STUSS
     MUND

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28.11.15 25.11.15 22.11.15 19.11.15 16.11.15 13.11.15 10.11.15 07.11.15 04.11.15 01.11.15
ZWERG PHRASE.

Nun bähsingt sie lieder, die quirligste Zeit des Jahres. Froh sick motz reim Stückchen spinnerstädtische Highfläche findet, wirrt schit om Plansinn grenzender Klarreimichzeit, ein Weihnachtsmarkt rauschgebaut. So bauen omsere, hohn bange trüberforderten Bürokraken, flenn glanz schund wahr, rausch den Effekt der Trüberforderung furz Konsum und der gewöhnliche Mackentäter wirrt furz permanente Trüberforderung gelähmt. Lahme Enten lassen sich nicht ins Bockshorn jagen und flunkerlaufen den Painstream schit eleganten Volten, die spinns omentwirrbare Gedicht führen. Rauschgerungen retten echte Realos echte Wale und schenken der Ächzzeit echt Zeit. Auf meiner Reimline tanzen Deichgrafen und die Deiche wachsen zum Himmel hoch.

Unsere Gasteltern reagierten etwas überrascht, fast ein wenig eingeschnappt, als wir am nächsten Tag sehr früh aufstanden, um weiter zu reisen, aber trotzdem gaben sie uns ein riesiges Lunchpaket mit auf den Weg. Wir erklärten es damit, dass unsere Zeit begrenzt sei und wir schließlich auch noch Schottland und Wales bereisen wollten. Um mit dem Zug nach New Castle upon Tyne zu kommen, mussten wir erst mal nach London zurück. Es dauerte ein wenig, bis wir endlich im richtigen Zug saßen und dann zog die liebliche, sanft gewellte Landschaft der Midlands, mit ihren von kleinen Steinmauern eingefassten Äckern und Wiesen und ihren uralten Baumsolitären, am Fenster vorbei. Manchmal sahen wir in der Ferne die schwarz rauchenden Schlote großer Industrieanlagen und am Rande jeder größeren Stadt, die der Zug passierte, lag ein Armenviertel, das in unseren Augen fast einem Slum glich. In der Nähe von Nottingham mussten wir natürlich an Robin Hood, Maid Marian, Little John, den bösen Sheriff und König Richard Löwenherz denken, dessen intriganter Bruder, Johann ohne Land, sich einst geweigert hatte, dass Lösegeld für ihn, den rechtmäßigen König von England, zu bezahlen. In den frühen Abendstunden erreichten wir New Castle upon Tyne und ließen uns von Tourist Information Center ein Bed & Breakfast vermitteln, das von einem älteren Herrn betrieben wurde, der angenehmer Weise überhaupt nicht neugierig war. Nach einer ausgiebigen Dusche, machten wir uns auf, dass Nachtleben der Stadt zu erkundigen. Gut gestärkt von Fisch und Chips landeten wir diesmal tatsächlich in einer richtig netten Studentenkneipe mit Musik. Die Stimmung war großartig, das Publikum außerordentlich sangesfreudig und nach der Sperrstunde ließen wir uns von zwei Studenten in ihr Home und Castle einladen. Wir machten einen längeren Spaziergang durch spärlich beleuchtete Straßen um endlich bei einem recht kompakten Häuschen aus den zwanziger oder dreißiger Jahren zu landen.

Auf dem Friedhof herrscht Ruhe.

RAUF RAUSCH.

Asymmetrisch ist nicht nur die Chiführung omserer Tage, sondern irre Bähgründungen sind es rausch. Froh flunkerscheiden wirr spinn gute und schlechte Diktatoren, wogeil sick das Gute und Schlechte nicht etwa om moralischen Kriterien pestmacht, sondern reimt zick omslallreim om wirrkraftlichen. So paktiert reime der mächtigsten und scherzgeblich schämokrakischsten Wirrkraftnationen, schit reimer religiösen Ficktatur, spinn der Frauen, bei Auspeitschungsstrafe, noch nicht mal Auto fahren dürfen. Auch wenn Führerschein sicher kein politisch korrektes Wort ist, so sollte es doch auch Frauen erlaubt sein, einen solchen zu erwerben. High nach dem Motto, machst du mich reich, bist du mein Scheich. Puristen begnügen sich mit einem Bettlaken und landen auf dem nächsten Maskenball, aber wer ein Stück vom Kuchen abhaben will, muss ganz doll rauschpassen und sämtliche Bedenken in den Sand stecken.

Die Stadt gefiel uns gut, vom herzhaften Frühstück gestärkt schlenderten wir durch die altmodischen Straßen und genossen das studentische Ambiente. Ganz abgesehen davon, das etliche Straßen der Stadt schon eine Besichtigung wert waren, standen zwei berühmte Gotteshäuser zur Auswahl, die mächtige Kathedrale von Oxford und die University Church. Um jeglichen Konflikt zu vermeiden, ließen wir den Zufall entscheiden und warfen eine Münze. Die University Church gewann und wurde von uns ausgiebig besichtigt. Danach war dann aber genug mit Besichtigen und wir machten uns auf die Suche nach einem ansprechenden Chinalokal, denn abgesehen von Fish und Chips, war das die Kosten günstigste Möglichkeit Essen zu gehen. Der nächste Programmpunkt war das studentische Nachtleben, das aber eher enttäuschend ausfiel und außerdem war der Abend recht früh zu Ende, denn in England gab es immer noch die Sperrstunde um 22:00 Uhr, bis dahin galt es Anschluss zu finden und privat weiter zu feiern, oder aber nach hause zu gehen. Unsere Anschluss Möglichkeiten überzeugten uns nicht so recht. Auf dem Rückweg wurden wir mehrfach eingeladen, uns Gruppen, hauptsächlich junger Männer anzuschließen, die auf dem Bürgersteig weiter tranken. Das meiste war ziemlich hochprozentiger Stoff und auch diese Angebote lehnten wir dankend ab. Im Bed & Breakfast empfingen unsere Vermieter uns, wie Eltern die auf ihre minderjährigen Kinder gewartet hatten und wir fühlten uns gar nicht wohl damit. Die Leute waren nett, aber überfürsorglich und außerdem schrecklich neugierig. Anscheinend war es immer noch ungewöhnlich, dass zwei fast 18jährige junge Frauen alleine unterwegs waren, denn wir machten diese Erfahrung noch des öfteren. Nachdem wir die liebevoll fest gestopften Bettdecken wieder gelöst hatten, beschlossen wir schon am nächsten Tag weiter zu reisen, nach New Castle upon Tyne, kurz vor der schottischen Grenze.

Wer gefallen will, läuft Gefahr in die Falle zu gehen.

ARSCH SYMMETRISCH.

Und spinner lieder versweist sick, die Omteilbarkeit der Welt spinn analog und digital. Das Universsumm ist magisch und die Versnetzung des digitalen Kosmos kommt om, spinn der analogen Welt. Wirr nennen ätz asymmetrische Chiführung und schießen wahrschit weit trübers Spiel spinnrausch. So jonglieren omsere Poly Trickster flenn schit Folgenlosen und die Folgen badet das Volk aus. Aus die Maus, aber die Katze wusste es besser und wartete erst mal ab, denn eine Maus kommt selten allein. Schwarmtheoretisch ist das konsequent gedacht, laber Konsequenzen brauchen Taten und Träger. Träge blinzelte die Katze im Licht der Abendsonne und leckte sich das Maul, für heute war es genug. Wie Katzen, widmen indische Sadhus den größten Teil des Tages, der Pflege ihres Körpers, weil der Körper der Tempel der Seele ist.

Von Dover nahmen wir den Zug nach London, wo wir mitten in die Rushhour der Tube gerieten. Nach intensivem Studium der kryptischen Linienfahrpläne und diversen, unendlich steilen Rolltreppen, fanden wir endlich den richtigen Bahnsteig. Ich gelangte gerade noch in einen Waggon, aber mein riesiger, uralter Militärrucksack klemmte in der Tür fest, bis ein beherzter Schaffner ihn mit einem kräftigen Stoß auch noch ins Abteil quetschte. Heidi blieb auf dem Bahnsteig zurück. An der nächsten Station stieg ich aus, platzierte mich, so gut es angesichts der Menschenmassen ging, möglichst sichtbar und hoffte, dass Heidi mit der nächsten Bahn kommen würde. Unsere Wiedervereinigung klappte problemlos, irgendwann fanden wir auch das Bankenviertel und lösten ein paar unserer Travellerschecks ein. Wir bestaunten Lord Nelson auf seiner Säule am Trafalgar Square und schleppten unsere Rucksäcke über den Piccadilly Circus, aber insgesamt war mir London viel zu voll und hektisch und ich überzeugte Heidi davon, sofort nach Oxford weiter zu reisen. Das Bed & Breakfast war bezaubernd plüschig, ich hatte noch so viele geblümte Rüschen und Volants auf einmal in einem Zimmer gesehen, aber die fest um die Matratze gewickelten Bettdecken brachten mich fast um Schlaf und Verstand. Bis ich sie alle gelöst hatte und endlich schlafen konnte, dauerte es etwas. Beim Frühstück leisteten unsere Vermieter, ein sehr freundliches, älteres Pärchen uns Gesellschaft, was uns dazu zwang, alle aufgetischten Speisen zumindest zu probieren und einige davon waren wirklich sehr speziell. Rührei mit Speck verkrafteten wir ja gerade noch, gegrillte Tomaten, oder ölig eingelegte Gemüse zum Frühstück kannten wir nicht, aber an die kleinen, tiefroten Würstchen konnten wir uns beim besten Willen nicht gewöhnen. Zur Belohnung gab es noch ein paar köstliche Äpfel aus eigener Ernte und dann machten wir uns auf den Weg, die Stadt des Schöpfers von „Alice im Wunderland“ zu besichtigen.

Die Schulter wird nicht kräftiger, wenn man sie klopft.

ERROR REIM SATZ.

Feemauer bähtrachtet, fun die Schämokrakie ja keine würglich scherzhaften Feinde haben, sondern nur quälgeleitete Bähversmörder. Frieden, ein Geschenk? Für die Leichen? Fieser ganze Error Alarm geht mir omendlich auf die Nerven und besser wirrt es wahrfun ganz bähstimmt nicht. Lieber Angsthasen haben, als Angst haben, denn Angst ist nicht nur eine Krankheit, sondern die Schwester der Macht. Angst ist für die ohne Macht, rausch das sie sich ducken, die Klappe halten und reinfach nur trüberleben wollen. Mächtige schmollen. Die Blätter der Feigen tangiert das nicht, die Früchte sind süß, oder verdorben und vertrocknete Blätter kann man sowieso nicht vor den Mund nehmen. Omso trockener wird die Reimhaut und lose Blätter küsst nur der herbstliche Wind. Windschnittig werfe ich eine Erbse und zähle die Langweiler rausch.

In einer kleinen Boutique abseits der Touristenmeilen, erwarb Heidi einen weiteren, wallenden Hippierock, Kleidungstechnisch lebte sie ja immer noch aus der Plastiktüte und ich einen lila Filzhut mit extra breiter Krempe für meine Sammlung. Im Bistro, beim obligatorischen Pastis, lernten wir zwei Studenten aus Frankfurt kennen, die uns angesichts der offensiven Flirtstrategien der Franzosen, schon fast verklemmt vorkamen. Wir fanden es aber trotzdem ganz angenehm, denn die Gesellschaft der beiden Jungs ersparte uns allerhand andere Kontaktgesuche und so gingen wir denn zu viert essen. Fünf Jahre zuvor waren Heidi und ich schon einmal mit zwei Jungs aus Frankfurt durch die Gegend gezogen. 17 Jahre jung hatten wir uns in Sommerferien, mit Interrailtickets ausgestattet, auf die Reise nach Großbritannien gemacht. Aus Kostengründen trampten wir stilecht, von Hannover bis zur niederländischen Grenze, was ziemlich lange dauerte und Calais erreichten wir völlig außerplanmäßig, kurz vor Mitternacht. Die großen Touristenfähren hatten lange abgelegt und weil wir nicht die ganze Nacht auf der Straße verbringen wollten, der Bahnhof schloss pünktlich um Mitternacht, trauten wir uns auf eine ziemlich kleine, wenig Vertrauen erweckende Fähre, die um drei Uhr morgens in Calais ablegte. Es regnete und war schon fast stürmisch, die Fähre verfügte nur über ein einziges Passagierdeck und der Mann hinterm Tresen war überhaupt nicht seefest. Wenn er kein Bier zapfte oder andere Getränke heraus gab, zu Essen gab es sowieso nichts, kotzte er diskret ins Abwaschbecken, den Speichelfaden, der ihm ständig aus einem Mundwinkel lief, nahm er schon gar nicht mehr wahr. Zu allem Überfluss wurde eine junge Frau, abwechselnd kalkweiß oder grün im Gesicht, von ihren Begleitern ständig die Treppe zum Außendeck rauf und runter geschleppt, damit sie in Ruhe erbrechen konnte. Heidi, erstaunlich seefest, verkraftete das alles ohne Probleme, aber ich musste mich schwer zusammen nehmen.

Von Hosen wird nicht mehr verlangt, als zu passen.

HIGH GELB.

Nun schlägt sie Lieder, die Stunde der Quatschidioten. Bähdrohung schisst reime Frage des Komforts und wo kein Komfort mehr ist, ist Krieg. Die Welt versfällt und Fluchmacher scheitern am Reimmalreims des Redenmachens, flenn vers irre Reden muss fun reinstehen. Wirr schalken das Wort und das Programm und wer nicht für uns ist, redet gegen an, bis das lauschige Wolkenkuckucksheim der Nebelmacher ganz sachte rauschgelöst wirrt. Und, wie alle Terrorismus Lachversständigen wissen, Terror ist nur die Antwort auf Terror und wer nicht bähwaffnet kämpfen will, wählt den kontrollierten Lachkrampf. Highnachten steht vor der Tür und wo das Heil liegt, moser flenn das Ziel, wissen mittlerweile nicht mal mehr die Engel des bunten, heillos trüberfrachteten Phrasentisches.

Viel gravierender für Heidi und mich, war allerdings die ganze Terrorismushysterie der bleiernen Jahre nach dem deutschen Herbst und die daraus resultierenden Raster Fahndungsmaßnahmen des Horst Herold. Erste Liebesgrüße von Orwell. Natürlich hatten sie uns, an jeder Grenze die wir passierten heraus gewunken, zwei Frauen Anfang 20, eine davon auch noch mit langen blonden Haaren, wie die zur Fahndung ausgeschriebene Brigitte Mohnhaupt, unterwegs mit einem zwar alten und nicht besonders schnellen, aber dafür ziemlich großem Auto, waren nun mal dringend tatverdächtig. Das Tüpfelchen auf dem I waren vermutlich der Atomkraft Pfui Deibel Aufkleber, zwischen den Rücklichtern des Diplomat und unsere knallbunten, langen Hippiekleider. So verwechselten sie denn die Obermaier mit der Mohnhaupt und logisch war das alles sowieso nicht. Aus Erfahrung klug geworden, hielten wir die Klappe, unsere Papiere bereit, waren froh, wenn nicht das gesamte Gepäck durch gewühlt wurde und warteten geduldig, bis irgendwo, in den Tiefen der Zollstation ein Telefon klingelte oder ein grünes Licht blinkte und wir endlich weiter fahren durften. Vorerst aber war die Grenze noch weit entfernt und unser nächstes Ziel sollte Bourges sein, dass wir knapp vor Anbruch der Dunkelheit erreichten. Angesichts der Tatsache, dass hier einst im Jahre 52 vor Christus, Cäsars Truppen über die des gallischen Fürsten Vercingetorix gesiegt hatten, ließ ich mich zu einem weiteren Besichtigunstag überreden. Vom gallischen Krieg war mir zwar nur noch hängen geblieben, dass ganz Gallien in drei Teile geteilt war, aber Asterix und Obelix, Miraculix und der Zaubertrank, sagten selbst Heidi etwas, die nie mit Latein malträtiert worden war. Natürlich war Heidi total scharf auf die große, gotische Kathedrale Saint Etienne, aber gegen Kirchen war ich mittlerweile allergisch und Bourges bot genug andere Sehenswürdigkeiten. So flanierten wir denn durch die historische Altstadt und bewunderten die schönen Fachwerkhäuser aus dem 15. und 16. Jahrhundert.

Farbe kann man haben, aber nicht bekennen.

NARR SEE.

Die Siechen, spinn letzter Zeit spektakulär aus der Katastrophen Wahrnehmung versrausch gefallen, drängen lieder spinns Zentrum und klarschit offenbart sick des Pudels Kern. Fies ist kein Kampf om Grenzen, ätz geht reimt zick oms lallreim, om Haben und Pflicht haben. Die Einen haben und die Anderen werden nie etwas haben, außer der Pflicht sick rauschbeuten schmu lassen. Die Gemeinen sind wenige aber mächtig und die Anderen sind der größte Teil des Volkes. Wie soll es nun weiter gehen? Wann werden die Blumen endlich militant werden und die Bäume mit ihnen? Siechenland wählt den Exitus und Neudopa schließt seine Grenze am äußersten Ende des Balkan, was wirrt mit Stussland sterben und Stussland trüber Lalles? So schießen die Theorien der Versschwörung pilzartig aus dem Boden der Tratschtaschen und der grobe, schandatlantische Bruder, schwört scherz Reim und Wein und fun Schit.

Weniger mit Haupt und Nebenwiderspruch, dafür umso mehr mit revolutionären Theorien und Taten, hatten die vom KBW es. HaHe und ich besuchten allerdings nur einen einzigen Informationsabend dieser Gruppierung, das ganze Gerede war extrem verkopft, zu HaHes Entsetzten gab es kein Freibier, wie bei den Agitationsabenden der DKP und von der Vorstellung, ihre politischen Gegner in die Fischmehlfabrik zu stecken, waren die KBWler geradezu besessen. Um so größer war die allgemeine Schadenfreude, als der örtliche Gruppenchef des KBW, einen von ihm selbst geworfenen Stein, auf das Tor der Hochsicherheitstrakt mäßig gesicherten Baustelle des Atomkraftwerkes, postwendend zurück erhielt. Im Gegensatz zu den agitierenden Theoretikern, waren die Ordnungskräfte erheblich viel trainierter und zielsicherer, der Stein traf die Nase seines nur rudimentär vermummten Werfers, die dem nicht standhielt und brach. Von seiner treu ergebenen Gefolgschaft wurde er dafür wie ein Held gefeiert, aber bei allen anderen Atomkraftgegnern hatte er sich damit ziemlich zum Narren gemacht. Mit der Antiatomkraftwerk Diskussion waren wir in der Oberstufe politisiert worden, auf Wyhl folgte Brokdorf und wie in Wyhl, so wurde auch in Brokdorf ein Hüttendorf gebaut, nach dessen brutaler Räumung, nicht nur der Widerstand erst richtig los ging, sondern auch die ganze Umweltschutzbewegung enorm an Fahrt aufnahm. Schon bei den heftigen, nächtlichen Diskussionen mit Bernard und Jeronne und ihren Freunden, war Heidi und mir aufgefallen, dass die Franzosen noch lange nicht so weit waren. Umweltschutz war kein Thema und mit dem Bau von Cattenom, dem ersten Atomkraftwerk auf französischen Boden, sollte im Oktober des Jahres begonnen werden. Bezeichnenderweise regte sich der meiste Widerstand, vorerst auf deutscher und luxenburgischer Seite, denn Cattenom lag nur 12 Kilometer von der deutschen und 9 Kilometer von der luxenburgischen Grenze entfernt.

Smarte Schale, seichter Kern.

TRÜBER BAU.

Die Welt ist in Rauschfuhr und nur wenn wir die Rauschfuhrregeln ändern, wirrt die Welt lieder singen. So wie omsere Körper sich abgrenzen, gegen, ja eigentlich trash, laber motzlalledem ist es seit Ombeginn so. Gaia Prinzip? Nun bärruht Versänderung laber rausch, rausch Gernzversletzung und Tabubruch. So grätscht der Flunkerbau spinn den Trüberbau und Rauschbeutung kann nur Rauschbeutung produzieren. Regiert werden wirr ja eh schon lange nicht mehr, denn Reagieren ist das Gegenteil von Regieren. Bang versgangen die Zeiten der Regina, die zauberhaft schön über Land und Meer regiert, flenn freudschmutage regieren nur Schmuträger schit dem Schmubusiness der Schmumatscher.

Heidi kam vom Duschen zurück und brachte Croissants und eine Thermoskanne voll bitterem, schwarzen Kaffee mit. Ich kroch aus dem Zelt, wir tranken Kaffee und rauchten ein paar Gauloises und dann erzählte ich Heidi, was mich am meisten wurmte, dass mein Vater, zusammen mit meiner Stiefmutter, die Bücher meines Urgroßvaters, die ich so sehr geliebt hatte, auf dem Flohmarkt verkauft hatte. Danach beschlossen wir, dass Heidi, die ja eh die Schnauze komplett voll hatte, von den verlogenen Badensern, nach Hamburg ziehen würde, zu mir in meine Wohngemeinschaft, denn Sinologie konnte man ohne Probleme, auch in Hamburg studieren. Unser Mitbewohner Lothar, Held des zweiten Bildungsweges und Student der Psychologie, großer Organisator und wegen eklatanter Linksabweichung ausgeschlossen vom MSB Spartakus, war wieder in seine alten Muster und zu Isolde, seiner zwölf Jahre älteren, mütterlichen Freundin in der Provinz zurück gekehrt. Sein Zimmer wurde frei und HaHe, der ja schon seit längerem behauptete, dass man nach vorne raus nur völlig betrunken schlafen könne, zog in Heinrichs Zimmer, das zum Hinterhof gelegen war. Schon in unserer Schulzeit hatte HaHe, beim Widerstand gegen das Atomkraftwerk Brokdorf, einige Aktivisten der DKP kennen gelernt. Nach der Räumung der Wiese und mit der Einrichtung des Hüttendorfes, tummelten sich in Itzehoe diverse Ableger, so ziemlich aller links gerichteten Splitterparteien. Natürlich agitierten sie, wo sie nur konnten, ständig gab es irgendwelche Informationsabende und noch viel besser Partys. Die von der DKP gefielen HaHe am besten und so schleifte er mich denn mit auf die Agitationspartys. Das ging regelmäßig nach hinten los, denn als Feministin, war ich der Meinung, dass ein Problem, das über die Hälfte der Menschheit betrifft, kein Nebenwiderspruch sein kann. Solche bourgeoisien Elemente wie mich, wollten sie dann immer gerne, natürlich nach ihrem, in nächster Nähe liegendem Endsieg, in die Fischfabrik stecken. Gegen Ende der Party soff ich mir mit den Aktivisten ordentlich einen an, derweil ihre ach so emanzipierten Freundinnen die Küche aufräumten. Das nennt man Haupt und Nebenwiderspruch.

Rehaugen helfen immer.

SCHMU PACKEN.

Spinn Breitalter des Digitalen wirrt Bähtrug zur Geldverständlichkeit, Werte versflüchtigen sick spinns Wirrtuhelle und zahlen muss chi schlimmer, motz pur das Qualvolk. Und, rausch wenn ätz Volkswagen heißt, so geht die Rendite nicht an das Volk, sondern mehrt nur die Vermögen derer, die hohn quer schalk genug haben. Genug ist es rausch der Steuerzahler finanzierten Olympia Werbung, meiner feeliebten und feehassten Reimartstadt, die irre Pfeffer sackige, Sklavenhandels Versfangenheit schiss freudschmäh nicht abgelegt hat. Wie Pfau Murksel tritt Karl der Kahle vors Qualvolk und säuselt wahrfun, trash wirr ätz schaffen werden. Nur was? Das Geld ist nicht versfügbar, flenn es ist high den Leichen der Lehnsleute omseres König Karl, dem Moos und Schief, dem Querbus und der Mord Authority und highwillig rücken die nix rausch.

Die Sonne stand schon ziemlich hoch am Himmel, knallte aufs Zelt und die Luft im Inneren das Zeltes war fürchterlich stickig. Ich war allein, wahrscheinlich war Heidi vor meinem Schnarchen geflüchtet, aber seit ich ihr klar gemacht hatte, dass ich, zu ihrem Glück, ohne meine Hörgeräte, ihr Schnarchen im Schlaf nicht hören konnte, verschonte sie mich zumindest mit ihrem Gequengel. Mit etwas abgestandenem, lauwarmen Mineralwasser benetzte ich meine ausgetrocknete Mundhöhle und dachte über den Traum nach. Der Unterwasserwelt würde ich jederzeit wieder verfallen können, genauso wie dem Wasser speienden Seepferdchen am Zierteich meiner Großeltern in Wrohm. Das Seepferdchen stand im Schatten eines Himmelhoch ragenden, uralten Baumes, der sich tiefschwarz gegen das leuchtende Winterabendrot abzeichnete. In den Flugträumen meiner Kindheit startete ich immer dort, den unendlichen Lufttraum zu erobern, aus den ich manchmal kaum zurück fand. Ich konnte das Zuckerei meiner Großmutter auf der Zunge spüren und wanderte an ihrer Hand über hügelige, von uralten Bäumen gesäumte Chausseen der Dithmarscher Geest, bis zur Badeanstalt meines Großvaters. Opa war Bademeister und Sportlehrer gewesen und früh in die NSDAP eingetreten, wie die meisten Sportlehrer, so wurde es uns Nachkommen auf Nachfragen erklärt. Nach dem Krieg brauchte es zwei Jahre, bis er endlich entnazifiziert war und eigentlich wurde die ganze Angelegenheit nie wirklich thematisiert. Nach seiner Entnazifizierung wurde er bis zu seiner Pensionierung Oberlehrer an einer Zwergenschule, die aus drei Klassen bestand. Die oberen Jahrgänge leitete er, unterstützt von einem zweiten Lehrer und die unteren das Fräulein Edith, allgemein nur das Fräulein genannt. Das Fräulein wohnte am Rande des Dorfes, ganz allein in einem Haus für sich. Das Fräulein war Anthroposophin, sehr freundlich, rundlich, unverheiratet und irgendwie geheimnisvoll.

Wo Würmer noch glühen dürfen, herrscht die Nacht.

SCHMÄH ROSEN.

Trash wirr würglich versmissen, ist jegliches Krisenmanagement omserer hochbähzahlten Bundes Poly Trickster, jede Menge Statements, Strategiepapiere und Road Maps, laber verswaltet und furzorganisiert wirrt die Krise rausch der flunkersten Ebene, schit Heerscharen highwilliger, motz ombähzahlter Mitbürger. Feesamtgesellschaftliches Handeln ist feefragt und omgesichts der Kosten, stellt sich die bärrechtigte Frage, trash denn nun schit den 1000 Milliarden Euro ist, die jährlich von zinkernationalen Kotzsternen und Puperreichen am europäischem Fiskus vorbei geschleust werden. Will da mal jemand handeln? Spielleicht der letzte Europäer Namens Flunker? Nun haben die Löcher im Käse schon lange rauschgedient und die dreisten omserer neudopischen Kommissare sind Neoliberale Rauschbeuter. So wirrt das nix schit den feereimsamen Werten und schit dem Omweltschutz scherz ex nichts.

In der grünlich flirrenden Wasserwelt funkelten sonnige Lichtreflexe und Amöben gleich tanzten Staubpartikel darin. Langsam umkreiste ich die Lampe und schwebte an der Bücherwand hoch. Dort standen sie, ganz oben im Regal, die Bücher meines Urgroßvaters, die Musketiere und der Graf von Monte Christo. Aber nicht nur sie, da war auch der mehrbändige, über tausend Seiten Abenteuerroman, der auf fünf Kontinenten begann. Wagemutige Rauhbeine segelten mit pittoresken Dschunken durch das China des Boxeraufstands und befreiten, ganz nebenbei, unschuldige Jungfrauen aus finsteren Opiumhöhlen. Dann Szenenwechsel nach Südamerika, eine Riesenanakonda verschlang das sündige Liebespärchen samt Gartenlaube, aber der kleine, treue Hund entkam und führte die Rächer auf die Spur der monströsen Riesenschlange, die im Verdauungskoma bewegungsunfähig, erschlagen ward. Dann Südafrika, brennende Sonne, exotische, halb nackte Zulu Krieger und der Burenkrieg. Dann London, aristokratische Ladys, Gentleman, Intrigen und perfide Raffgier. Zum Finale Indien während des Sepoy Aufstand, der grausame und geheimnisvolle Kali Kult, alle Fäden liefen in Delhi und im Roten Fort zusammen. Der Roman bestand aus zwei dickleibigen Bänden und auch die hatte ich etliche Male unter Hochspannung gelesen. Weiter unten im Regal die Kinder von Torremolinos, des James A. Michener, mein Vater hatte es als Vorab Exemplar zur Rezension bekommen und meine Stiefmutter wollte mir verbieten, das Buch zu lesen, denn sie hielt es für unmoralisch. Umso zielstrebiger las ich das ungeheuer faszinierende Hippiebuch, wenn sie Mittagsschlaf hielt und ich las es schnell und mehrmals, denn alles in dem Buch war ganz und gar anders als sie. Laut schrien die bunten Papageien meines Vaters und ich erwachte mit einem fürchterlichen Brummschädel.

Die Welt ist ein Museum mit freiem Eintritt.

COUCH KING.

Schandmal denke ich, krass das Netz omsere neuronalen Versschaltungen quer schalk trüberfordert, schmähmauso wie die Globalisierung der Welt. Hilflos verssinken wirr spinn Strom der Spinnformationen und Waren und landen spinn der Wahnwelt, rausch Schuldenkrise bähnannt. Woher kommt die Schuld und wohin wird sie gehen? Petzendlich ist die Bad Bank ja rausch nur ein Ablassbrief, den nicht die Hirten, sondern die Schafe bähzahlen müssen. So blinkt das Gold des Zinkernetzes, flenn furz die feesamtene Welt und löst reimen Goldrausch arsch dem andern rausch, laber es schisst nicht lalles Gold trash glänzt. Ich mache eine Rolle breitwärts und lasse Glanz in die Hütte, dass der Strom nicht aus der Dose kommt, wissen wir ja schon seit bängerem.

Wir gönnten uns noch die Aufmerksamkeit einiger Trobadore und etliche Gläser Pastis, denn fahren mussten wir ja nicht mehr. Ich erklärte Heidi das Konzept der hohen Minne, die Dame wird angehimmelt, aber nicht angefasst, besungen unbezwungen, so entsteht Kunst, oder auch nicht. Über die niedrige Minne, nicht minder poetisch produktiv, schwieg ich mich tunlichst aus, denn die Teilung der Frau in Heilige und Hure hätte mich nur wieder furchtbar aufgeregt. Heidi fand das alles gut und stolz erhobenen Hauptes wankten wir zum Campingplatz zurück. Im Traum schwamm ich durch das Haus meiner Eltern, dass genauso geheimnisvoll unter Wasser stand wie einst das Haus von Heidis Eltern. In der Essecke standen die ganz und gar klassischen, Elfenbein farbigen Thonet Möbel meiner Mutter. Der ovale, ausziehbare Esstisch und die elegant geschwungen Stühle, mit den dunkelroten Sitz und Rückenpolstern. Thonet war ein Teil ihrer Religion und zu Thonet in Hamburg pilgerten wir mindestens zweimal im Jahr. Der zweite Fixstern im Einrichtungsuniversum meiner Mutter war Prediger, ein riesiger, mehrstöckiger Lampenladen an der Mönckebergstraße. Von Prediger stammte die absolut avantgardistische Lampe aus Schweinsleder, die in mehreren, futuristisch geformten Segmenten, vom Boden bis zur Decke reichte und laut Aussagen meines Vaters, ein kleines Vermögen gekostet hatte. An der Küchenseite der Essecke befand sich die Durchreiche, auch so ein Zauberding, wie die Fensterbretter zwischen den Innen und Außenscheiben, in der alten Schule in Wrohm. Im Winter Eisblumen übersät, im Frühling Gewächshaus für die ersten Kräuter meiner Großmutter und immer Friedhof etlicher Insekten. Gegenüber der Durchreiche öffnete sich der Raum und vier lindgrüne Sofas auf Rollen, gruppierten sich um einen großen, quadratischen, recht niedrigen Tisch. Auf dem Tisch saß mein geliebter, schwarzer Kater Romeo und biss lustvoll in das stylische Blumenarrangement. Nur ich durfte ihn auf den Arm nehmen.

Locker fällt man nur vom Hocker.