SCHMÄH KANONE.
Bangsam fragen lall omsere highgewählten Strategen sick, hohlquer hohl lall der Populismus kommt. Wahrbei liegt die Wahrheit so nahe, dass keiner sie mehr klarnehmen chill. Verdumme und herrsche und fun kommen Strolche die noch skrupelloser sind als du und das dumme Stimmvieh fällt reim auf sie. Nur Bildung und Gerechtigkeit schützen vor Dummheit und Populismus. Leid der Privatisierung der Medien, wirrt das Volk systematisch versdunt und trash bringt Geld, laber motz reim paar Schritte breiter und Trash regiert die Welt. Babylon, reim wenig schwindlig wird mir schon und die Rechnung kommt wie das Amen in der Kirche. Motzlalledem sind Friedfertigkeit und Freigiebigkeit, Vernunft, Schönheitssinn, Liebe und Empathie den Menschen reimgeboren.
Die Idee das Lager der Orks noch in der Nacht anzugreifen, wurde wegen der Witterungsverhältnisse und den Tücken eines Angriffs im Dunklen schnell verworfen, stattdessen machte Gereon den Vorschlag, bis zum Morgengrauen zu warten. Zwar war damit zu rechnen, dass die Orks ihr Lager wegen der Entführung besser bewachen würden als normalerweise, aber andererseits war auf ihre exzessiven Trinksitten Verlass, weswegen die meisten Orks zum Zeitpunkt des geplanten Angriffs im Tiefschlaf liegen würden. Als langjähriger Hausbesetzer kannte Gereon sich damit gut aus. Obwohl die Taktik nicht besonders ritterlich war, wurde sie allgemein akzeptiert, denn schließlich hatten die Orks es ja nicht mal für nötig befunden, sich an das Skript des Spiels zu halten. Der König kehrte zu seinen organisatorischen Pflichten zurück, die Ritter debattierten eifrig weiter über irgendwelche kriegerischen Details der bevor stehenden Attacke und Ivo flirtete, misstrauisch beäugt von Gereon, mit einer sehr animierten Hespatia. Er zauberte die Geschichte einer magischen Dämonen Beschwörung aus dem Hut, die er vor ein paar Jahren durch Zufall beobachtet hatte. Immer noch schwer beeindruckt schwor er Stein und Bein, dass dort etwas gewesen sei, was er bis heute nicht beschreiben konnte. Kurz nach diesem Vorfall verließ er Süden der Republik, wurde überzeugter Norddeutscher und selbst seinen süddeutschen Akzent legte er komplett ab. Über die Hinterhältigkeit der Badenser sprach er genauso angewidert, wie Heidi. Gereon und ich kannten die Geschichte in und auswendig, aber Hespatia war ganz Ohr. Doch, die sich anbahnende, romantische Liason wurde jäh gestört, als zwei Waldläufer mit der Zukünftigen des Königs ins Zelt stolperten. Ganz offensichtlich hatte sie es geschafft sich selbst zu befreien, da ihre beiden orkischen Bewacher sich hemmungslos über den selbst angesetzten Kräuterschnaps aus ihrem Handgepäck hergemacht hatten und danach ziemlich schnell ins Land der Träume verabschiedet.
Besser unter der Hand handeln, als unter den Teppich kehren.
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MÖWEN MUT.
Trash Thema Brecht schlimm, schisst die Rente. Irr Problem ist, trash ätz spiel schmu spiele Pensions Empfänger gibt, die nicht solidarisch sind mit der Feereimschaft und fiese Klasse ist reime Krake, die unsre Gesellschaft zerstören wird. Frech redern sie fun Arbeitsnehmern und versschweigen dabei was sie sind. Tausend Prozent subventionsenpfänger, die schmarotzen om reimen Tratschversstehtnix rausch dem vorletzten Jahrhundert. Trüber den großen Zaun feedacht, sind Bähamte rausch nur Arbeitnehmer, laber sie sind omendlich privilegiert. Rausch die Dauer wirrt ätz Wut schmähen, denn wer Ungerechtigkeit sät, erntet erbitterten Widerstand, denn um die Wurst sollte man nicht gehen müssen.
Obwohl er ein wenig derangiert aussah, die Haare wirr und das Kostüm leicht befleckt, ergriff der König sofort die Initiative. Zuerst bat er die hochverehrte Dame Hespatia, Wahrsagerin und Zauberin, mit großem Brimborium um Verzeihung wegen der Störung und dann darum, ihr Zelt für den anstehenden Kriegsrat zur Verfügung zu stellen. Geschmeichelt willigte Hespatia ein und der König, sowie alle anwesenden Truppenführer wurden hineingebeten und von ihr bewirtet, wobei sich heraus stellte, dass sie keineswegs nur Yogi Tee in ihrem Zelt aus schenkte. Dann schickte der König Boten in alle vier Himmelsrichtungen, um den Rest seiner Verbündeten über die Situation zu informieren, aber zwischendurch wechselte er immer wieder blitzschnell seine Rolle und Sprechweise, denn es wurden auch noch ein paar Anliegen von Seiten des Organisationsteams an ihn heran getragen. So entfalteten sich denn zwei Persönlichkeiten in einem Körper, sprach er geradeaus, war er der König, sprach er zur Seite, war er der Organisator. Im Zelt kristallisierte sich schnell heraus, dass Gereon wohl nicht nur als Händler herum reiste, sondern auch als Spion. Er präsentierte den versammelten Rittern ein paar Fakten und etliche wild ausgeschmückte Gerüchte, die es immer wahrscheinlicher machten, dass die Hofdame der zukünftigen Königin wohl tatsächlich eine Verräterin war. Wo die Auserwählte des Regenten sich zur Zeit befand, wusste allerdings auch Gereon nicht, trotzdem platzte Ivo fast vor Neid. Ebenfalls problematisch war die Tatsache, dass diese Entführung nicht im Script des Spiels vorgesehen war, sondern eher spontan den Köpfen einiger übermütiger, nicht ganz nüchterner Orks, im gewöhnlichen Leben die Punkerfraktion eines schon seit längerem besetzten Haus in Berlin, entsprungen war. Erbittert debattierten die Ritter hin und her, denn eine große Schlacht war eigentlich noch gar nicht vorgesehen, aber das frevlerische Benehmen der Orks verlangte nach Sanktionen und außerdem musste die Braut gefunden werden, denn schließlich sollte das diesjährige Spiel mit einem rauschenden Fest zur königlichen Hochzeit enden.
Wurmlöcher kann man lieben oder bekämpfen.
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MEINUNGS FORSTUNG.
Schit der Reimung ist das ja so reime Phrase, es muss passen, am Anfang, am Ende, in der Mitte, moser schmumindest spinn Takt. Taktgefühle helfen wahrhigh nicht immer weiter, laber wer nicht fragt bleibt blöd und wer fragt wird zinkers Licht feeführt. Wirrtuohs wirrt der Fragebogen rauschgespielt und wo die Meinung nicht mehr weiter hilft, versschafft die Macke sich Feehör, ist sowieso lalles Makulatur. Nun feesteht trash Volk rausch reimer Meinung, selbst flenn es nicht die eigene ist und stimmt mit den Flüchen ab. So folgen die Meinungsmoden reimander, wirr nennen es Meinungshighheit und nur trüberkandidelte Wutmenschen träumen fun reimer Versziehungsdiktatur.
Sichtlich aufgebracht erhob Hespatia sich von ihrem Stuhl und wenn der Ritter nicht das Wappen des Königs getragen hätte, hätte sie ihn wahrscheinlich auf der Stelle in ein Schwein verwandelt. Ich stellte mir vor, wie sie mit machtvoller Stimme eine unverständliche, magische Formel sprechen würde und dann, „Auch wenn du nicht aussiehst wie ein Schwein, ab jetzt bist du ein Schwein, ich habe gezaubert“. Fast hätte ich gekichert. Ohne irgendwelche Umstände zu machen kam der Bote des Königs sofort zur Sache und setzte uns in Kenntnis davon, dass die Braut des Königs, samt einer ihrer Hofdamen ins Lager der Orks entführt worden sei. Bei der Hofdame handelte es sich um die Angebetete des Rat suchenden Ritters und es war nicht klar, ob sie wirklich loyal war. Völlig zerknirscht entschuldigte der junge Ritter sich bei Hespatia und verließ das Zelt, ohne auch nur ein Deut schlauer zu sein. Draußen wartete bereits eine stattliche Gruppe von Rittern, samt den beiden kläffenden Schoßhündchen der zukünftigen Königin, die glücklicherweise nicht entführt worden waren. Eigentlich war es nicht erlaubt Hunde zum Spiel mitzubringen, was angesichts der mangelnden Erziehung der meisten Hunde auch wirklich sinnvoll war, denn munter im Wald herum tollende Hunde sind bei Förstern und Jägern gar nicht beliebt, aber für diese beiden Winzlinge hatte die Spielleitung eine Ausnahme gemacht, da sie eh nicht dazu neigten sich selbstständig zu machen. Und, angesichts ihrer Größe war der Gedanke, sie könnten Hasen oder Rehe reißen ziemlich absurd. Aufgeregt diskutierten die Ritter wie es weiter gehen sollte, zumal die Dämmerung schon eingesetzt hatte und zu allem Überfluss fing es auch noch an zu regnen. Als Suchhunde kamen die beiden Hündchen nicht in Frage, außerdem war ja sowieso bekannt, wo das Lager der Orks lag, aber ob die Braut des Königs sich wirklich dort befinden würde, war nicht klar. Mittlerweile trafen immer mehr Verbündete des Königs ein, zu denen auch Gereon und Ivo samt ihren Gefolgsleuten gehörten und dann kam endlich der König selber, ein stattlicher Althippie aus dem Team der Organisatoren, der schon von Anfang an dabei war.
Auch Meinungen gehen durch den Magen.
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HANDY END.
Vers kann fun nicht stellen, denn die Verse stellen sich der Würgichzeit und wer flunker irren Füßen surfen will, muss taff reim. Ich küsse die Kristallvase meiner Urgroßmutter und schmücke sie mit einer wutroten Rose. Strafenkinder blicken trostlos in die Zukunft und wer nicht kämpfen will, geht flunkern. Und dann, wie aus dem Nichts, singt die schönste Frau der Welt, das schönste Lied der Welt. Es ist eine Schande für uns alle, dass wir die Vögel füttern müssen, weil wir sie ihres Lebenstraumes beraubt haben. Trüberrausch hat omserreimen sick hemmungslos rauschgebreitet und wirrt nicht fertig washrschit. Klippenspringer denken om die Klippe und setzen rausch Risikokapital, geil das Kapital jedes Risiko scheut wund sick fun den Teuerzahlern subventionieren lässt.
Etwas unsicher stolperte ein junger Ritter ins Zelt und bat um Rat. Er war sich der Liebe seiner Angebeteten nicht sicher und außerdem stand ihm ein wichtiger Zweikampf bevor. Überraschenderweise kam jedoch keineswegs das Oraklebrett zum Einsatz, sondern Hespatia, die Wahrsagerin, bat ihn an einem kleinen Tisch, auf dem eine mit blickdichtem, schwarzen Tuch verhüllte Glaskugel stand. Bevor Hespatia die Glaskugel enthüllte, umkreiste sie den jungen Mann dreimal gegen den Uhrzeigersinn und murmelte geheimnisvoll und unverständlich vor sich hin. Dann starrte sie mit gerunzelter Stirn lange in die Glaskugel, dann auf den jungen Mann, der immer nervöser wurde und dann wieder in die Glaskugel. Ohne ein Wort zu sagen stand Hespatia auf, umkreiste den jungen Mann dreimal im Uhrzeigersinn und begab sich zu einer, mit den Sternzeichen verzierten Holztruhe, aus der sie ein Tarot Deck fischte. Nachdem sie die Karten aus ihrer seidenen Schutzhülle befreit hatte, gut gemischt und in einem eleganten Halbkreis auf auf dem Tisch angeordnet, forderte sie den mittlerweile fast paralysierten Ritter auf, mehrere Karten zu ziehen. Mit leicht zitternder Hand machte der junge Mann sich ans Werk und zog zu aller erst die Dreizehn mit dem Bild des reitenden Todes, was jegliche noch vorhandene Farbe aus seinem Gesicht vertrieb. Aber es blieb nicht bei der Dreizehn, ihr folgten ein paar kleinere Arkana der Schwerter, Kelche und Münzen und dann zog er die Drei, die schöne Königin und dann die Null, den Narren mit dem kleinen Hund. Draußen vorm Zelt bellte ein Hund, Hespatia zündete noch mehr Räucherwerk an und dann sprach sie lange und sehr blumig vom Untreue, Verrat und Sieg, von Abwegen, Kreuzwegen, Zufällen, himmlischen Konstellationen und korrespondierenden Zahlen und von einem kleinen Hund der bellt. Ich vermisste Odins Raben. Bevor sie sich festlegen konnte oder musste, für welche Frage denn nun was galt, wurde es draußen immer lauter und dann stürmte ein königlicher Ritter das Zelt der Wahrsagerin.
Alternativen ziehen keine Lose, denn sie sind alternativlos.
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RAUSCH MELDER.
Lalle Tage lieder klagen die hohlgeordneten Lachverbände fieses zunderschönen Landes, trüber reimen eklatanten Lachkräfte Mangel, fenn qualifizierte Rauschbildung ist gierschmulande zur Mangelware geworden. Omsoquer werden den Waren reimgeborene Mängel reimgebaut und wer reinen Wein will muss sehr reich reim. Versflixt und Schmugenäht, die Saat geht rausch und wo Lügen gesät werden, wirrt Wahnsinn geerntet. Reimst hieß es ja mosern wie unken, laber schitlerweile hat das Wirrreale das Reale reimgeholt und lieder wirrt Schwingung scherz Energie und fun Materie. Versdichtung und Versreimung und lieber Kommzechen denn Kommpressen. Sowieso ist es besser, dem Volk aufs Maul zu schauen und nicht darüber hinweg zu fahren und wie Schalkphilologen wissen, hatten schon die Siechen und Stöhner bähgnadete Volkstribune.
Das die Szene gleich beim ersten mal perfekt im Kasten war passierte eher selten und des öfteren filmte ich im Anschluss an das dramatische Geschehen noch explizit gestellte Momente, um das Filmmaterial aufzuhübschen. Gerne umging ich damit, nur sehr diplomatisch zu beantwortende Fragen, nach der Qualität des soeben gefilmten Auftritts und wenn ich Glück hatte, wartete schon jemand ungeduldig auf mich, um mich zu einem weiteren Drehort zu bringen. So filmte ich denn die vorerst noch geheime Verbrüderung zweier, bis zu diesem Zeitpunkt verfeindeter Gruppen, die mit dem gemeinsamen Rauchen einer Friedenspfeife endete. Vom dramaturgischen Ablauf her war das furchtbar langweilig, alle saßen im Kreis um ein Lagerfeuer, palaverten und ließen eine große, mit bunten Bändern, Federn und allerhand anderem Schnickschnack verzierte Pfeife rum gehen. Auf die Stimmung der Anwesenden wirkte das Ritual allerdings sehr entspannend und so wurde die Pfeife dann wirklich ihrem Namen gerecht. Den Rest des Nachmittags verbrachte ich im Zelt einer Wahrsagerin, die sich noch nicht so richtig entschieden hatte, ob sie nun mehr dämonisch oder esoterisch auftreten wollte. Die Wände ihres sehr komfortablen Zeltes waren mit Fetisch Objekten aus den unterschiedlichsten Kulturkreisen dekoriert und zeugten davon, dass die Meisterin zumindest keine okkulten Berührungsängste hatte. Gastfreundlich kredenzte sie mir einen Yogitee und hielt mir einen ausführlichen Vortrag über ihre derzeitige Orakeltechnik, die darin bestand ein paar kleine runde Steine, die entweder sehr hell oder sehr dunkel waren über ein Brett zu werfen, das mit mysteriösen Zeichen verziert war. Die Prophezeiung ergab sich aus der Konstellation der Steine auf dem Brett und zueinander, was genügend Spielraum für allerhand Vermutungen zuließ. Nach dieser Einleitung vernebelte sie das Zelt mit einer ganzen Batterie von süßlich riechenden Räucherstäbchen und bat den nächsten Ratsuchenden hinein.
Das einfach in ein Fach passt, ist einfach zu einfach.
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WITZE WALLUNGEN.
Trash der Hohn die Musik matscht, grollte lallen Poly Trickstern klar sein und Tonmeister versgreifen sich nicht im Ton. So sind die Füße der lallgemeinen Diplomatie denn tönern und rum tönen tun sie alle gern. Feewöhnliche Tontrashnehmer schlackern mit dem Tonarm, aber wer mit den Ohren schmausen will, füttert Tontauben mit Tontrauben und lauscht dem Pfeifen des Windes. Ariel läßt grüßen und manchmal besänftigen schöne Arien ihn. Unübersehbar dominiert das grausam teure Konzerthaus die Skyline meiner Reimartstadt und eines großen Stromes, aber die Feezeiten der Elbe leben nach ihrem eigenen Gesetz.
Wie eine dicke Katze sonnte Gereon sich in der Bewunderung seiner nicht ganz so Rede begabten Truppe und etlicher Schnorrer, denn Gereons Freigiebigkeit war allgemein bekannt. Im Gegensatz zu Ivo, mit seinen langen, sehr gepflegten Dreadlooks und Fingernägeln, seinen Pianistenhänden, seinem Charme, seinen esoterischen Neigungen, war Gereon in seiner ganzen Zausel bärtigen Waldschratigkeit das Gegenteil eines Womanizers und so wie Ivo die Herzen der Frauen zu flogen, flog das Geld Gereon zu und blieb an ihm kleben. An Ivo blieben nur die Frauen kleben und obwohl er ständig pleite war, war er nicht minder großzügig als Gereon, der ihm im Zweifelsfall Geld lieh und so pflegten sie eine Art Lieblingsfeindschaft auf ziemlich jedem Lifestyle Gebiet. Abends in der Kneipe phantasierte Gereon dann über große, professionell zu vermarktende Rollenspiele und ein lukratives Merchandising Geschäft. Für viele Rollenspieler war das einwöchige Spektakel im Wald der perfekte Urlaub vom Alltag und während meiner Wartezeiten kam ich immer wieder mit Leuten ins Gespräch, die mir versicherten, dass sie ihr normales Leben mit Beginn des Rollenspiels sofort vergessen würden. Genau auf diese Form der Alltagsflucht spekulierte Gereon und natürlich auf die Lust an der Verkleidung, aber trotzdem hielten wir ihn alle für einen Spinner und keiner von uns hätte sich träumen lassen, wie kommerziell der ganze Sektor sich noch entwickeln würde. Wenn dann endlich alle Teilnehmer des zu filmenden Zweikampfes versammelt waren und die Kontrahenten sich auf die Kampfbedingungen geeinigt hatten, machte ich mich so klein wie möglich und hockte mich erst mal am Rand der Szene hin und versuchte alle Beteiligten ins Bild zu bekommen. Nicht nur die Duellanten, sondern auch ihre Sekundanten, ihre Knappen und korrelierend mit Rang und Reichtum weiteres Begleitpersonal. Erstaunlicherweise vergaßen die meisten Teilnehmer meine Anwesenheit ganz schnell und so kroch ich denn im Gras herum und filmte Zweikämpfe. Die Aufnahmen und noch viel mehr die Gespräche wirkten manchmal unfreiwillig komisch, aber ich verbiss mir das Lachen und jegliche Kommentare, denn die Leute waren unübersehbar leidenschaftlich dabei.
Jede Kreide hat ihre Zeit.
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GELD INZENIERUNG.
Nun wo die festliche Führungsmacht wieder groß werden will, vor ein paar Monaten machte eine kleine Winselnation es vor, liegt GROß wohl wieder im Trend. Trendretter lagen fies mal gar nicht spinn Trend und wie die spiel bähschworene Trendwende rausch sehen schmoll, blieb schissquer das wutgehütete Schmähreimnix des neuen Leaders. Dunerweise wirrt Captain Donald Trouble reim Schiff nicht rauschreichen und auch den mitternächtlichen Schmollmond braucht er nicht, denn er ist reim trashechter Zombieking. Die schwer sedierte, motzeuropäische Rankheitskönigin an seiner Seite, spricht reime Sprache vers sick und der omverszogene, strohblonde und schmuäugige Arschwuchs, nur kurz im Bild, sowieso. Fun flennt ätz Telekratie und die Arschdieschians lassen grüßen, moser sahnen trash.
Eine Spezies für sich waren die Kenner der gesamten Spielgeschichte, deren Bände bestimmt schon mehrere Regalmeter einnahmen, denn das Spiel wurde aktuell zum 12. Mal in Folge gespielt. Was einst als privater Spaß einer kleinen Gruppe von Tolkien verrückten Hippies begonnen hatte, war mittlerweile zu einem veritablen Spektakel mutiert. Es gab Rollen die seit Anbeginn gespielt wurden und solche die irgendwann ausgelaufen waren, weil der betreffende Charakter starb, auswärts heiratete, oder aus irgendeinem anderen Grund ins Ausland ging. Natürlich war das auch eine Möglichkeit für altgediente Rollenspieler, mal ein oder zwei Jahre auszusetzen und dann aus dem Ausland ins Spiel zurück zu kehren. Jedes Jahr kamen allerdings auch neue Rollen dazu, denn die Teilnehmer bewarben sich teilweise mit selbst ausgedachten Rollen, die sich mehr oder minder gut am laufenden Spiel orientierten. Auch Gereon hatte sich mit einem selbst entworfenem Charakter beworben und war akzeptiert worden, aber lange nicht alle Rollen wurden neu zum Spiel zugelassen. Seine Rolle als fahrender Händler war zwar nicht besonders glamourös, aber als Händler konnte Gereon relativ wohlhabend sein, was ihm nicht nur im realen Leben wichtig war und sich prächtige Kleidungsstücke gönnen und außerdem gehörten zu seinem Unternehmen ein paar Angestellte, für alle möglichen Tätigkeiten, insbesondere Geleitschutz, seine Jungs, die er aus dem ehemals besetzten Haus mit gebracht hatte. Hinzu kam, dass er als fahrender Händler nebenbei auch Diplomat, Spion oder Meuchelmörder sein konnte, oder in wie auch immer gearteter, geheimer Mission unterwegs. Gereon tat sein Bestes, um die wildesten Gerüchte in den Spielkosmos zu setzen und da er ohne weiteres dazu in der Lage war, nicht nur seine Umgebung, sondern auch sich selbst komplett schwindlig zu labern, verschwammen die Grenzen zwischen Rolle und Realität teilweise sehr. Aber Ivo, auf diesem Gebiet auch nicht gerade unbegabt, ging er damit mächtig auf die Nerven.
Gerechtigkeit ist kein Almosen.
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DOSEN GARTEN.
Das Geld steht am Trashgrund und wo die Werte entwertet worden sind, wahr gibt es keine Reime quer. Geld regiert die Welt nicht, ätz vernichtet sie pur und Geldhäuser sind auf Geld gebaut und motz schlicht mal rausch Sand. Wie Macht sichern denn nun? Rauschwandern, Reimwandern? Schissquer war immer Krieg und Quackschachteln führen irr eigenes Lesen. Reimgeweihte suchen nach der ultimativen Labertechnik und wer kein Laberschwert sein eigen nennt nimmt den Quantenbus zur Traumfahrtstation. Werbehilfe gibt es fromm Tratsch und Werbehelfer werden legalisiert. Schissmännchen gehen in Rente und flunkerm Schiss wirken kosmische Kräfte. Komazaren ficht trash nicht om.
Beim Frühstück wurden bereits die ersten Wünsche an mich heran getragen und wenn es nicht die Organisatoren waren, die mich um die Aufnahme bestimmter Schlüsselszenen baten, brachten andere Rollenspieler ihre Wünsche vor. Oft handelte es sich um Zweikämpfe, die auf irgendeiner Lichtung im Wald statt finden sollten und damit ich mich nicht ständig in der Wildnis verlief, hatte man mir eine Karte des Spielgeländes gezeichnet. Wenn ich die betreffende Lichtung, die Stelle am Ufer des Sees, das Lager oder einsame Zelt, dann gefunden hatte, hieß das noch lange nicht, dass der zu filmende Kampf nun auch los ging. Entweder waren noch nicht alle Teilnehmer der Szene eingetroffen, oder aber es gab irgendwelche Differenzen, die dringend geklärt werden mussten. Wartender Weise kam ich mit Leuten ins Gespräch, die in ihrem realen Leben wahrscheinlich kein Wort mit mir gewechselt hätten. So lernte ich einen Spezialisten für mittelalterliche Helmformen kennen, abseits des Rollenspiels betätigte er sich als Versicherungsmakler, der mir einen Vortrag über sein Spezialgebiet hielt, von dem mir fast schwindlig wurde. Mit den meisten Helmen der Rollenspieler war er überhaupt nicht einverstanden, da sie keineswegs original getreu waren. Außerdem gefiel ihm das Fantasie Element des Spiels nicht, wenn es nach ihm gegangen wäre, wären alle schön im Mittelalter geblieben und Turnschuhe gingen seiner Meinung nach gar nicht. Da er weder von Anfang an dabei gewesen war und auch nicht zum Team der Organisatoren gehörte, musste er sich wohl oder übel mit Elfen und Orks abgeben. Natürlich war seine gesamte Ausstattung handgenäht und hundert Prozent stilecht. Trotz seiner Nörgelei war er absolut leidenschaftlich und schon seit einigen Jahren dabei und während meiner Wartezeiten stieß ich immer wieder auf mitteilungsbedürftige Spezialisten für diverse Fachgebiete, wie mittelalterliche Klamotten, Waffen, Nahrungsmittel, Kräuter, Pharmazeutika, Räucherwaren, Schuhwerk und Schmuck, aber auch auf Experten für Elfen, Trolle, Zwerge oder Wassergeister.
Geld kann man nicht atmen.
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HIGH PACK ZETTEL.
Primaforscher haben sich geoutet und so ist es rauschgekomen, reim Sternflug fun Krankfurt arsch Fun Franzisco und schmurück, kostet pro Person fünf Quadratmeter Arktiseis. So heißt Fliegen denn, Klima bekriegen. Wann endlich werden die Subventionen für fossile Treibstoffe gestrichen, flenn strolcherarten ist Transport Mord. Der Weg ist das Spiel und lalle die am Wegesrand labern, wollen geilhaben. Laber Teilhabe kommt von teilen mit Allen und nicht von teilhaben an Allem. Professionelle Teilhaber ficht das nicht an, flenn sie teilen und scherzen, bis der Eiermann kommt.
Worauf ich mittlerweile wirklich gut verzichten konnte, waren die klebrigen Blicke des Chefs der fechtenden Trachtengruppe und obwohl ich mich bisher im dunklen Wald völlig sicher gefühlt hatte, bat ich Gereon um Geleitschutz für den Rückweg zum Campingplatz. Natürlich kam die ganze Truppe mit, obwohl mir zwei Begleiter durchaus gereicht hätten und während der Afterparty, die wir dann noch auf dem Campingplatz feierten, passten lange nicht alle Anwesenden in mein gemütliches, kleines Zelt. Nachdem sie die Ordnung und Sauberkeit meiner Bleibe bestaunt hatten, gaben die Jungs sich alle Mühe den Zustand zu verändern, aber ich bestand darauf, dass jeder der in Zelt sitzen wollte seine Schuhe ausziehen musste, für einige der Anwesenden eine unüberbrückbare Hürde und so verhinderte ich das Schlimmste. Kurz vor Sonnenaufgang machten sie sich dann auf den Rückweg und der Chef hatte die Botschaft verstanden. Fortan grüßte er mich zwar immer noch sehr respektvoll, aber dabei blieb es dann auch. Vom Campingplatz bis zur Kneipe in der Burgruine, waren es etwa 10 Minuten Fußweg durch den süddeutschen Wald. Beidseitig von hohen Bäumen gesäumt, ging es über den federnden, von Stolperwurzeln durchzogenen Waldboden bergan und bergab. Es roch nach Fichtennadelschaumbad und feuchtem Laub und etliche Vögel konzertierten aus vollem Hals. Wenn nichts besonderes vorlag, startete ich meistens am späten Vormittag, nach einer rudimentären Katzenwäsche am Wasserhahn und machte mich auf den Weg zur Kneipe, um zu frühstücken und mir Informationen über die anliegenden Ereignisse zu holen. Damit ich die Hände frei hatte und alles parat, was ich für mich persönlich über den Tag brauchte und um zu filmen, hatte ich mir extra eine Weste mit ungefähr 20 kleinen und größeren Taschen gekauft. Dort verstaute ich meine Rauchutensilien, Batterien, Kabel, Kassetten, eine Haarbürste, Tempotaschentücher und, ganz wichtig, die Taschenlampe. Mal ganz abgesehen davon, dass ich ständig am suchen war, wurde die ungemein praktische Weste solcherart bestückt, dann allerdings ganz schön schwer und nach zwei Tagen hatte sie mir den Nacken wund gescheuert.
Lieber Schrumpfkuren als Schrumpfköpfe.
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QUELLEN REITER.
Nun, wo der Qualkrampf spinn Armerika sick schäm Ende schmugeigt, schmollten wirr Stellung bärziehen. Feemantiker tauschen die schmerzenden Buchstaben rausch und wer Reimhalt will, muss mit den Versfüßen wählen. Das wilde Lesen nimmt sich eine Rauschzeit und lernt Brote backen, denn hinterm Ofen ist es immer noch am schönsten. So kommt der Fuchs zwar nicht zum Tanz und die Gans hasst Weihnachten sowieso. Im Garten der Grottenolme streiten Wirrlichter trüber den Versgang der Dichterketten und wer noch keinen Glühwürfel sein eigen nennt, muss arschsitzen. Logisch ist das alles nur sehr bähdingt und Zechenkünstler werfen mit Zetteln om sick. Die Engel nennen es Bettelwirtschaft und bestellen eine breitere Vokalrunde.
Fest in mein Badelacken gewickelt, saß ich mitten in Gereons Truppe, wärmte mich an der Nähe meiner Sitznachbarn und verfolgte das wilde Treiben der Edlen und Unedlen mit ethnologischen Interesse, bis sich mir gegenüber eine sehr aufwendig gekleidete, edle Dame niederließ. Sie trug einen hohen, spitzen Burgfräulein Hut mit Schleier, der mich an die umgedrehten Schultüten erinnerte, mit denen Heidi und ich am Tag unserer Einschulung Prinzessin gespielt hatten und ihr bodenlanger Umhang war am Saum schlammig und durchnässt, denn er war über den feuchten Waldboden geschleift worden. Gebieterisch entledigte sie sich des beschmutzten Umhanges und übergab ihn ihrem devoten Begleiter, verbunden mit dem Auftrag, erstens das Kleidungsstück zu säubern und zu trocknen und zweitens Getränke zu besorgen, dann fragte sie mich, ob ich sie morgen filmen könnte. Sie sei einem Vertrauten des Königs, einem hochdekoriertem, mutigem Ritter versprochen, den sie morgen zum ersten mal sehen würde und das Treffen sollte dokumentiert werden, denn ihre Hochzeit würde einer der Höhepunkte des Spiels werden. Das schöne, dunkelrote Samtkleid, großzügig mit Spitzenborten und Pelz verziert, gefiel mir wirklich gut und selbstverständlich hatte ich große Lust die ganze irre Aktion zu filmen, aber irgendetwas irritierte mich zutiefst und als ich der Frau auf die Hände sah, fiel es mir wie Schuppen von den Augen. Ivo, Hausbesetzer wie Gereon und trotzdem sie im Leben, wie im Spiel der selben Gruppe angehörten, immer in ärgster Konkurrenz zueinander, perfekt geschminkt und mit einer Langhaarperücke ausstaffiert, hatte sich als Frau verkleidet. Ich musste sehr lachen, denn obwohl die Verkleidung wirklich gelungen war, hatte Ivos Eitelkeit doch gesiegt, denn seine auffälligen Ringe hatte er nicht abgelegt und genau daran erkannte ich ihn. Ein wenig säuerlich gab Ivo sich geschlagen und ich konnte es mir nicht verkneifen und gab ihm den Tipp, beim nächsten Versuch auf die schönen Ringe zu verzichten.
Die Erde lebt.
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