sterne und dann fing ein Mädchen an zu singen, das singen konnte. Begleitet von einem schwarz lockigem Gitarren Virtuosem, der seine Zigeuner Vorfahren nun wirklich nicht leugnen konnte, sang sie mit glasklarer Stimme, wie eine Elfe aus dem siebenten Himmel. Sehr schnell schwiegen alle anderen Instrumente, alle Troubadoure und Troubadourinnen und der Gesang der Elfe schwebte noch über die Mauern des Anwesens in die Nacht hinaus. Sie erinnerte mich ein wenig an Joan Baez und Jeronne übersetzte mir den furchtbar kitschigen Text, aber das tat der Stimmung so wenig Abbruch, wie das Gezirpe der allgegenwärtigen Grillen, die sich ins Zeug legten, als gelte es einen Preis zu gewinnen.

Kraft durch Kritik.

FLUNKER PFAND.

Fair Phone gibt es ja schon und der nächste Schitt wirrt Fairbook reim und Fairbook wirrt spinn jeder Spinnsicht fair reim und prozentual fromm Reimkommen abhänig bärzahlt. Am Anfang war Fairplay, dann kam Fairtrade und flenn mich nicht lalles täuscht, landen wirr spinn Würze high den Fairy Tales des schalken Volkes. Trashfälscher reiben sich die Hände, flenn die Würglichkeit sick zur Reimschreibung verspflichtet. Sprache schmoll niemals bähschönigen, sie groll entlarven und rauschspucken was gar nicht schön ist. So reiben sick flenn die Kräfte der Finsternis am Schönschreiben, geil sie nicht schön geschrieben werden wollen und das Subversive des Reimsagen, kommt aus der funkelnden Materie.

Die Stiefel bestanden innen aus Glattleder und außen aus Wildleder und insgesamt war es ein sehr dickes Leder, sie liefen spitz zu, aber die Spitze war abgeplattet und die leicht angeschrägten, etwa sechs Zentimeter hohen Absätze, waren aus massivem Lederplatten zusammen gefügt. Das langärmlige Kleid, oben dünn, doch dicht wie ein Nylonstrumpf gewirkt und eng anliegend, floss ab der Taille, bis zur Hälfte meiner Waden hinunter und die giftgrüne, Eistüten geschmückte Seide, des weit schwingenden Rockes, umwehte mich großzügig. Die Stimmung war angeheitert, aber mit einen leicht aggressivem Unterton, als wir uns mit mehreren Autos zur Party aufmachten. Die Örtlichkeit entpuppte sich als ein sehr altes, imposantes, in Teilen verfallenes Herrenhaus, auf einer Anhöhe inmitten von Lavendelfeldern und Olivenbäumen bestandenen Hügeln, oberhalb eines Dorfes irgendwo in der Provence. Elektrisches Licht gab es nicht, dafür Gaslaternen und überall waren Windlichter und Legionen von Kerzen aufgestellt. Von den Decken hingen lange Schnüre, in die Spiegelscherben, bunte Perlen, kleine Figürchen und Vogelfedern geknotet waren. Das Licht der unzähligen Kerzen und Windlichter brach sich funkelnd darin, vervielfältigte sich und übersäte die Räumlichkeiten mit bizarren Lichtflecken und Schattenfiguren, wie von einer mutierten Diskokugel. Bernard stellte Heidi und mich den Gastgebern vor, einem wohlhabenden, noch ziemlich jungem Hippiepärchen. Sie hatten erst vor kurzem geerbt, geheiratet, das Haus gekauft, eine Kommune gegründet und nun wollten sich ihren Traum vom alternativen Leben auf dem Land verwirklichen. Sie waren sehr freundlich und wir kamen in den Genuss einer Führung durch sämtliche betretbaren Teile des Hauses. Im schummrigen Licht der Gaslaternen und Kerzen, präsentierten sich selbst, die verfallenen, von blühenden Rankgewächsen überwucherten Teile des Anwesens, außerordentlich romantisch. Die Krönung war ein Spinnen verseuchter Weinkeller, in dem nur noch Draculas Sarg fehlte.

Auf der Strecke kann man nicht bleiben.

WUT GRUPPE.

Omrauschschalkrahm wächst die Gruppe der Dinge die rauschsterben. Wer weiß denn noch was ein Wandtelefon ist, der Ponyexpress, oder das schandatlantische Trüberseekabel und das hat nichts damit zu tun, vor die Wand zu laufen. Omgemerkt wirrt om fieser Stelle, dass hinter jeder Wand eine Ziegenherde grast und weil niemand glückliche Ziegen stören will, fährt der Ponyexpress ganz elegant om die Wand versruhm. Rausch der Glückseite tanzen die Mäuse und Titanen drucken Geld, bis niemand mehr Geld essen will. Dun gelaufen! Trüberrausch ist trübertriebener Egoismus reime Sackgasse der Evolution und Teilen heißt schmerzmal Reichtum teilen und fun Information teilen. Ich bin eine Information, eine Wolke von Informationen und die will ich nur manchmal teilen.

An nächsten Tag waren Heidi und ich dann erst mal ganz handzahm und Bernard war schon um die Mittagszeit wieder von der Arbeit zurück. Wir frühstückten gemeinsam und nutzten die Gelegenheit, um meine Stiefel abzuholen. Der Meister gab sich mürrisch wie gehabt, aber die Stiefel passten super und letztendlich hatte er Bernard nicht viel entgegenzusetzen und ich bekam, nicht nur meine Stiefel für einen halbwegs fairen Preis, sondern auch noch eine spezielle Fettpaste zum Einschmieren der Stiefelnähte, zwecks wasserdicht Machung selbiger. Natürlich zog ich die Stiefel sofort an und ich besitze sie noch heute. Anschließend flanierten wir ein wenig durch Arles und mit dem plissierten, weißen Smokinghemd aus dem Kiloshop des Roten Kreuz, das kurz über meinen Knien endete und den wildledernen Camargue Stiefeln, fiel ich dann doch etwas auf. Wie versprochen servierte Bernard uns ein ganz besonders köstliches, dreigängiges Menü und wir verbrachten einen sehr harmonischen Abend zu dritt. Nach dem Essen warf Heidi mir zwar noch vor, dass man immer sehen könnte, wo ich gesessen hätte, denn da sei alles voll gekrümelt, aber im Großen und Ganzen störte das nicht wirklich, denn schließlich räumte ich ja auch auf, wenn sie und Bernard schon lange im Bett lagen. Heidi krümelte oder kleckerte nie und selbst nach dem Aufstehen sah sie aus, wie aus dem Ei gepellt, wohingegen HaHe einst behauptet hatte, dass ich ohne einen Fleck auf meine Bekleidung nicht vollständig angezogen sei. Jeronne tauchte schon am frühen Nachmittag auf und brachte mehrere Flaschen Rotwein für die Party am Abend und zwei Flaschen Champagner zum Vorglühen mit. Außerdem tauchten kurz nach ihm ein paar weitere Freunde von Bernard, mit noch mehr Rotweinflaschen auf, die gar nicht erfreut waren, als sie feststellen mussten, dass ich anscheinend schon vergeben war. Heidi und ich rüschten uns dem Anlass angemessen auf und das knallgrüne Kleid mit den Eistüten, entfaltete in Kombination mit den Camargue Stiefeln, ein wahrhaft explosive Wirkung.

Macht ist eine Krankheit, die unweigerlich zum Tode führt.