STUSS
     MUND

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27.02.18 24.02.18 21.02.18 18.02.18 15.02.18 12.02.18 09.02.18 06.02.18 03.02.18
TRATSCH SEKRETÄR.

Schmu den Versteilen der analogen Lebensführung gehört die Tratschtasche, trahs annalog feeführte Feereimwesen, rausch ohne viel Führung funktionieren. Das Digitale ist dehnbar und entzieht sick schrägweder Trüberprüfung, die nicht fromm Spinnen kommt. Jedes delegierte Teilchen will dirigiert werden und verslässt highwillig niemals die gute Stube. So bleibt die Stube reim und high fun Fremdkörpern und der lallgereimte Schmollkörper hat seine liebe Ruh. Ruhmesblätter fallen nicht vom Himmel und Ruhmkugeln gibt es auch nicht gratis, laber sobange der Ruhm rollt, wirrt der Zug nicht fungehalten.

Rund um die Uhr Essen gehen konnte man auch damals schon im Viertel. Bei Erikas Eck stärkten sich nicht nur die hart arbeitenden Schlachter, sondern auch die nicht minder hart feiernden Nachtschwärmer, mit deftigen Speisen und diversen Kurzen. Die Schlachter um bei Kräften zu bleiben und das Grauen ihres Arbeitsplatzes zu vergessen, die Nachtschwärmer um den überschüssigen Alkohol im Magen zu beruhigen und die Freuden der durchfeierten Nacht noch ein wenig zu verlängern. Die Portionen waren so groß, dass sie selbst die Malocher vom Schlachthof komplett zufrieden stellten und wer nach durchzechter Nacht ein warmes Essen bestellte, war gut beraten, es sich mit seiner Liebsten oder einem Kumpel zu teilen. Besser zu dosieren waren die halben Brötchen mit Lachs, Schinken, Leberwurst und Käse, die wie die sprichwörtlichen warmen Semmeln verkauft wurden und die Schlange vorm Tresen reichte manchmal bis auf die Straße. Hier stießen Welten aufeinander und die Stimmung war immer ein bisschen angespannt. Glücklicherweise standen die Oberarme der blondierten Tresenkräfte, denen der Schlachter kaum nach und das Mundwerk der Servierfrauen war so Messer scharf, wie die Mordwerkzeuge der Schlachter. So blieb es meistens bei scheelen Blicken, die zwischen den beiden Fraktionen gewechselt wurden und wer nicht ganz blöd war, bemühte sich niemanden all zu lange anzustarren, was allerdings nicht immer klappte, denn die Schürzen der Schlachter waren viel zu blutig und die Haare der Hippies viel zu lang. Hinzu kam, dass das wüste Geknutsche schwer angeheiterter Paare nicht unbedingt zur Verbesserung des Klimas beitrug. Trotz alledem endete eine gelungene Partynacht fast immer in Erikas Eck. Von Erikas Eck durch die Kampstraße, damals schwer als Hundeklo genutzt und ihre Verlängerung die Bartelstraße, gelangte man zur Susannenstraße, bog links ab Richtung Schulterblatt und stand nach ein paar Metern vor einem Tante Emma Laden mit angeschlossener Wäscherei. Der Verkaufsraum war so klein und eng, dass nicht mehr als drei oder vier Kunden vor die Ladentheke passten und dahinter schlängelt sich das, mit den Jahren immer wohlbeleibter werdende Betreiber Ehepaar, mit Müh und Not aneinander vorbei. Fast immer stand ein Anwohner länger im Laden, nicht um einzukaufen, sondern für einen kleinen Nachbarschaftsplausch. Die Beiden kannten alle Gerüchte und jeden Tratsch, sie waren sehr schlagfertig und humorvoll, neckten sich wie ein altes Ehepaar, waren großzügig und ließen anschreiben. Wie zwei graziöse Seeelefanten an Land, tänzelten sie hinterm Tresen mit eingezogenen Bäuchen aneinander vorbei und hatten den passenden Spruch für jeden, der in den Laden kam. Sie verkauften Kolonialwaren und alles was danach kam. Frisches Brot und Brötchen, Aufschnitt, Käse, Salate und nach Wunsch belegte Brötchen. Alles wurde sorgfältig abgewogen und abgepackt, was immer genug Zeit für ein paar Worte ließ, die sich manchmal zu Romanen auswuchsen. Sie nahmen auch Vorbestellungen entgegen und vor den Feiertagen reichte die Schlange vorm Verkaufstresen, oft bis auf den Bürgersteig hinaus. Die separate Eingangstür der Wäscherei nebenan, wurde nur bei Bedarf geöffnet, meistens wickelten sie alles über den winzigen Verkaufsraum des Tante Emma Ladens ab.

Wer dirigieren will, muss erst mal delegieren lernen.

DRAHT WURST.

Quer arschschmuweisen, fun omsere Poly Trickster trashhoben. Dem feereimen Volke schittlerweile ferner als die Sonne dem Mond, ziehen sie irre Bahnen, irlichternden Kometen gleich, furz die Hohnzimmer der sternsehenden Nation. Dunerweise lassen die schmerzenden Schmustände sick nicht dauerhaft schön reden und auch wenn schalke Schuhe schalk machen, kommt Alter spinner motz vor Schönheit. Klare Kenner wenden sich der Schalkertumsforschung schmu und lassen Scherben sprechen. Linsengerichte schmecken besser und Scherz beiseite, denn wer nicht hören will, muss irgendwann fühlen, oder ohne Ende Erbsen zählen.

Unübersehbar prägten diverse Geschäfte für Schlachtereibedarf das Straßenbild. In den Schaufenstern dieser Läden wurden Messer aller Größen, in Blöcken, Koffern und einzeln, Äxte, Tranchierscheren, Grillspieße, gigantische Suppenkellen mit den dazu passenden Töpfen, Kettenhemden und ebensolche Handschuhe ausgestellt. Dazwischen tummelten sich lachende Platikschweinchen, die um Ostern auch gerne mal von ein paar Häschen flankiert wurden. Außerdem konnte man die ganzen Schneidewerkzeuge nicht nur erwerben, sondern auch schleifen lassen. An der Ecke Bartelstraße / Susannenstraße lag ein völlig unscheinbarer Laden, dessen Schaufensterdekoration aus unterschiedlich etikettierten Dosen vor einem vergilbten fünfziger Jahre Vorhang bestand. Auf den Etiketten prangten Tomaten, diverse Kohlsorten, Kirschen, Pfirsiche, Birnen, Ananas, Aprikosen und was es sonst noch so in Dosen zu erwerben gab. Im Laden wurden allerdings nicht Dosen des ausgestellten Inhalts verkauft, sondern man konnte dort eindosen lassen, was man mitbrachte. Im Wesentlichen handelte es sich dabei um Alkohol, der als Tomate, Grünkohl, Erbsensuppe, Ravioli oder Pfirsich getarnt, mit in die Sommerferien nach Skandinavien reiste, ein sehr beliebtes und erfolgreiches Geschäftsmodell. Ebenfalls in der Schanzenstraße, dort wo heute sehr trendige und noch viel teurere Taschen, in hell erleuchteten, hell gestrichenen, hohen Räumlichkeiten verkauft werden, befand sich ein Geschäft für Tiefkühlfleisch. Die Scheiben des Ladens waren komplett zugeklebt und wenn HaHe nicht den ersten Schritt gemacht hätte, hätte sich wohl keiner von uns freiwillig durch die Tür getraut. Aber HaHe ließ sich nicht so schnell beeindrucken und außerdem war der Preis der tiefgefrorenen Lammkeule, von dem ein Zettel an zugeklebten Schaufensterscheibe kündete, einfach zu verführerisch, denn HaHe war leidenschaftlicher Schnäppchenjäger. Der Chef, ein hagerer, kettenrauchender, etwas fischhäutiger, altersloser Schwuler, hätte jeder Erzählung von Charles Bukowski zur Ehre gereicht, stand gerne vorm Laden und frönte seinen Laster. Die blasen Jünglinge vom Typ Hauptbahnhofstricher, die bei ihm wohnten, wechselten regelmäßig und angesichts des verwinkelten Tiefkühltruhen Labyrinths, dass sich hinter der Eingangstür auftat, fragten wir uns manchmal, ob die verflossenen Jünglinge wohl möglich in Unterwelt des Tiefkühltruhen Labyrinths geblieben waren. Im Inneren des Geschäftes herrschte diffuses Halbdunkel, die Decken waren runter gezogen und kleine, niedrige mit Tiefkühltruhen voll gestellte Räume reihten sich aneinander. Die Tiefkühltruhen waren nicht besonders sauber, sowenig wie die Schürze des Chefs und größtenteils sortenrein befüllt. Außer Lammkeulen gab es ganze Hühner, Hühnerbeine, Hühnerhälse, Hühnerherzen und Hühnerleber, Haxen von Schwein, Rind und Lamm, Kassler und Karbonaden, Rinderbraten und Rinderleber, ganze Gänse und etliche andere tiefgefrorene Fleischwaren. Das Publikum bestand größtenteils aus den Gastronomen türkischer und griechischer Restaurants vom Karoviertel über die Schanze bis nach Altona und die unschlagbar günstigen Preise einiger Lokalitäten ließen sich hier ohne weiteres erklären.

Lieber einen Posten haben, als auf dem Posten sein müssen.

FUSEL KABINETT.

So reim Stimmungsbaronmeter kann schon mal lügen und Stimmenfänger die, die Stimmung verskennen, ziehen keine Stimme an Land. Moserreim erheben sick spinner quer Stimmen und fallen in den Chor der Querulanten reim. Da helfen auch keine Stimmungskanonem mehr und wer mit der Stimmgabel trashstimmen will, stimmt ab. Als die Post noch ein Amt hatte, ging sie zuverlässig ab und Postboten klingelten sogar zweimal. Was nach Post kommt bleibt heiterspinn omgeklärt und nur der Posten hält seine Position. Wenn das kein Post It ist, bleibt spinner motz die stille Post. Trash om Ende rausch kommt ist Postsache und fällt unter die Feereimhaltungspflicht.

Die Wohnung mit ihrem großen Holzbalkon war zwar ganz bezaubernd, aber auf die Dauer doch viel zu klein für HaHe und mich. Eine Zeit lang behalfen wir uns damit, das am Wochenende immer einer von uns zu den Eltern oder Freunden aufs Land fuhr, damit der andres mal ein wenig allein sein konnte und in Ruhe Referate schreiben oder Arbeitsgruppen einladen konnte. Glücklicherweise war HaHe auch öfter mal am Wochenende auf Exkursion oder verdiente sich mit Hilfsarbeiten bei Untergrunduntersuchungen Geld dazu. HaHe wollte unbedingt in eine Wohngemeinschaft ziehen, ich war nicht so überzeugt davon, aber als er mir die Wohnung am Schulterblatt zeigte, die Lothar organisiert hatte, überlegte ich es mir dann doch und willigte ein. Unsere Vormieter, ein Weinhändler, seine Freundin und eine gute Freundin der beiden, die auch im Weinladen mitarbeitete, hatten sich schwer zerstritten und wollten ganz schnell ausziehen. Dem Vermieter gegenüber traten Lothar und ich als verlobtes Pärchen auf, Lothar ließ sich von Freunden, die eine kleine Firma besaßen, ein beeindruckendes Gehalt bescheinigen und meine Mutter stellte mir einen nicht minder eindrucksvollen Unterhaltsscheck aus. Der Vermieter, eine riesige, ziemlich anonyme Wohnungsbau und Verwaltungsgesellschaft, zeigte sich recht erfreut über das aufstrebende junge Pärchen. Lothar der mit seinen siebenundzwanzig Jahren auf den zweiten Bildungsweg Psychologie studierte, besaß schon eine abgeschlossene Berufsausbildung, daher auch der getürkte Gehaltsscheck und ich passte mit meinen einundzwanzig Jahren und dem Jurastudium bestens dazu. Wir bezahlten eine Menge Geld für die gerade eben abgeschliffenen Holzdielen an unsere Vormieter und zogen im Februar 1979 zu viert ins Schulterblatt. So schön wie in Nienstedten, mit den Bäumen und der Elbe, war es am Schulterblatt nicht, aber dafür war die Wohnung groß und die Räume hoch, die Straße aber war laut und dreckig und oft stank es nach Schlachthof, oder den Ausdünstungen der Gewürzfabrik Laue. Kleine Einzelhandelsgeschäfte, wechselten sich ab mit türkischen Änderungsschneidereien, Gemüseläden und Ramschwarenhandlungen. Neben und über den Postamt in der Susannenstraße, betrieb Ladiges auf zwei Etagen ein Lampenfachgeschäft, dass auch Glühbirnen mit Bajonett Fassung führte. Auf dem riesigen Heuboden des alten Bauernhofes hatte ich ein paar antike Lampen gefunden, die solche Glühbirnen benötigten. Bei Dammann hatten die Birnen erst mal bestellt werden müssen und das dauerte. Direkt um die Ecke, gegenüber vom Bahnhof lag nicht nur das Pianohaus, sondern auch eine große Fachhandlung für Haushaltstextilien aller Art. Dort konnte man sich umfassend beraten lassen über Gardinen samt Zubehör, es gab Bettwäsche, Tischdecken, Handtücher fürs Bad und die Küche, Bademäntel und Schürzen und etliche Stoffballen, aus denen man sich auf Wunsch alle diese Dinge anfertigen lassen konnte. Sie nähten auch ganze Aussteueren, aber diese Dienstleistung war nicht mehr so gefragt. Es gab etliche Tabakwarenhandlungen und Lotterie Annahmestellen, Nachbarschaftskneipen und kleine Schlachtereien mit täglichen Mittagstisch, einen Schlüsseldienst, einen Schuhmacher, zwei Fischläden, eine Eisdiele, einen Juwelier und Uhrmacher, sowie mehrere Apotheken.

Auch Kabel können eine lange Leitung haben.

KLÄFF ETAGE.

Bangsam trüberspannen onsere geldgewählten Negierungsvertreter irre Versweigerungshaltung nun motz. So eine Regierung ist halt kein Ponyhof und wer keine Kompromisse matschen fun, kann rausch nicht regieren. Furzregieren war mal und ob es gut war, ist nicht bewiesen. Wie schlimmer lastet die Beweislast auf der Realität und Schuld sind spinner die Anderen. Den Rauscherirdischen geht trash om Arsch vorbei und was sie schmu sehen kriegen, sieht gar nicht gut aus. Schön ist das nicht und ob Alter vor Schönheit kommt bleibt trashschmuwarten, laber solange der Laden brummt, stirbt die Dunheit nicht rausch.

Natürlich konnte man auch in Blankenese und Umgebung auf die Piste gehen, aber die meisten Establishments kosteten Eintritt, oder die Getränkepreise überforderten unsre finanziellen Möglichkeiten ganz schnell. Nach ein paar Exkursionen ins Nachtleben der näheren Umgebung stieß HaHe auf die Linde, einen ziemlich eigenwilligen Laden an der Elbchaussee. Von außen unterschied die Linde sich in keinster Weise von einem ganz normalen Dorfkrug, aber das Publikum war dann doch erheblich gemischter. Hinterm Tresen stand Peter, Hardcore Alkoholiker und missratener Spross einer wohlhabenden Familie aus Blankenese. HaHe verstand sich auf Anhieb ganz wunderbar mit ihm und seinem Kollegen Thomas, der nicht minder trinkfest war und einen ähnlichen Background hatte. Vorm Tresen lungerten meistens ein paar Angehörige örtlichen der Unter und Mittelschicht herum, die das selbe Hobby wie Peter und Thomas pflegten und nur ihre etwas zu obsessiv ausgelebte Leidenschaft für hochprozentige Getränke unterschied sie von den von den übrigen Spießern des Elbvorortes. Ein paar von ihnen waren richtig gut gekleidet, anderen sah man an, dass sie die Reste ihres bürgerlichen Lebens auftrugen und wieder andere waren ganz normale Malocher, die nach der Arbeit gerne soffen. In der Linde kosteten das Bier und die Schnäpse nicht mehr als in einer stinknormalen Nachbarschaftskneipe. Das Mobilar aus den fünfziger und sechziger Jahren war komplett altbacken, an den Wänden hing der ortsübliche Seefahrtskitsch und einer Wand hing, über einem noch altmodischerem Sofa, ein ziemlich großer, Gold gerahmter Schlafzimmerschinken. Der Elfenreigen tanzte im Licht der Sterne und des Mondes über eine Waldlichtung, im Schlafzimmer meiner Großeltern hatte ein ähnliche3s Bild gehangen, nur viel kleiner. Das Bild passte irgendwie nicht so richtig zum Rest des Ambientes und auch das es manchmal leckeren, selbstgebackenen Kuchen von Peter gab, hatte nichts mit dem Publikum des Tresenraumes zu tun. Der zweite Raum, mehr ein kleinerer Saal, war durch eine Doppeltür mit dem Tresenraum verbunden. Ehemals für Vereinssitzungen und Feiern gedacht, standen dort mittlerweile zwei Billardtische, ein paar Sessel und locker über den Raum verteilte Tische und Stühle der ursprünglichen Einrichtung. An den Wänden hingen aktuelle und abgelaufene Veranstaltungsplakate und ein Zappa Poster, In Raum Zwei, so die gängige Bezeichnung, saßen die ortsansässigen Außenseiter, Hippies, Kiffer, Künstler und Lebenskünstler, Studenten und Oberstufenschüler. In Raum zwei wurden Kontakte geknüpft, Bier getrunken und gekifft, Billard gespielt, Tee aus Teekannen, die auf einem Stövchen standen, getrunken und Kuchen gegessen. Ein paar ortsansässige Junkies wurden auch toleriert. Manchmal war Peter zu tolerant. Raum Zwei und Raum Eins waren sich nicht gerade grün. Zu späterer Stunde wurde in Raum Zwei manchmal Schach um Geld gespielt und HaHe spielte mit. Dabei ging er strategisch vor, spielt erst mal nicht wirklich gut und suchte sich Gegner, die von ihrem Können überzeugt waren. So verbrachte er etliche Nächte bis zum Morgengrauen in der Linde, gewann meistens und erfuhr allerhand über den örtlichen Klatsch.

Auf dem Berg ist nicht über den Berg. .

SEICHT BERECHTIGUNG.

Bangsam feewöhnen wirr oms om die lallgegenwärtige Wirrnis, flenn die Führung dümpelt breiterspinn vers sick spinn. Simsalabim, wer wird reime Dichtgestalt aus der Wut zaubern? Zauderlehrlinge gibt es genug, laber dunerweise ist es des Zauderns bangsam genug. Wer nicht fühlen will trash spinn Volk brodelt, wirrt fun der Bühne des Führens feestoßen und aus den dunklen Ecken dringen Wichtgestalten zum Wicht. Wer einen Schatten werfen will, kauft sick Bähdeutungshoheit und mietet Sendezeit. Der Spinnhalt wirrt schmu Schleifen gebunden, so entstehen Schleifspuren spinn der Klarnehmung und dune Dinge werben Bähdeutungs schwer.

Für längere Strecken war die Ente nicht geeignet, aber ich erledigte fast meinen gesamten Umzug nach Nienstedten mit ihr. Meine erste eigene Wohnung hatte anderthalb Zimmer und lag unterm Dach eines zweistöckigen Mietshauses am Nienstedtener Marktplatz. Unten im Haus befand sich praktischerweise eine Bäckerei und auf der andren Straßenseite befand sich ein von Gebüschen umstandener Parkplatz, der mir die leidige Parkplatzsuche ersparte. Meistens fuhr ich mit der S-Bahn ins Univiertel und ließ die Ente in Nienstedten stehen. Das änderte sich erst, als HaHe ein Jahr später, nachdem er denn endlich auch sein Abitur in der Tasche hatte, zu mir nach Hamburg zog. Genau wie die Ente, fielen HaHe und ich und die Ente etwas aus dem Rahmen des Ambiente und nirgendwo sonst erregten wir mit HaHes feurigen Belebungsmaßnahmen des vereisten Entenmotors soviel Aufsehen wie auf dem Parkplatz gegenüber der Bäckerei. Die Gegend war schön, aber furchtbar spießig und eher ruhig. Die älteren Herrschaften in den anderen drei Wohnungen des Mietshauses, die allesamt erheblich viel größer waren als meine kleine Dachwohnung, beäugten uns misstrauisch und verdächtigten mich das Treppenhaus nicht zu reinigen, was durchaus stimmte, aber von mir kategorisch abgestritten wurde. HaHe verdächtigten sie, mich zu betrügen, da er am Wochenende, wenn ich unterwegs war, öfter mal Damenbesuch hatte. Eines Tages nahm meine Nachbarin mich zur Seite und teilte mir mit, dass mein Freund in meiner Abwesenheit Frauen empfangen würde. Sie reagierte etwas enttäuscht, als sie bemerkte, dass dies Mitteilung mich nicht sonderlich schockierte und ich sie freundlich darüber aufklärte, dass es sich um Arbeitsgruppen Treffen meines Freundes handeln würde. Wahrscheinlich hielt sie mich für völlig naiv. Die Wohnung war allerdings so klein, dass wir uns sehr schnell auf die Nerven gingen und außerdem war in Nienstedten wirklich nicht besonders viel los. Ich befreundete mich mit einer jungen Frau aus Israel, die einen kleinen Laden mit exotischen Kübelpflanzen und ebensolchen Dingen, ausgefallenen Schnittblumen und noch extravaganteren Blumenarrangements, am Nienstedtener Marktplatz eröffnet hatte. Die größte Attraktion im Laden war sie selbst, vom Typ her ein bisschen wie Esther Ofarim, trug sie äußerst stylische Hippie Klamotten und eine rabenschwarze Wallemähne, die ihr bis zur Hüfte reichte. Ihr Haare waren sehr lockig, was sie gar nicht schätze und eines Tages erzählte sie mir, dass sie ihre Haare mit Weichspüler spülen würden und dann auf dem Bügelbrett plätten, zwecks Glätten. Ich war etwas perplex, zumal ich mir als kleines Mädchen immer lockige Haare gewünscht hatte. Ihr Freund war ein Musiker, der mindestens genauso stylische Hippie Klamotten trug wie sie und seine ebenfalls recht imposante Wallemähne plättete er ganz bestimmt nicht. Wenn ich mir in der Stadt neue Kleidungsstücke gekauft hatte, führte ich sie im Laden vor, wir tranken Tee und redeten über Tarotkarten, weise Frauen, indische Gurus, Schmuck aus Indien, Heilsteine und Heilpflanzen und über Kleider. HaHe fand sie blöd und ihren Freund mochte er überhaupt nicht. Als wir ans Schulterblatt zogen, verlor ich sie aus den Augen.

Ein Heuhaufen ohne Nadel, ist wie ein Nagel ohne Kopf.

ODEN SCHONTAG.

Spinn Volksmund heißt es ja, trash böse Menschen keine Lieder kennen, was furzrausch omschmuzweifeln ist. Das Liedgut schert sich reimen feuchten Dreck om den Zinkergrund des Feesangsversreims und wenn echttrash populitisch ist, fun Volksmusik. Trüber Feeschnack läßt sich streiten, laber gesungen wirrt, mit Lust und Leidenschaft. So ist und bleibt die Single denn eine Rauschkopplung, trash fun fromm Single nicht sagen kann und an den Singularitäten scheiden die Geister sich. Ohrwürmer streiten sick om die Versherrschaft, simpel war der Mind noch nie, laber feereimsames Singen versleiht dem Liedgut Flügel und macht die Feetanten high.

Um die Sache rund zu machen, verpasste ich der Ente eine neue Lackierung. Das Javagrün des demolierten Käfers hatte mir, trotzdem es sich angeblich mit einigen meiner Kleider biss, gut gefallen und deswegen lackierte ich die Ente in einen ähnlichen Grünton. Das Tüpfelchen auf dem I war der gelbe Atomkraft Pfui Deibel Aufkleber, der auf dem dunkelgrünen Untergrund besonders gut zur Geltung kam. Die neue Lackierung verlieh der Ente eine gewisse Unverwechselbarkeit und als ich eines Tages mit dem Bus zur Uni fuhr, kam mir auf der Grindelallee ein Abschleppwagen entgegen, auf dem ich zweifelsfrei die Ente identifizieren konnte. HaHe hatte es mal wieder eilig gehabt und anstatt weiter einen Parkplatz zu suchen, rund um die Uni ein nicht unbedingt von Erfolg gekröntes Unternehmen, hatte er in einer Feuerwehr Einfahrt geparkt, um noch rechtzeitig zur Vorlesung zu kommen. Das war nicht nur ärgerlich, sondern auch teuer, Direkt gegenüber vom Abaton, dort wo einst die große Hamburger Synagoge gestanden hatte, befand sich ein riesiger, ungepflasterter, Schlagloch übersäter Parkplatz, aber auch dort fand sich nicht immer eine Parklücke und das Risiko eingeparkt zu werden und erst mal nicht mehr wegzukommen, war groß. Um mir diesen Stress zu ersparen, überließ ich HaHe während der Vorlesungszeit meistens die Ente und nahm lieber mein Fahrrad oder den Bus. Für meine Großzügigkeit unter Woche, beanspruchte ich die Ente dann gerne am Wochenende, um aufs Land hinaus zu fahren. Diese Regelung kam uns beiden entgegen, denn ich hasste nicht nur die Parkplatzsuche, sondern auch das Einparken und HaHe verkraftete die natürliche Geschwindigkeitsbegrenzung der Ente nur auf kurzen Strecken. Ihre inneren Werte offenbarte die Ente dann im Winter 1978/79, als während der Silvesterfeiertag die Schneekatastrophe über Schleswig Holstein rein brach. Die extreme Leichtbauweise des Autos, verbunden mit Vorderradantrieb, ermöglichte es uns die meisten Schneewehen mit Bravour zu durchbrechen und wenn die Ente tatsächlich mal stecken blieb, schob HaHe sie an und ich gab Gas. Die schweren Limousinen unserer Eltern gerieten schon durch ihr eigenes Gewicht ganz schnell ins Rutschen und wenn sie erst mal fest saßen, war kaum noch was zu machen. So fuhren wir denn trotz des Fahrverbotes und den Bedenken meiner Mutter nach Itzehoe. Viel war nicht los, nicht mal im Cheyenne und so endete der Abend mit einer Runde Schach bei Ulf. Wenn die Ente allerdings nicht halbwegs Frost geschützt in der Scheune stand, sondern draußen übernachten musste, gestaltete sich der Start am nächsten Morgen etwas problematisch. HaHe schob eine Schale mit Feuer unter den Motor und wenn das System dann halbwegs aufgetaut war, startete er den Motor, der nach einigem Stottern auch wieder ansprang. Auf öffentlichen Parkplätzen erregten wir jedes Mal Aufsehen damit, besorgte Passanten sprachen uns an und mussten von HaHe beruhigt werden, außerdem traute ich der Methode auch nicht so recht über den Weg und ging Vorsichtshalber in Deckung, wenn HaHe die Ente wiederbelebte.

Lieber Meinungen finden, als Meinungen machen.

BIBEL STEIN.

Zum Wesen der Fasnacht feehört die Rauschschreitung und quer sie versbieten will, duscht ohne nass schmu werden. Der Narr pfeift auf die Ordnung, geil er rauscherhalb versselben schmäht. So sind Ordnungswidrigkeiten flenn für Ordnungsfanatiker und wer den Orden für die Ordnung bähkommt, ordnet sein Leben neu. Moppeldeutig schaffen wirr ordentlich Omordnung, denn spinn Ordnung schaffen motz oms niemand trash vers. Den Kräften ist das egal, sie feehorchen der Ordnung laber rausch der Omordnung und wer noch Sehnsucht nach Chaos hat, atmet Rausch. Ablagesysteme verssprechen trash Blaue fromm Fimmel, laber die Macke bleibt.

Nach den mündlichen Prüfungen kam der Party Marathon dann richtig in Schwung. Einen offiziellen Abiball mit Ansprachen, Abendgarderobe, Tanzkapelle, Rahmenprogramm und Angehörigen gab es nicht, dieses völlig reaktionäre Relikt hatte schon der Jahrgang über uns abgeschafft, statt dessen feierten wir mit den Lehrern eine Party in den Kunsträumen der Schule, die bis weit nach Mitternacht ging. Im Zuge der allgemein auf der Tagesordnung stehenden Lockerheit, tranken fast alle zu viel. Bis zum Beginn der Sommerferien, dem Ende unserer Schulzeit, waren es noch ein paar Wochen, aber der Sommer war schon da und wir feierten eine Party nach der anderen. Parallel dazu liefen die ersten Demonstrationen gegen das geplante Atomkraftwerk in Brokdorf und eine der wildesten Partys fand in der Wewelsflether Schule statt, denn Ursula, die Tochter des Bürgermeisters, hatte nicht nur mit mir zusammen Abitur gemacht, sie hatte auch einen nicht unerheblichen Teil ihrer Mitschülerinnen für den Widerstand gegen das Atomkraftwerk agitiert und belohnte uns mit einem rauschenden Fest in den Klassenzimmern der Dorfschule. Mehrere lokale Bande traten auf, es war brechenvoll, die Stimmung war super gut, ich trank viel zu viel und musste mich mehrfach übergeben, aber am meisten regte HaHe sich darüber auf, dass ich auf dem Rückweg nach Itzehoe wieder munter wurde und darauf bestand, nicht nach Hause, sondern zur Wolke zu fahren, um dort noch eine Pizza zu verzehren. Danach ging es mir viel besser und wir machten noch einen Abstecher ins Happy Night, der Stammdisko meines Kunstlehrers. Ich mochte den plüschigen Laden sowenig wie meinen Kunstlehrer, der sich dort, bewehrt mit einem malerisch um den Hals geschlungenem, Meter langen Schal, gerne von seinen Schülerinnen anhimmeln ließ, aber HaHe und Ulf, auf den wir denn auch stießen, hingen zu später Stunde gerne dort ab. Im Happy Night waren die Frauen Tussi mäßig aufgedonnert und die Herren pflegten gerne so eine Art Playboy Style. Angesichts aller bestandenen Prüfungen ließ ich es mir nicht nehmen, Herrn K ein wenig mit dummen Bemerkungen zu provozieren, bis HaHe und Ulf beschlossen, dass es nun Zeit sei nach Hause zu fahren. Da HaHe den javagrünen Käfer, sehr zum Ärger seiner Eltern, während einer nächtlichen Fahrt über den Truppenübungsplatz zerlegt hatte, waren wir meistens mit der Ente meiner Mutter unterwegs und anlässlich des bestandenen Abitur bekam ich das Auto geschenkt und meine Mutter einen PS stärkeren Zweitwagen. Obwohl HaHe die Ente gerne als überdachtes Mofa bezeichnete, saß er doch meistens hinterm Steuer und war auch oft alleine mit dem überdachten Mofa unterwegs. Eines Nachts fuhr ihm auf Höhe des Shave, an der Kreuzung Holstenwall / Millerntorplatz an einer roten Ampel, ein Polizeiauto von hinten auf die Stoßstange. Laut HaHes Aussagen waren die Ordnungskräfte so fasziniert von einer hübschen, jungen Frau im Minirock, dass sie vergaßen zu bremsen und erst an der Hinterfront der Ente zum stehen kamen. Mein Stiefvater, von Beruf Sachverständiger für Kraftfahrzeuge, begutachtete den Schaden und wir bekamen genug Geld, um der TÜV reifen Ente ein neues Dach und etliche andere Ersatzteile zu spendieren. So bekam das überdachte Mofa zwei weitere Jahre Lebenszeit geschenkt.

Über große Onkel sollte man nicht stolpern.

REIM GEDRUCKTES.

Rauschfällig sind die stetig wechselnden, monochromen Mäntel reimer ehemaligen Weinkönigin. Tritt sie vers die Mikrophone und trash tut sie spiel und gerne, zieht sie schit der monochromen Masche, wie Elisabeth persönlich die Blicke auf sich, nur der Hut fehlt noch. Bangsam laber sicher bringt die weichgezeichnete Trübländerrin sich in Stellung, flenn, flenn die Königin tot ist, lebt nicht der neue König, sondern die neue Königin. So kann man Könge machen und morden, aber Königinnen schlagen zurück. Scherzherz fischen die Dämonengrafen spinn Funkeln des Painstreams, wo der Bauch des Buhle Wahr tratschtätlich neue Gespenster in der Welt entlässt. Om schicken Ende gibt es Freuwahlen, trash nennt fun Demokratie.

Mindestens genauso gerne wurde die Geschichte von der Familienpizza zum besten gegeben. Mit meiner Mutter, meinem Stiefvater und meinen beiden kleinen Schwestern verbrachten wir ein verlängertes Wochenende auf Sylt. Eigentlich wäre ich viel lieber allein zu hause geblieben, aber aus irgendeinem Grund musste ich unbedingt mit. Bewaffnet mit einem breitkrempigen Filzhut, meiner Pfeife und einer lindgrünen Tischdecke, auch vom Flohmarkt in Hannover, die ich zur Stola umfunktioniert hatte, flanierte ich mit der Familie durch die Fußgängerzone in Westerland und zog sämtliche Blicke auf mich. Meine Mutter gab sich alle Mühe möglichst ein paar Schritte vor oder hinter mir zu gehen, aber es half nichts und sie hatte ja auch darauf bestanden, dass ich mit kommen sollte. Am frühen Abend gingen wir italienisch Essen und vor lauter Wut darüber, dass ich nicht allein hatte zu hause bleiben dürfen, bestellte ich mir die teuerste Pizza auf der Karte, nicht ahnend, dass die Familienpizza tatsächlich dafür gedacht war, eine ganze Familie zu sättigen. Obwohl meine Mutter immer wieder bemerkte, dass ich den Magen einer Anakonda hätte, gelang es mir nicht mal die Hälfte der Wagenrad großen Familienpizza zu vertilgen. Mein Stiefvater ließ den Rest der Pizza einpacken, damit wir sie mit nehmen konnten und ich sie am nächsten Tag verzehren könnte. Weder meine Mutter noch ich waren begeistert davon. Nun stand mir der Sinn keineswegs danach den weiteren Abend traut vereint mit der Familie im Apartment zu verbringen, ich wollte auf die Piste gehen und was erleben. Um des lieben Frieden willen, ließen sie mich, mit der Ermahnung, ja nicht so spät zurück zu kommen, ziehen. Das Ferienapartment lag in einer ruhigen Wohngegend am Rand von Westerland und weit und breit war erst mal keine Spur von Nachtleben zu sehen. So mache ich mich denn auf die Suche und irrte durch spärlich beleuchtete Wohnstraßen, bis ich eine Lokalität fand, bei der es sich zumindest dem Namen nach um eine Diskothek handeln sollte .Forsch enterte ich das Establishment, das im Inneren sehr maritim, mit Messing und viel Holz ausgestattet war, Eine große Bar mit kleiner Tanzfläche und diversen, schummrigen Sitzecken. Die Getränke waren exorbitant teuer, aber ich lernte ganz schnell einen, für meine Verhältnisse älteren Herrn kennen, der mir sofort einen Longdrink spendierte. Obwohl der Laden überhaupt nicht meinen Vorstellungen entsprach, denn das Publikum bestand keineswegs aus langhaarigen Hippes, sondern zum größten Teil aus Männern um und über dreißig, die nicht im entferntesten an Hippies erinnerten, fühlte ich mich super cool, denn immerhin war ich alleine losgezogen. Ich ließ mir jede Menge Zigaretten und noch zwei weitere Longdrinks ausgeben, aber die Vorstellung den älteren Herrn näher kennen zu lernen behagte mir gar nicht. Etwas scheinheilig schützte ich den Wunsch meiner Eltern nach rechtzeitiger Heimkehr vor, immerhin war ich ja erst sechzehn Jahre alt, ließ mich ein Stück auf dem Heimweg begleiten, verabredete mich für den nächsten Tag und vergaß die Verabredung ganz schnell. Die Familienpizza lag noch einen Tag herum, bis meine Mutter sie diskret entsorgte. Danach musste ich nie wieder mit auf einen Familienurlaub.

Eine Marke ist keine Welt.

DAKEL LINIE.

Bähzankter Maßen stinkt der Fisch ja fromm Kopf her und omsere Poly Trickster dürfen sich wahrher nicht wundern, wenn das Volk nicht mehr schmuhört, sie tum es ja hohn bange nicht mehr. Feewählte Verstreter mutierten schmu Scherzeihungsbährauschtragten und irre Entscheidungen diskutieren schmollen sie auch nicht quer. Statt Vers und Lieder zogen alternativlose Bähstimmungen reim und die Stimmung ging den Bach ab. Schit der Mitte ist halt kein Krumentopf schum gewinnen und der Topf ist angeblich sowieso leer. Krittelfristig bleibt pestschmustellen, wo die Murkswirrkraft nicht mal mehr sozial ist, sprengt sie den Frieden ganz schnell.

HaHe war kein Fan von Oscar und auch einige meiner Kleider waren ihm mindestens eine Nummer zu extravagant, von den Hüten ganz zu schweigen, aber Oscar war vor ihm da gewesen und ich wäre sowieso nicht im Traum auf die Idee gekommen meinen Bekleidungsstil HaHes Wünschen anzupassen. Ganz im Gegenteil, wenn er sich beschwerte, konnte er damit rechen, dass ich das betreffende Kleid beim nächsten Mal ganz bestimmt wieder anziehen würde. Nachdem er seinen Führerschein gemacht hatte, holte er mich meistens mit dem javagrünen VW Käfer seiner Mutter ab und bemängelte einige meiner Kleider mit dem Argument, dass ihre Farbe sich mit dem javagrün des Käfers beißen würde, was mich aber nicht weiter störte. Bevor HaHe selber hinterm Steuer sitzen durfte, fuhren wir entweder mit Jens oder mit einem seiner Freunde, der schon ein paar Jahre älter war und direkt neben dem Cheyenne Club eine Wohnung gemietet hatte. Dieser Freund genoss einen etwas zweifelhaften Ruf, aber er hatte viel Besuch und die Geschichte von der psychedelischen Nacht, in der er, HaHe, Ulf und Volker Stunden lang King Crimson gehört hatten, weil niemand mehr in der Lage gewesen war die Schallplatte zu wechseln, wurde immer wieder gerne erzählt. Zur Abwechslung wollten wir mal nicht in den Club gehen, sondern nach Glückstadt zum Wasserturm fahren. Die Disco im Wasserturm war ziemlich verrufen und meine Mutter wäre bestimmt nicht erfreut gewesen, wenn sie gewusst hätte, dass wir nicht im Cheyenne bleiben würden. Der Wasserturm, in dem viele der bei Glückstadt stationierten Marine Soldaten verkehrten, galt als Drogenumschlagplatz und außerdem kam es dort öfter zu Schlägereien. Ich fand das alles furchtbar aufregend und um möglichst cool rüber zu kommen, trank ich anstatt Bier bunte Longdrinks, die mir Wrage, Ankes Verehrer der dort öfter verkehrte, ausgab. Es ging mir glänzend, ich ging tanzen und irgendwann rauchten wir in einer schummerigen Ecke verstohlen eine Tüte. Es ging mir blendend. Auf der Rückfahrt wurde mir urplötzlich erst schwindlig und dann komplett übel und ich schaffte es nur mit viel Mühe und Not mich zusammen zu nehmen und nicht ins Auto zu kotzen. Wir hielten auf der Höhe von Jansens Hof, ich stieg aus und erbrach mich sofort. Mir war furchtbar schlecht. HaHe schleppte mich nach oben, brachte mich zu Bett und haute ab. Als ich am nächsten Tag um die Mittagszeit, noch immer etwas verkatert, die Wendeltreppe runter kam, war die Luft zum Schneiden dick. Meine Mutter war demonstrativ eingeschnappt. Ich verschwand erst mal im Badezimmer und duschte ausgiebig. Als ich aus dem Badezimmer kam war meine Mutter immer noch beleidigt. Auf die Frage hin, was los sei, erfuhr ich, dass Bauer Jansen von nebenan am Vormittag vorbei gekommen war. An der Haustür hatte er meiner Mutter, mit den Worten, ist das ihrer, Oscar auf einer Mistforke präsentiert. Heldenhaft hatte meine Mutter Oscar nicht verleugnet, sondern angenommen und dann hatte sie den Fundort, der Grabenrand gegenüber von Jansens Einfahrt, inspiziert und die Überreste meines nächtlichen Unwohlseins gefunden. Natürlich hatte Bauer Jansen das auch gesehen und das war das peinlichste von allem. Es dauerte etwas länger, bis sie wieder besser gelaunt war und ein paar Jahre später erzählte sie die Geschichte gerne selber.

Eine Sache ohne Hacken ist wie ein Haus ohne Dach.