STUSS
     MUND

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29.01.19 26.01.19 23.01.19 20.01.19 17.01.19 14.01.19 11.01.19 08.01.19 05.01.19 02.01.19
FROSCH MÜTZE.

Nun ist Geschwindigkeit ja bähkannter Maßen reime Hexerei, laber dafür Hetzerei und zwar spinn doppeltem Sinne. Zeit hat nur, wer sich Zeit lässt und nicht wer durch Geschwindigkeit Zeit sparen will, denn Zeit kann man sowenig sparen, wie Leben. Was fun lallerdings sparen kann, ist Energie und wer sich Zeit lässt spart obendrein Energie. So werden zwei Fliegen schit reimer Klappe geschlagen und wer rauscherdem auch das Fliegen reim lässt, spart nicht nur Energie, sondern auch Omweltschäden. Wirrgeleitete Flaxtumsfetischisten faseln fromm schlimmer mehr Luftverkehr, wahrschit oms die Atemluft dann auch würglich schnell versgeht. So kreisen die Konzepte dann irgendwo zwischen Windjammer und Windrädern, lieber laber werden wir vom Winde verweht, sei es nun spinn Breitwandformat, oder wenn Bob davon singt.

Fest steht mittlerweile, dass nicht nur die Konfrontation mit den Skulpturen und Masken Afrikas, sondern auch die großen Ausstellungen mit den Abbildungen der Felsenbilder Afrikas, die Leo Frobenius in Europa und 1937 in New Yorker „Museum of Modern Art“ zeigte, die moderne, abstrakte Kunst Europas maßgeblich beeinflusste. Anders jedoch als im Fall der modernen Kunst, können wir die Künstler und Künstlerinnen, die, die Felsenbilder und Höhlenmalereien erschufen, nicht nach ihren Intentionen befragen. Die ältesten, bisher entdeckten Höhlenmalereien Europas stammen aus der „El-Castillo-Höhle“ in Spanien und sind etwa 40.000 Jahre alt. Über die Gründe unserer Vorfahren aus der Steinzeit, tief in das Innere von Höhlen vorzustoßen, dabei teilweise furchtbar enge Gänge zu durchkriechen, die nur mit Schwierigkeiten zu überwinden waren, um immer weiter in dunkle Tiefen vorzudringen und dann die Wände der Höhlen mit Bildern, von teilweise überwältigender Schönheit zu bemalen, wird immer noch heftig spekuliert. Der größte Teil der europäischen Höhlenmalereien besteht aus den Abbildungen von Tieren. So legen die Malereien den Zeugnis ab, von etlichen, mittlerweile ausgestorben Tieren, wie Auerochsen, Bisons, Mammuts, Höhlenlöwen, Pantern oder Wollnashörnern, die einst Europa bevölkerten. Aber auch Hirsche, Pferde, Rentiere und Steinböcke finden sich in großer Zahl auf den Wänden der Höhlen. Manchmal sind Jagdszenen angedeutet, was den Gedanken aufkommen ließ, dass es sich bei den Höhlenmalereien um eine Art Jagdzauber im Geist der Analogmagie handeln könnte, aber oftmals stimmen die Knochenfunde der erbeuteten Tiere, keinesfalls mit denen der an den Wänden Tiere überein. Die Idee, dass die Bilder als Lehrmaterial für die Jagd gedient haben könnten, ist auch nicht besonders überzeugend, denn höchst wahrscheinlich hatten unsere Vorfahren genug Möglichkeiten durch Anschauung bei der Überlebensnotwendigen, oberirdischen Jagd zu lernen. Eine andere Theorie hält die Bilder für eine Art Fruchtbarkeitszauber. Die großen Herden der wilden Tiere, die unsere Vorfahren jagten, zogen im Rhythmus der Jahreszeiten umher, sie kamen und sie verschwanden wieder und sie kamen nicht immer regelmäßig. Das Klima war ziemlich rau, die letzte Eiszeit endete vor ungefähr 10.000 Jahren, die meisten europäischen Höhlenmalereien sind ein Produkt der letzten Eiszeit. An der Mittelmeerküste, in der Nähe von Marseille, wurde die Grotte Cosquer entdeckt, deren Eingang heute dreißig Meter unter dem Meeresspiel liegt. In dieser Höhle sind auch Robben und die im neunzehnten Jahrhundert ausgerotteten Riesenalken abgebildet. Möglicherweise sollte mit den Bildern die alljährliche Wiederkehr der Tiere aus dem Schoß von Mutter Erde bewirkt werden. Die Wände wurden bevölkert, fruchtbar gemacht, auf das sie die Tiere gebären konnten. Vielleicht handelte es sich aber auch um Initiationsriten, das Kriechen durch enge Gänge, Geburtskanäle im Inneren der Erde, die in riesigen, unterirdischen Kathedralen endeten. Im Licht von Tranfunzeln und manchmal vielleicht auch Fackeln, zeigte die wahre Größe mancher Höhlen sich wahrscheinlich niemals vollständig, aber die im Licht flackernden Schatten wurden umso lebendiger und das Dunkel noch unergründlicher. Die Steine wurden durchlässig für Visionen. Wer weiß was einem in solchem Ambiente alles auf den Wänden erscheinen kann. Das gesuchte Krafttier, eine Gottheit in Tiergestalt, die durch Abbildung aus dem Gestein ins Leben geholt wurde. Es ist auf jeden Fall bemerkenswert, wie virtuos die Künstler der Steinzeit, die natürlichen Gegebenheiten im Inneren der Höhlen einsetzten, um die Tiere möglichst plastisch wirken zu lassen, sie treten förmlich aus dem Gestein ins Leben.

Die Ewigkeit hat ewig Zeit.

FRAGE URLAUB.

Wie die moderne Schieltheorie oms lehrt, muss Strafe würglich nicht reim, denn wer straft hat schon verloren. Wer laber freudschmutage viel Geld verdienen will, straft nicht, sondern wirft mit Bählohnungen nur so om sick. So kann man sich wahrlich selbst in den Himmel loben und wirrt dabei auch noch reich. Was im Wege steht, sei es nun Mensch oder Maschine, wirrt reimfach weggelobt und wo loben nicht hilft, hilft nur noch mehr Lob. Ich gehe über Lob und leere meine Taschen, denn motz laller Lobeshymnen, das Lob ist niemals omsonst und wo pausenlos gelobt wirrt, leben die Lügen in Saus und Braus. Echte Profis loben sich ihre Lob freie Zone und machen ein Nickerchen im Schatten der ausgelobten Dunheit. Wahres Lob ist auch nicht besser als falsches Lob und was man nicht loben kann, davon schweigt man besser.

Die faszinierende und etwas obskure Indienreise des deutschen Arztes blieb nicht mein einziges Fundstück. Mein Fabile für Höhlenmalerei, die Kunst der Steinzeit, ließ mich auf Leo Frobenius stoßen, einen Ethnologen und Forscher, der sich nach seiner Ausbildung zum Kaufmann autodidaktisch zum Ethnologen weiterbildete. Frobenius wurde 1873 in Berlin geboren und gründete 1889, mit sechsundzwanzig Jahren, in München das „Afrika-Archiv“. 1904 führte ihn seine erste Afrikareise in den Kongo. Bis zum Jahre 1935 folgten zehn weitere Expeditionen auf den afrikanischen Kontinent, nach Äthiopien, Ägypten, Kamerun, den Kongo, Libyen, Nigeria, Togo, Sambia, Senegal, Südafrika und den Sudan. Von seinen Reisen brachte Frobenius etliche Exponate mit nach Europa, aber sein ganz besonderes Interesse galt den Felsenbildern Afrikas. Diese Felsenbilder oder Höhlenmalereien sind nicht weniger alt, als die Europas und werfen seit ihrer Entdeckung, ein völlig neues Licht auf die Geschichte der Kulturen Afrikas. Seine erste Reise in den Kongo trat Frobenius noch in Begleitung von nur zwei Mitarbeitern an, aber auf allen folgenden Reisen wurde er von erheblich mehr bezahlten und unbezahlten Mitarbeitern begleitet. Ganz besonderen Wert legte er dabei auf möglichst gut ausgebildete und begabte Maler und Malerinnen, die, die Felsenbilder in Originalgröße oder Maßstabs getreu kopierten. Das Frobenius Institut an der Frankfurter Goethe Universität bestitz heute weit über achttausend Kopien afrikanischer Felsenbilder. Auf Grundlage dieses Archivs wurden sogar schon zerstörte Felsenbilder wieder hergestellt. In Afrika ist Frobenius, wegen seiner umfassenden Dokumentierung der Felsenbilder und seiner Forschungen zur Geschichte der afrikanischen Kultur, noch heute hoch angesehen. In Europa war er dagegen lange Jahre schwer umstritten. Er war mit Kaiser Wilhelm II, der ihn laut Aussagen von Thomas Mann hoch geschätzt haben soll, befreundet und sympathisierte später mit den Nationalsozialisten. Während seiner Reisen durch Afrika entwickelte er die sogenannte Kulturkreistheorie, die von einer stetigen höher Entwicklung der Kulturen ausgeht. Die Kulturkreistheorie fand etliche Anhänger, wurde von Frobenius aber bald wieder verworfen. Außerdem begründete er die Kulturmorphologie, eine Theorie, die ebenfalls etliche Anhänger fand. Nach der Kulturmorphologie gibt es drei unterschiedliche Kulturzustände, analog der menschlichen Entwicklung befinden sich Kulturen im aufblühenden Stadium der Jugend, auf den Höhepunkt des Erwachsen Seins, oder im Untergang des Alters. Um seine Expeditionen nach Afrika zu finanzieren verkaufte Leo Frobenius immer wieder Exponate, die er von seinen Reisen mitgebracht hatte, außerdem schrieb er Bücher über seine Reiseerlebnisse, die sich gut verkauften. Mit den Kopien der Felsenbilder tourte er auf an die dreißig Ausstellungen durch Deutschland, Frankreich, Österreich und die Schweiz und sorgte dafür, das etliche zeitgenössische Künstler mit der abstrakten Kunst afrikanischer Felsenbilder in Berührung kamen und aller Wahrscheinlichkeit nach auch davon inspiriert wurden. 1937 präsentierte er seine Kopien der prähistorischen Felsenbilder Afrikas, in New York, im „Museum of Modern Art“ zusammen mit Werken von Paul Klee, Hans Arp und Joan Miro. Die Ausstellung war ein überwältigender Erfolg. Ein Jahr später starb er. Trotz dieser Erfolge wurde Leo Frobenius lange in den Giftschrank der Ethnologie verbannt. Als ich studierte war es so gut wie unmöglich sich im Rahmen eines Seminars mit Leo Frobenius Schaffen auseinanderzusetzen. Das hat sich mittlerweile geändert, die bis zur Jahrtausendwende vergessenen Schätze wurden wiederentdeckt und das umfangreiche Archiv der prähistorischen Felsenbilder Afrikas komplett digitalisiert. Es dient Forschern aus der ganzen Welt als unerschöpfliche Fundgrube und wird fleißig genutzt.

Ohne gefallene Mädchen, keine gestandenen Männer.

MÜCKEN DECKUNG.

Omweigerlich stoßen wirr om omsere Grenzen und müssen motzschüttelnd peststellen, trash die Grenzenlosigkeit nicht nur tratschsächlich om Grenzen gerät, sondern oms rausch Grenzen setzt. Zu viel ist zu viel und wirr sind schon lange viel zu viele geworden. So treten wirr denn nicht nur omserreimen rausch die Füße, sondern auch allen anderen Lebewesen dieses Planeten. Wer denn nun denkt fies lalles wäre reime Frage der Nahrungsmittel Ressourcen irrt gewaltig, flenn die Demokratie selber wird durch die Massen bähdroht. Die Masse ist nicht demokratisch, sie ist ein Moloch, der prollig omsteuerbar furz die Geschichte treibt. Ein omsick schon schädlicher Schmustand, denn spinn der Masse kann fun nur flunkergehen, laber nicht bärstehen. Schitläufer nehmen reime Trashkürzung und landen auf dem Brüllhaufen der Geschichte.

Das ethnologische Institut in Hamburg ist zwar in einem sehr schönem, historischen Gebäude untergebracht, die Räumlichkeiten des dazugehörigen Museums sind nicht weniger schön, aber der Fachbereich selber ist nicht besonders groß. Das riesige Feld der Ethnologie kann also jedes Semester wieder, nur mit ein paar ausgewählten Seminaren beleuchtet werden, aber glücklicherweise gibt es ja auch noch die Institutsbibliothek. Genauso schön und antik, wie das gesamte Gebäude, platzt die Bibliothek mittlerweile aus allen Nähten und ist mit Werken unterschiedlichster Qualität und teilweise höherem Alters voll gestopft. Beim ziellos mäandernden stöbern zwischen den Büchern, stieß ich auf den Reisebericht eines deutschen Arztes, der Ende des 19. Jahrhunderts auf eine mehrjährige Reise von Sri Lanka, damals noch Ceylon, ganz im Süden des Subkontinent, bis nach Nepal in die Berge des Himalaja, ging. Die Reise erstreckte sich über die Wende vom 19. in das 20. Jahrhundert. Das Buch war besonders interessant, weil der Doktor einen Fotoapparat im Gepäck hatte, damals noch eine sehr teure, schwer zu transportierende und mühselige Angeleigenheit. Trotzdem gelang es dem Doktor tatsächlich etliche Aufnahmen zu machen und unbeschadet zurück zu bringen. Das dickleibige Werk faszinierte mich, nicht nur wegen der meistens ovalen Schwarzweiß Photos und der wirklich interessanten Erlebnisberichte des Verfassers, sondern auch wegen seiner ausgeprägten kulturellen Scheuklappen. Ein ganz besonderer Dorn im Auge des Doktors waren die allgegenwärtigen heiligen Männer, die Sadhus. Akribisch, aber völlig verständnislos beschreibt er die bizarren Verrenkungen der Sadhus und dokumentiert sie ausführlich mit Fotografien. Unermüdlich ist er auf der Suche nach dem Trick, wenn er Zeuge einer Demonstration von Schmerzunempfindlichkeit wird und dann ist da noch die Sache mit den Chillums. Ständig rauchen die heiligen Männer, um ihren Gott Shiva zu huldigen und was sie da rauchen, bleibt ihm ein Rätsel. Den Inhalt der Chillums beschreibt er als als merkwürdige, Dreck ähnliche, dunkle Masse und kommt bis zum Ende seiner Reise nicht dahinter, was die Sadhus wirklich in ihren Chillums rauchen. In Kathmandu geht er dann richtig ab, die ganze Stadt ist voller heiliger Männer, denn eine Reise in den Himalaya gehört zu den Höhepunkten im Leben eines Sadhus. Bevor er Kathmandu jedoch erreicht, kommt ihm am Fuße des Himalaja eine Karawane des Königs von Nepal entgegen. Es ist eine riesige Jagdgesellschaft, die von Kathmandu hinunter in den Dschungel des Terai zieht, um Tiger zu jagen. So bestaunt er denn einen ungeheuer prunkvollen, kompletten Hofstaat, wie aus tausend und einer Nacht, mit allem was dazu gehört, samt Damen, die in Sänften transportiert werden, der ihm dort aus den Bergen entgegen kommt. Es dauert mehrere Tage, bis die gesamte Jagdgesellschaft an ihm vorbei gezogen ist. Erstaunlicherweise nimmt er durchaus wahr, dass es für die Damen des Hofstaat eine ziemliche Tortur sein muss, solcherart über Stock und Stein transportiert zu werden und das es erheblich viel komfortabler ist, sich zu Fuß oder zu Pferd durch das unwegsames Gelände zu bewegen. Wie ich dem Ausleihezettel im Inneren des Buches entnahm, war es seit vielen Jahren nicht mehr ausgeliehen worden, wahrscheinlich weil es noch in Sütterlin gedruckt worden war. Nachdem ich das Werk über die maximale Dauer der Ausleihfrist zu hause behalten hatte, kopierte ich mir große Teile. Ein paar Monate später trat eine neue Regel in Kraft, die das Ausleihen vieler alter Bücher untersagte. Die Indienreise des Doktors gehörte dazu. Das Buch war dick, in dunkelrotes Leinen gebunden und stammte aus dem Bestand einer Hamburger Strafvollzugsanstalt. Leider sind mir die Fotokopien abhanden gekommen.

Die Masse ist kein Maßstab.

SCHMOLL INSPEKTOR.

Bangsam tut sich der Verdacht rausch, dass Grenzenlosigkeit wirrendwie langweilig ist. Wirrendwo muss ja der schiefere Grund für die neue Sucht nach Schranken herkommen, denn ohne Schranken gäbe es keine Grenztrüberschreitungen mehr. Seine Grenzen sollte fun ja schon kennen und wer seine Grenzen nicht kennt, grenzt sich ganz leicht rausch. Ob der Himmel am Ende der Fahnenstange blau ist, hängt von lallerlei Faktoren ab, die lallerdings nicht von der Fahnenstange abhängen. Wer nun laber fun der Fahne geht, ist gut bähraten nicht lall schmu lange im Regen stehen zu bleiben, oder sich statt der Fahne einen Schirm schmuzulegen, denn flunker einem Schirm braucht man keine Fahne mehr. Wir gehen auf Nummer sicher und legen uns eine unsichtbare Fahne zu, so hat die Fahne dann endlich ihre liebe Ruh.

Die Indianer Nordamerikas rauchten in ihren sogenannten Friedenspfeifen Nicotina Rustica, eine Urform des Tabaks, oder Kinnikinnick, eine Kräutermischung die regional variierte. Nicotina Rustica ist mit dem Kraut, das sich in einer modernen Zigarette befindet, nicht im geringsten zu vergleichen, ein Zug aus einer solchen Zigarette würde jedem modernen Raucher wahrscheinlich entsetzlich im Hals kratzen und furchtbare Hustenanfälle auslösen. Kinnikinnick Mischungen enthielten keinen Tabak, sie setzten sich ausschließlich aus Kräutern zusammen, ob die Kräuter Mischungen psychedelisch wirkten ist umstritten. Außer Zaubersalbei, wirkt Salbei, der von den Indianern oft für rituelle Reinigungen eingesetzt wurde, nicht psychedelisch, Zaubersalbei wächst allerdings nicht in Nordamerika, sondern in Mexiko. Dem Rauchritual ging oft eine Schwitzhüttenzeremonie voran und der körperliche Exzess einer solchen Schwitzhüttenzeremonie dürfte wahrscheinlich Bewusstseinsverändernd gewirkt haben. Für die Indianer Nordamerikas gehörte zum Prozess des Erwachsen werden, auch die Suche und das Finden des persönlichen Kraft oder Schutztieres. Auf der oft tagelangen Suche nach diesem Tier, bedienten die Indianer sich häufig Bewusstseins verändernder Praktiken, die durch Entbehrungen wie Hunger, Durst und Einsamkeit ausgelöst werden. Fasten ist eine ziemlich universelle Methode zur Erzeugung veränderter Bewusstseinszustände, um den Hunger zu betäuben schüttet der Körper Endorphine aus, die wiederum Ekstasen auslösen können. Nachdem wir ein Referat über die grausamen Praktiken des Sonnentanz Rituals gehört hatte, wurde mir klar, dass nicht nur die großen monotheistischen Religionen Visionen durch Selbstgeißellungen erzeugen. Bevor Kolumbus auf der Suche nach Indien über den amerikanischen Kontinent stolperte, waren Pferde dort schon lange ausgestorben. Mit den Spaniern kamen die Pferde wieder nach Amerika zurück und schnell brachen die ersten Pferde aus, oder wurden einfach zurück gelassen. Die neuen Lebensbedingungen waren ideal für die entlaufenen Pferde und sie vermehrten sich erfolgreich. Für die Indianer Nordamerikas war das ein Glücksfall, denn bis zur Rückkehr der Pferde hatten sie ihre gesamte Habe selbst transportieren müssen, oder auf von Hunden gezogenen, kufenlosen Tragen. Ohne Pferde waren die großen Prärien im Landesinneren, eine fast unüberwindbare Barriere zwischen der Ost und der Westküste des Kontinents gewesen, denn eine Prärie ist keine mit kurzem Gras bewachsene Ebene. Präriegras und Prärieblumen können fast mannshoch wachsen und oft ist der Untergrund trügerisch. Bei den ursprünglichen, nordamerikanischen Prärien handelte es sich um schwer zu übersehende Gras und Blumenozeane, die sich bis zum Horizont erstreckten. Der botanische Garten in Klein Flottbek beherbergt auch ein kleines Areal mit Prärieblumen, die zauberhaft schön sind, dort kann man auf schmalen Pfaden in solch ein Meer eintauchen und von der Prärie träumen. Schnell stellte sich heraus, dass die Indianer blendend mit den verwilderten Pferden der Kolonisatoren klar kamen, sie zähmten die wilden Pferde und züchteten sie und waren endlich in der Lage die Prärien zu erobern. Die berittenen Indianerkulturen der Romane Karl Mays oder des Western, sind eine relative neue Entwicklung, die nicht unbedingt dem Indianern entspricht, auf die, die Kolonisatoren bei ihrer Ankunft auf dem nordamerikanischen Kontinent trafen. Die Stämme der Ostküste waren größtenteils schon sesshaft geworden und hatten sich teilweise zu größeren Verbänden zusammen geschlossen. Sie lebten in Dörfern und nicht in Zelten und sie ernährten sich von der Jagd und vom Ackerbau.

Über eine lange Leine kann man schnell stolpern.

TELEFON HÄUBCHEN.

Spinnformation gab es schon immer und schon immer war irr Bähsitz und irre Weitergabe reim wertvolles Gut. So schisst es flenn rausch nicht die Spinnformation, sondern die Spinnformationsflut, die den Laden bangsam laber sicker spinn die Luft gehen lässt. Luftnummern gibt es schon lange nicht mehr schmu versgeben, Luftblahbons sind umweltschädlich und nur wer Luftküsse auf die luftige Reise schickt, macht nichts falsch. Wo die Luft noch nicht raus ist, wird sie ganz schnell raus gelassen und so entsteht das nächste Loch in der Luft. Wer nicht an der Luft bleiben will, nimmt ein Luftkissenboot zum Luftkurort, läd die Luftpumpe auf, lässt heiße Luft ab und bestellt eine Luftschokolade aufs Luftschloss. Das man in der Luft auch baden kann, wissen aber nur Luftakrobaten und Luftbademeister, denn wirklich gute Luft ist kaum noch zu haben.

In den Mosesbüchern des alten Testamentes heißt es ja, dass Gott den Menschen nach seinem Bilde schuf. Andererseits ist es jedoch nicht von der Hand zu weisen, dass der Mensch die Götter nach seinem Ebenbild schuf und so geht es im Himmel denn auch zu, wie auf Erden. Im ägyptischen Götterhimmel liebt Osiris seine Schwester Isis und auf dem Thron des Pharaos saß nicht selten ein Geschwisterpaar. Behaftet mit allen möglichen menschlichen Eigenschaften, guten wie schlechten, sind die Götter rund um den Globus eifersüchtig und rachsüchtig, leicht zu beleidigen und nachtragend oder listig und verschlagen wie Hermes und Loki. Sie sind besessen von leiblichen Begierden, man denke nur an griechischen Gott Zeus und seine unendlichen Affären oder den indischen Gott Krishna und die Gopis. Liebesverhältnisse zwischen Göttern und Menschen sind sowieso weit verbreitet und gehen für den menschlichen Part, sei er nun männlich oder weiblich, selten gut aus. Wenn so eine Beziehung allerdings zu Nachkommen führt, bietet sich eine unschlagbare Möglichkeit der Herrschaftslegitimation, Alexander der Große war angeblich ein Sohn des Zeus und noch heute stammen die japanischen Kaiser von der Sonne ab. Wo die Stammesführer und Könige ihre Legitimation dann nicht mehr durch eine Gottheit im Stammbaum ableiten konnten, benötigten sie zumindest das göttliche Heil, was gleichbedeutend mit irdischem Erfolg, meist kriegerischer Natur war und wer keinen Erfolg mehr hatte musste abtreten oder wurde dazu genötigt. Der ideologischen Legitimation eines Generationen übergreifenden Machterhalts, war dieses Verfahren wenig dienlich und so entstand das Königtum von Gottes Gnaden. Von Gottes Gnaden wurden dann auch Kinder und Wahnsinnige auf den Thron gesetzt und zu Königen gekürt. Wundersamerweise wurde für all diese absolutistischen Legitimationsansprüche ein Gott verantwortlich gemacht, dessen Sohn auf die Frage nach seinem irdischen Herrschaftsanspruch einst geantwortet haben soll, dass sein Königreich nicht von dieser Welt sei. Nun kommunizieren die Götter ja meistens nicht direkt mit ihren Anhängern, sondern durch die Vermittlung eines dafür ausgebildeten, oder berufenen Personenkreises. In schamanistischen Kulturen spielt die Berufung eine große Rolle und ist fast immer Voraussetzung für die Ausbildung zum Amt des Schamanen, wobei nicht jeder der sich berufen fühlt auch von den Göttern berufen wird. Die christliche Kirche dagegen legt allergrößten Wert auf eine streng kontrollierte Ausbildung, selbst wenn sie gerne von Berufung für das priesterliche Amt spricht. Die Möglichkeiten mit den Göttern oder dem Göttlichen zu kommunizieren sind außerordentlich vielfältig und eine der ältesten und weltweit verbreiteten Methoden mit den Göttern in Kontakt zu treten, ist das Rauchritual. Bis heute wird selbst in christlichen Kirchen Weihrauch abgebrannt, auf dass sein Rauch zum Himmel steigen kann. Es geht dabei nicht nur um Wohlgeruch, eine angenehme Nebenwirkung auch von Räucherstäbchen, Tabak oder Salbei, hauptsächlich geht es darum das Irdische mit dem Himmlischen zu verbinden, in dem der Rauch zum Himmel aufsteigt. Wie auch tibetische Gebetsfahnen, macht Rauch die Luft sichtbar, denn wie die Fische im Wasser leben, ist die Luft das Element, in dem wir leben und das für uns überlebensnotwendig ist. Der Akt der Verbrennung, ist ein Akt der Transformation, in Japan werden Papiermodelle all der Dinge, vom Haus übers Auto, bis zum Handy, die die Gläubigen ihren Ahnen im Jenseits zukommen lassen möchten, verbrannt und auf diesem Wege in die andere Welt transformiert. So setzt der Rauch dann Zeichen in die Luft und lässt die Wünsche der Gläubigen gut sichtbar zum Himmel hoch steigen.

Gemeinsam sind wir Quark.

WITZABLEITER.

Nun wo die Insel schon seit bängerem fromm Inselkoller bähfallen ist, zeigt sich das wahre Rauschmaß der Chaostheorie. Die ökonomische Union ist rauschgebläht bis zum Platzen und schalk erstes sprengt sich die Insel rausch. Ordnung muss schalk reim und da die Ordnung der Gärungsunion nur die Gewinnorientierten Teile der Union omfasst, nimmt das Chaos spinn größerem Rest der Union stetig schmu. So ist das Junkerland spinner motz in Junkerhand und der Versschritt wirrt boykottiert. Münzengleicheit ist nicht gleich Gerechtigkeit und wo man nicht mit gleicher Münze zahlen kann, wird Ungerechtigkeit ausgeglichen. Geld macht halt nicht gleich, sondern ungleich, auch wenn es das gleiche Geld ist, denn gleich unter Gleichen sind nur die, die gleich viel haben.

Die Idee zornige Götter mit wohl riechendem Rauch, bunten Blumen und glänzenden Steinen zu besänftigen, erwies sich nicht als völlig überzeugend und so kam das schmerzhafte Opfer, das Blut Opfer in die Welt. Dem analogen Denken folgend, sollten große Opfer große Wirkungen erzeugen und Größe zeigt sich nicht nur äußerlich in der Menge oder im materiellem Wert, sondern auch ideell, dass Opfer muss der Person oder der Gesellschaft weh tun. Die griechische Göttin Artemis forderte von Agamemnon, dem Heerführer der Griechen, dass er seine Tochter Iphigenie opfert, denn er hatte eine ihr heilige Hirschkuh bei der Jagd getötet. Nur wenn Agamemnon seine Tochter opfern würde, würde sie die Richtung der Winde ändern, die die griechische Flotte daran hinderten endlich in See zu stechen und nach Troja zu segeln. Heimlich und gegen den Willen seiner Frau Klytaimnestra, brachte Agamemnon Iphigenie der Göttin zu Opfer, doch Artemis war gnädig und rettete Iphigenie unter einem Nebelschleier. Letztendlich sollte dieses widerrechtliche Opfer auch Agamemnon zum Verhängnis werden, denn nach dem alten Mutterrecht ist Iphigenie mehr noch Klytaimnestras Tochter, als seine und er hatte kein Recht sie zu opfern. Als er nach dem Ende des trojanischen Krieges nach Mykene zurück kehrte, tötete Klytaimnestra ihn und die Seherin Kassandra, die er als Sklavin aus Troja mitgebracht hatte und deren Prophezeiungen er nicht hatte glauben wollen. Auch der Gott des alten Testamentes war recht blutrünstig und besaß ein hohes Maß an Qualitätsbewusstsein. Stets mussten es die Erstgeborenen Kinder sein und die schönsten und makellosesten Tiere, die ihm zu Opfer gebracht wurden. Von Abraham forderte er, wie einst Artemis von Agamemnon, dass eigene Kind als Opfer, aber wie auch die griechische Göttin, lässt der Gott des alten Testamentes in diesem Fall Gnade walten und verschonte das ihm dargebrachte Opfer. Es reichte ihm, dass Abraham Gehorsam zeigte und bereit war seinen erstgeborenen Sohn zu opfern. Im Gegensatz zur heidnischen Göttin, die Wiedergutmachung für den Mord an ihrem heiligen Tier verlangt, geht es dem christlichen Gott jedoch ums Prinzip, er verlangt von Abraham den Beweis des bedingungslosen Gehorsams. Ein bisschen anders präsentiert sich das Opfer, wenn nicht Familienangehörige, oder wertvolle Tiere aus dem eigenen Besitz geopfert werden. Die blutigen Opferriten der Maya und Azteken vom südamerikanischen Kontinent, bedienten eher einen prinzipiell vermuteten Blutdurst der Götter und hatten oft auch noch die Nebenwirkung, dass im Krieg unterlegene Gegner unschädlich gemacht wurden. Auch in Europa wurden Ausgrabungen gemacht, die darauf schließen lassen, dass im Krieg besiegte Gefangene den Göttern geopfert wurden. Aller Wahrscheinlichkeit nach war das freiwillige und unfreiwillige Menschenopfer ein universelles Phänomen. Der Grundgedanke bleibt jedoch, ich gebe etwas und bekomme etwas dafür, sei es nun himmlisches Heil, irdischer Frieden, Verschonung vor Naturkatastrophen, gesunde Nachkommen oder ökonomischer Erfolg. Die christliche Kirche das Mittelalters war in dieser Hinsicht besonders kreativ, sie verkaufte sogenannte Ablassbriefe, die den Gläubigen ermöglichten, sich mittels Geld von ihren Sünden freizukaufen. Je mehr die Gläubigen zahlten, opferten, umso mehr Sünden wurden ihnen verziehen. Aber die Möglichkeit der ökonomischen Sündenbefreiung war nicht nur für die Geldgeber möglich, ihre Angehörigen und sogar verstorbene Familienmitglieder konnten auf diesem Weg von ihren Sünden befreit werden. So mutierte das Opfer immer mehr zur Spende, die nicht zwangsläufig weh tun muss oder wirklichen Verzicht beinhaltet, sondern einfach nur eine Frage der finanziellen Möglichkeiten ist und die steuerlich absetzbare Spendenquittung ist das moderne Äquivalent des mittelalterlichen Ablassbriefes. Wo es weh tut, wird aber immer noch vom Opfer gesprochen und so opfern wir den vorzugsweise unsere Zeit.

Am Ball kann man bleiben, am Limit nicht.

LACH KRAFT.

Spielleicht sollten wirr lalle mal halblang machen, so wie der versschnelle Schwiegersohn. Fromm eigenen Schwung in den Trashgrund gerissen, zog er die Notbremse und lässt sich nun lieber wieder Zeit, denn Zeit ist ja nicht nur Geld, sondern auch das, was das Gras wachsen lässt. Ist das Gras erst mal ordentlich gewachsen, geht alles wie von selbst und die Revolution schlägt endlich Wurzeln, da wo sie gerade ist. Nun neigen Wurzelzwerge lallerdings auch zu Wutausbrüchen und Übel sollten nicht an der Zahnwurzel gepackt werden. Wer denn laber lalles richtig machen will, lässt das Kraut bei den Rüben und trinkt Möhrensaft. So bleibt der Geist in der Flasche, die Schere in der Schublade, die Kirche im Dorf und nur der Hahn kräht auf dem Mist.

Einer der großen Vorteile der Ethnologie besteht darin, dass sie alle Lebensbereiche umfasst und deswegen auch so ziemlich jeder andere Fachbereich, von der Musik bis zur Mathematik, etwas zur Ethnologie beizusteuern hat und im Nebenfach studiert werden kann, so wie die Ethnologie sich zum Nebenfach etlicher Studiengänge eignet. Unser Institutsleiter wurde nie müde, die Geschichte von dem Mathematikstudenten zu erzählen, der sich zur allgemeinen Verwunderung der Lehrkräfte, am ethnologischen Fachbereich einschrieb. Ein paar Jahre später leistete er einen wesentlichen Beitrag zur Entschlüsselung der Maya Sprache, seine mathematischen und ethnologischen Studien hatten einander erfolgreich befruchtet. Wir ließen uns von einem Soziologie Dozenten inspirieren, der ein Seminar über Emile Durkheims Buch „Die elementaren Formen des religiösen Lebens“ anbot. Durkheim, der als Begründer der Soziologie gilt, ging davon aus, dass die ursprünglichsten religiösen Auffassungen bei den australischen Aborigines zu finden seien, da es sich bei ihnen um die letzten, noch lebenden Vertreter einer uralten Stammeskultur handeln würde. Wir befassten uns mit den Aufzeichnungen von Missionaren und Ethnologen, die über dieses schwer misshandelte und unterdrückte Volk geforscht hatten, um zu missionieren, oder zur Mehrung ihres wissenschaftlichen Ruhmes. Die Aborigines hängen einer Form des Totemismus an, der als ältestes, religiöses System gilt. Der Ahnenkult spielt eine große Rolle und der gesamte Alltag wird von vielfältigen Tabus bestimmt. Die Verehrung der Ahnen, der Respekt vor den Toten, ist für Durkheim eines der wesentliche Merkmale jeder menschlichen Gesellschaft. Ohne die Verehrung oder zumindest das Gedenken an die Toten, gibt es für Durkheim keine Gesellschaft. Nur indem sie ihrer Vorfahren gedenken, können die Menschen sich in der Zeit und der Gesellschaft verorten. Unsere Ahnen zeigen uns woher wir gekommen sind und wohin wir gehen könnten. Überhaupt steht Durkheim auf dem Standpunkt, dass es ohne religiöse Vorstellungen keine Gesellschaft geben kann, sie sind der Kit, der die Individuen miteinander verbindet und zu einer Gesellschaft macht. Diese Auffassung wird verständlicher, wenn man weiß, dass für Durkheim auch das wissenschaftliche Weltbild letztendlich eine Religion ist, oder umgekehrt gesagt, jeder Religion letztendlich ein Weltbild ist. Die Aussage, dass jede Gesellschaft sich über ihr gemeinsames Weltbild definiert, ist dann auch nachvollziehbar. Trotzdem sind etliche Vertreter des wissenschaftlichen Weltbildes und viele Anhänger religiöser Weltbilder, gar nicht einverstanden mit dieser zutiefst demokratischen Theorie, da sie auf dem Standpunkt stehen, dass ihr Weltbild das einzig richtige ist. Das Entstehen religiöser Vorstellungen begründet Durkheim mit dem Wunsch nach Erklärung, letztendlich eine sehr wissenschaftliche Einstellung. Warum regnet es, warum blitzt es, warum donnert ist. Warum gibt es Ebbe und Flut, Sturm und Windstille? Warum bricht der Vulkan aus, warum bebt die Erde, warum müssen alle Menschen sterben? Insofern ist auch das magische Weltbild, eines der ersten Weltbilder überhaupt, aus dem Wunsch entstanden, die Phänomene der Welt zu erklären und die Magie die erste Wissenschaft zur Erklärung und Beeinflussung der Welt. Der forschende Geist sucht nach Ansatzpunkten und einer der ersten Ansätze ergibt sich aus dem menschlichen Faible für Kategorienbildung. So wie alles was vier Beine hat erst mal Hund oder Katze ist, so wird nach Verwandtschaften zwischen den Dingen und den Phänomenen gesucht. Ein zorniger Mensch schlägt um sich, schreit und brüllt, ein zorniger Berg bricht aus und muss, wie der Mensch auch besänftigt werden und weil der Berg so unendlich viel größer ist, als der Mensch, ist auch sein Zorn viel zerstörerischer und der Berg ein Gott.

Länger leben heißt langsamer leben.

SCHMÄH GRENZE.

Schmu den größten Verszügen laller Reiche die nicht fun fieser Welt sind, gärhört die Tratschtasche, trash sie vers lalle versreichbar sind. So ist denn den einen ihr Himmelreich, was den anderen ihr nächstes Leben ist. Gleichheit ist dadurch laber motz bange nicht gewährleistet und selbst im Gähnseits schlagen die Flunkerschiede des Hetztseits schmu Buche. Gutes Geld kann sick furzrausch messen, schit guten Taten und was man gut sein lässt, kommt einem auch nicht immer zu Gute. Nun blieb das Konzept der wirrtuhellen Reiche nicht omentdeckt und zog siegreich in in den Kosmos des Kommerziellen. Wofun Kommerzienräte nur träumen konnten, verwürglichte sick om Spielkonsolen, schit Gameboys, spinn den wilden weiten des Netzes und rausch die rosarote Brille ist schon lange keine Metapher mehr.

In den Gebärdensprachseminaren saßen zu fast 90% Frauen. Die meisten von ihnen studierten im Hauptfach Pädagogik und wollten später mit gehörlosen Kindern arbeiten, oder als Gebärdensprachdolmetscherin. Die wenigen anwesenden Männer waren deutlich älter und bis auf einen Pastor, der sich mit seinen gehörlosen Schäfchen verständigen wollte, aus privaten Gründen im Kurs. Durch den Pastor erfuhren wir, dass es sogar Gehörlosenchöre gab, ebenfalls eine der innovativen Erfindungen der christlichen Kirche, um ihre gehörlosen Mitglieder stärker an die Gemeinde zu binden. Evangelische Gläubige müssen ja nicht beichten, aber insgeheim fragte ich mich, wie das mit dem Beichtgeheimnis bei gehörlosen Mitgliedern der katholischen Kirche wohl gehandhabt werden würde. An den Unterrichtsmethoden in unseren Kursen änderte sich jedoch wenig, wir trieben weiter heiteres Gebärdenraten und am schikanösen Verhalten unserer Lehrer änderte sich auch nichts. Irgendwann hatte ich die Nase voll und besorgte mir einen Termin beim Institutsleiter. Während ich im Vorzimmer auf Professor P. wartete, lief mir völlig überraschend Thomas über den Weg. Thomas war mir das erste Mal in der Wohngemeinschaft von HaHes Kommilitonen und bestem Freund Kai begegnet. Kai der in Meldorf zum Gymnasium gegangen war und wie sich bei einer langen WG Nacht herausstellte, sogar das „Alte Forsthaus“ kannte, ein Cafe in der Nähe von Heide, in dem Onkel Werner einst meine Mutter mit seinem Studienfreund Peter, der dann mein Vater wurde, bekannt gemacht hatte. Jedes Mal wenn wir auf der Fahrt zu meinen Großeltern nach Wrohn an Heide vorbei kamen, wurden das „Alte Forsthaus“ und Onkel Werner erwähnt. Kais Wohngemeinschaft war riesig, sie erstreckte sich über das gesamte dritte Stockwerk eines Altbaus in der Schanzenstraße und besaß mehr als zehn Zimmer. Sie wohnten zu neunt dort und Thomas, der nicht nur wahnsinnig gut aussah, sondern auch ausgesprochen freundlich war, war einer von Kais Mitbewohnern. Er war sehr gepflegt, stets leicht gebräunt und durchtrainiert. Zum Leidwesen der meisten weiblichen Bewohnerinnen und Besucherinnen war Thomas allerdings schwul, was einige Frauen jedoch nicht davon abhielt, ihr Glück trotzdem zu versuchen. Thomas fand das gar nicht so lustig. Als er mir im Sekretariat des Institutsleiters wieder begegnete, war Thomas noch genauso freundlich wie damals, leicht gebräunt aber mittlerweile furchtbar dünn geworden. Im Gesicht war er richtig hager geworden und hatte tiefe Schatten unter den Augen. Bevor ich Thomas fragen konnte, was ihn denn in die Gefilde der Gebärdensprache verschlagen hatte, kam der Professor ins Büro und die Frage erübrigte sich, ganz offensichtlich waren die beiden freundschaftlich verbunden. Ich beschwerte mich über das mangelnde Verständnis der Sprachlehrer für meine Probleme und als ich den Vorfall mit der Kommilitonin erwähnte, die im Seminar angefangen hatte zu weinen, weil unser Lehrer sie so schikaniert hatte, war Professor P. sehr betroffen. Er wies mich nochmal darauf hin, dass die Gehörlosen für Menschen wie mich, die stark gehörbehindert sind, aber trotzdem kompetent in gesprochener Sprache, wegen ihrer Geschichte wenig Verständnis hätten. Außerdem erklärte er mir, dass die Gehörlosen sich im Gegensatz zu den Schwerhörigen, mehr als Gruppe mit gemeinsamen Interessen verstehen würden. Mit der Gebärdensprache hätten die Gehörlosen etwas Verbindendes, aber jede Schwerhörigkeit sei anders und jeder Schwerhörige ein Einzelkämpfer oder eine Einzelkämpferin. Professor P. äußerte großes Verständnis für meine Probleme mit den Gehörlosen und meinen Idee die Gehörlosen als Kulturgruppe zu untersuchen fand er seht interessant, wirklich helfen konnte er mir auch nicht. Immerhin sorgte er dafür, dass mir die Scheine in den Sprachkursen, wie angedroht, nicht verweigert wurden.

Unterm Schirm ist man sicher, auf dem Schirm nicht.

HUMMER LOHN.

Freudschmutage kann man zwar nicht mehr die Butter fromm kläglichen Brot nehmen, wegen der Kläglichkeit, laber schit Datenklau schisst reime goldene Nase schmu versdienen. Meine Daten sind sowenig meine Daten, wie mein Bauch mir gehört. Datenräuber sonnen sick spinn Glanz längst versgangener Piratenromantik und Käptain Jack hatte zwar lalle reime Dreadlocks unter dem speckigen Hut, laber reime Daten hohn bange om den Meistbietenden verskauft. So lustig ist das Leben der Piraten, denn es reimt sich auf Daten. Auf der Datenautobahn staut sich der Datenmüll zur Datenflut und Datenschützer sprechen von einem Datendrama. Das ich meine Daten bin steht rauscher Frage, laber was meine Daten ohne mich sind, ist eine omgeklärte Frage. So kommt Datenmist in die Welt.

Es sind aber nicht nur die Wörter mit ihrem Geschlecht oder ihrer Geschlechtslosigkeit, es ist auch der Umgang mit der Sprache. Bei den Beobachtungen kontroverser Diskussionen stellte sich heraus, dass Frauen eher möchten und Männer dazu neigen zu wollen. Die Vermutung, dass solche Verhaltensweisen eine Folge geschlechtsspezifischer Erziehung sind, liegt nahe, wobei diese Erziehung noch nicht mal vom Elternhaus ausgehen muss, der Einfluss der Peergroup und der allgegenwärtigen Werbung tut das Seine. Leidgeplagte Eltern können ein roasrotes Lied von Prinzessin Lillifee oder der Barbie Puppe singen, vor denen es spätestens im Kindergarten kein Entkommen mehr gibt. Sobald die lieben Kleinen an bestimmten Tagen ihr eigenes Spielzeug mitbringen dürfen, taucht das infernalische Duo auf und verschwindet erst mal nicht wieder aus dem Kosmos kleiner Mädchen. Hinzu kommt, dass Eltern sich oftmals nicht wirklich über ihre eigene Vorbild Rolle im Klaren sind, was bewirkt, dass selbst eine ultra emanzipierte, beruflich erfolgreiche Mutter, die sich sehr weiblich kleidet, aller Wahrscheinlichkeit nach keine Tochter bekommen wird, die geschlechtsneutrale Kleidung tragen will und vorzugsweise mit Autos oder Stabilbaukästen spielt. Während mehrerer Semester feministischer Literaturwissenschaft hatten wir in den Seminaren über schreibende Frauen die Beobachtung gemacht, dass viele der erfolgreichen Schriftstellerinnen zwischen 1780 und der Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts sogenannte Vatertöchter waren. Meisten waren ihre Mütter jung und frühzeitig verstorben, in den Zeiten des Kindbettfiebers nichts ungewöhnliches und die Mädchen, oft auch noch das einzige Kind, hatten die volle Zuwendung ihres Vaters erfahren. Wahrscheinlich führte der Vater als Rollenvorbild und die väterliche Unterstützung dazu, dass die Frauen genug Selbstbewusstsein entwickelten, um gegen alle Widerstände und Vorurteile den Weg einer Schriftstellerin zu wählten und auch noch erfolgreich wurden. Trotzdem die Psychologen bei ihren Studien zu den Unterschieden im Sprachverhalten von Männern und Frauen durchaus fündig wurden, gelang es uns nicht solche Unterschiede, bei der Analyse literarischer Texte zu finden. Sogenannte Frauenliteratur definiert sich nicht durch die künstlerische Qualität des geschriebenen Textes, sondern nur dadurch, dass sie von Frauen verfasst wurde. Ein anderer Fall ist es, wenn die Frauenliteratur explizit für Frauen verfasst wird, was sich im Thema äußert und nicht im Stil und nicht unbedingt durch Frauen geschehen muss. Aus ethnologischer Sicht waren die Seminare zur Kultur der Gehörlosen am interessantesten. Lange nicht alle Gehörlosen und ganz besonders die Angehörigen der älteren Generation, die nur unter Schwierigkeiten Gebärdensprache hatten lernen können, waren der Schriftsprache mächtig. Um auch diesen Teil der Gehörlosengemeinschaft befragen zu können, entwickelte ich einen Fragebogen, der ausschließlich aus Piktogrammen bestand. Das Thema waren die familiären Verhältnisse der Gehörlosen, ein Kernthema der Ethnologie, und um mehr über diese Thema zu erfahren, wand ich mich an einen Verein für Gehörlose. Sie empfahlen mir eine Veranstaltung, in der es um die Liebesbeziehungen zwischen lesbischen und homosexuellen Gehörlosen und Hörenden ging. Das Außenseiter Außenstehenden gegenüber aufgeschlossener sind, als voll integrierte Mitglieder einer Gemeinschaft, wissen Ethnologen, seit sie sich mit der Rolle ihrer Informanten, in den von ihnen erforschten Gesellschaften auseinandersetzen. Auf der Veranstaltung ging es lebhaft zu, viele der Anwesenden fühlten sich, wahrscheinlich zu recht, doppelt diskriminiert. Was mir jedoch am meisten auffiel, war die enorme Gebärdensprachkompetenz der hörenden Teilnehmer. Ich schloss daraus, dass kaum etwas den Spracherwerb so fördert, wie eine Liebesbeziehung.

Im Datenstrom geht die Wahrheit unter.

NEBEL WIRKUNG.

Flenn das schalke Jahr mal wieder schmu Ende geht, wirrt motzmal so richtig auf die Kacke gehauen. Knalltüten werfen mit Knallkörpern und Knallfrösche gehen in Deckung, bis es knallt. Das ist dann der Knaller schlechthin, der auch ein Brüller sein kann. Nun bleibt die Pengstofforgie nicht ohne Folgen und wer würglich trash vers die Omwelt tun will, knallt mit der Faust auf den Tisch und verbietet die lalljährliche Reimstofforgie, das nennt man dann vom Knallaffekt zum Knalleffekt. Rauschgenommen sind Knallköpfe, die Knallerbsen zählen, auf denen man nicht schlafen kann und Knallbonbons, deren Knallerweisheiten reimgeistiger Natur sind und rauschschließlich für solche, die sowieso schon einen Knall haben. Ohne Knallen geht es jedenfalls nicht, denn was mit dem Urknall begann, endet mit einem großen Knall.

Die Grammatik ist allerdings auch der schwierigste Part der Sprache, wobei die Grammatiken der einzelnen Sprachen sehr unterschiedlich schwer zu erlernen sind. Gewöhnlicherweise sollten bis zum sechsten Lebensjahr auch die grammatischen Regeln, abgesehen vom Konjunktiv, halbwegs beherrscht werden, aber im Russischen gibt es eine grammatische Regel, die noch schwerer ist und nachweislich erst zwischen dem zwölften und dem sechzehnten Lebensjahr wirklich erlernt wird. Wie stark das menschliche Bedürfnis nach Sprache ist, zeigt sich auch dadurch, dass wenn durch eine Verkettung von Zufällen mehrere gehörlose Kinder zusammen aufwachsen und ihnen, aus welchen Gründen auch immer, keine Gebärdensprache beigebracht wird, sie ganz von selbst damit anfangen eine Gebärdensprache zu entwickeln. Solche Fälle sind tatsächlich belegt, dass menschliche Bedürfnis nach Kommunikation ist elementar. Die Wörter sind der Stoff unseres Denken, was wir nicht in Wörter fassen können, können wir auch nicht denken, geschweige denn weiter denken. Ich fragte mich oft, ob die gebärdeten Begriffe wohl anders auf Denkvorgänge wirken würden, als gesprochene. Gehörlose können mit ungemeiner Präzession räumliche Beschreibungen, wie Wege und Häuser, sowie Kreise, Quadrate und andere Figuren gebärden, eine der schwierigsten Übungen beim Lernen der Gebärdensprache. Wenn Gehörlose gebärden, wird in ihren Gehirnen auch ein Teil des visuellen Zentrums aktiv, der bei akustischer Verständigung nicht aktiviert wird. Die Erkenntnis, dass Sprache durchaus Einfluss auf das Bewusstsein hat, setzt sich mittlerweile ja immer mehr durch und treibt teilweise etwas bizarre Blüten. Die Erkenntnis, dass Sprache durchaus Einfluss auf das Bewusstsein hat, setzt sich mittlerweile ja immer mehr durch und treibt teilweise etwas bizarre Blüten. Die Erkenntnis, dass Sprache durchaus Einfluss auf das Bewusstsein hat, setzt sich mittlerweile ja immer mehr durch und treibt teilweise etwas bizarre Blüten. Natürlich hat es Auswirkungen, wenn für berufliche Bezeichnungen grundsätzlich die männliche Form gewählt wird, Simone de Beauvoir beschrieb dies, in ihren immer noch aktuellen Werk “Das andere Geschlecht“, mit den Worten, dass der Mann das Eigentliche sei und die Frau das davon abgeleitete Andere, uneigentlich also. Alle Berufsbezeichnungen weiblich zu machen, macht die Sache aber auch nicht unbedingt besser und das weibliche noch lange nicht zum Eigentlichen. Leider stehen Sternchen und andere Konstruktionen der sprachlichen Eleganz ziemlich im Wege, neu erfundene Wörter finden schwer Akzeptanz und auch wenn es etwas mühselig ist, ist es wahrscheinlich am elegantesten von Malern und Malerinnen, von Professorinnen und Professoren zu sprechen. Die Welt ist kein Elfenreich, sondern ein Königinnenreich oder ein Königreich, derweil Demokratien und Diktaturen weiblich sind. Während eines Linguistikseminars des germanistischen Fachbereich, das Schimpfwörter zum Thema hatte, erfuhren wir, dass es unglaublich viel mehr Schimpfwörter für Frauen als für Männer gibt. Obendrein sind erheblich mehr Schimpfwörter, mit denen Frauen belegt werden, sexuell gefärbt. Man braucht nicht viel Fantasie um festzustellen, dass das damit zusammenhängen könnte, dass Frauen eben immer noch mehr über ihre Sexualität definiert werden als Männer und das, das anscheinend problematisch ist. Das die Schande weiblich ist und der Ruhm männlich, erscheint unter diesen Umständen nicht verwunderlich, auch wenn dass lange nicht in allen Sprachen so ist. Das die Einen wollen und die Anderen möchten, ist keine Folge der Sprache, sondern der Erziehung und das, was verboten ist, besonders schön ist oder Spaß macht, gilt auch für Wörter. Im übrigen kann man die Zustände zwar schön schreiben, oder schön reden, aber wirklich ändern tut sich dadurch nichts.

Besser kalt lassen, als kalt stellen.