STUSS
     MUND

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30.12.18 27.12.18 24.12.18 21.12.18 18.12.18 15.12.18 12.12.18 09.12.18 06.12.18 03.12.18
SCHALK SPEISE.

Trash die Würglichkeit fromm Schönreden nicht schöner wirrt, schmollte schittlerweile rausch bis om die Tische der Leidmedien versgedrungen reim. Schöner wirrt nur, was schöner gemacht wirrt und Schnarchregeln machen Schnarchen auch nicht wohlklingender. Nichtsdesdomotz werden spinner neue Schmumutungen versschunden und die Sprache mutiert schmu reimen Mienenfeld ideologischer Bähgriffe. Dunerweise landet, wer die Sterne vom Himmel auf das ombescholtene Papier holen will, im lustleeren Raum versstolperter Texte und nur wer das Kind beim Namen nennt, wird die Kastanien aus dem Feuer holen, ohne sich die Finger zu verbrennen, denn heiß ist nun mal nicht kalt und kalten Kaffee kann man ja zur Not wieder aufwärmen, wie lalle Jahre wieder. Guten Rutsch.

In den Linguistikseminaren erholte ich mich von den Zumutungen der dilettantischen und schikanösen Sprachkurse. Der Lehrkörper der linguistischen Abteilung des Fachbereichs Gebärdensprache bestand aus Hörenden und während der Seminare waren Gebärdensprachdolmetscher anwesend, die für die gehörlosen Teilnehmer übersetzten. Unter den wissenschaftlichen Mitarbeitern des Fachbereich befanden sich auch Gehörlose, aber sie lehrten nicht. Ich hielt ein Referat über frühkindliche Sprachentwicklung, ein Thema das sich als sehr viel interessanter erwies, als ich angenommen hatte. Ganz am Anfang der Sprachentwicklung steht ein universelles Lallen, dass jedoch sehr schnell und noch bevor überhaupt die ersten Wörter gesprochen werden, eine Klangfärbung annimmt, die der jeweiligen Muttersprache entspricht. Obwohl die Mutter meines Jugendfreundes HaHe stets Stein und Bein geschworen hatte, dass sein erstes gesprochenes Wort Drosophila gewesen sei, er ist dann ja auch Professor geworden, sind die ersten Worte von Kindern meistens Mama oder Papa, danach erfreuen sich Nein und Haben großer Beliebtheit. Schon in der Einwortphase beginnt die Kategorienbildung. Wenn es sich bei dem ersten bewusst wahrgenommenen Vierbeiner um einen Hund handelt, werden erst mal alle anderen Vierbeiner als Hund bezeichnet, sollte es sich um eine Katze handeln, besteht die vierbeinige Umwelt aus Katzen, so mutiert dann manche Kuh ganz schnell zur Katze und Meisen, Spatzen, Eulen, Uhus und andre Raubvögel werden zu Hühnern oder Tauben. Das gilt aber nicht nur für Tiere, sondern auch für Essbares und alle möglichen anderen Gegenstände. Der Einwortphase folgt die Zweiwortphase, wobei die Bezeichnungen für Tiere, Essbares oder Gegenstände, vorzugsweise Spielzeug meistens mit Haben, Ja oder Nein kombiniert werden. Sprechen ist wie zaubern, denn das gesprochene Wort reicht viel weiter als der Arm. Artikulierte Wünsche können erheblich leichter erfüllt werden, als solche die erraten werden müssen und kleine Kinder begreifen das sehr schnell. Überhaupt ist ja der Prozess der Benennung ein sehr magischer Akt, denn was wir nicht benennen können, entzieht sich leicht unserem Zugriff, ist schwer zu begreifen, zu greifen. Aus meinen Ethnologieseminaren wusste ich, dass etliche Ethnien den Brauch pflegten und pflegen, ihren Kindern zwei Namen zu geben, einen für den Alltagsgebrauch und einen geheimen Namen. Der geheime, der wirkliche Name, ist nur sehr wenigen Personen bekannt, da er den Eingeweihten Macht über die betreffende Person verliehen würde. Kleine Kinder können sich Stunden lang damit beschäftigen bestimmte Wörter, wie ein Mantra wiederholen. Sie ziehen sie in die Länge, sie betonen sie auf alle möglichen Arten und Weisen, sie singen, murmeln oder flüstern die Wörter, sie kauen auf ihnen herum. Der Zweck dieser Übung ist nicht wirklich bekannt, aber wahrscheinlich erschließt sich ihnen etwas vom Wesen der Wörter in diesen Akt. Der Zweiwortphase folgt die Dreiwortphase, die Grammatik bleibt aber immer noch außen vor. Auffällig ist auch, dass der passive und der aktive Wortschatz kleiner Kindern von sehr unterschiedlicher Größe sind. Wahrscheinlich ist der passive Wortschatz mehr als doppelt so groß, als der aktive Wortschatz, was bedeutet, dass kleine Kinder erheblich viel mehr verstehen können, als sie artikulieren können. Es bedeutet auch, dass es sinnvoll ist, Kindern möglichst viele Wörter vorzusprechen, damit sie sie abspeichern können, irgendwoher muss die Drosophila ja kommen. Mindestens genauso wichtig ist es, auf die sogenannte Babysprache zu verzichten und stattdessen grammatisch einwandfreie, gerne auch lange Sätze in der Kommunikation zu verwenden. Der korrekte Gebrauch der Grammatik wird überwiegend durch Nachahmung gelernt und nicht durch Dudu, Dada, Gaga.

Auch Kinder haben es nicht kinderleicht.

GEMÜSE PUPPE.

Nun wo die highnachtliche Geldbombe lieder geplatzt ist und einen rauschgewaschenen Geschenkeregen trüber die Gabentische der Nation liedergehen ließ, holt der lallgegenwärtige Reimkaufsrummel motz mal tief Luft. Wer nicht die lallomsorgte Option gewählt hat, muss omweigerlich wieder spinnrausch in den Trubel und Vorräte fassen, flenn freudschmutage muss zwar nicht jeder arbeiten, der essen will, laber ohne Versräte schmäht es nun mal nicht. In der Schlange steht man schon lange nicht quer nur im Sozialismus, moser vorm Fahrkartenschalter und wer nun denkt, in der Schlange könnte man sich entschleunigen, landet ganz schnell in einer Schlangengrube. Manche Schlange schaffte es sogar ihren sozialistischen Habitus komplett zu verleugnen, spinndem sie sich vor einen Laden mit dem Symbol ihrer eigenen Liedertracht materialisierte, denn der Schlange entkommt man nicht.

Die Sprachkurse begannen morgens zwischen 07:30 Uhr und 08:00 Uhr. Ich war nicht begeistert, an jedem anderen Institut der Universität ging es frühestens um 09:00 Uhr los, aber bei den Gehörlosen unterrichteten anscheinend nur Lerchen. Nichtmal die obligatorische Verspätung von einer Viertelstunde, auch akademisches Viertel genannt, war dort bekannt. Wir hatten drei Lehrer, zwei ältere Gehörlose, deren Hauptkompetenz darin bestand, dass sie der Schriftsprache mächtig waren und Simon, einen gehörlosen Psychologiestudenten. Simon gehörte zur neuen Generation, er war mit Gebärdensprache groß geworden, in jeder Hinsicht gefördert worden und nie hatte irgendjemand Zweifel daran geäußert, dass er sofort Gebärdensprache lernte und parallel dazu die deutsche Schriftsprache. Simon war freundlich und zugewandt und ermunterte uns immer wieder, wenn wir Schwierigkeiten hatten. Die beiden anderen Sprachlehrer war das komplette Gegenteil von Simon. Ihr Leben lang hatten sie sich benachteiligt gefühlt, teilweise wahrscheinlich zu recht und nun endlich saßen sie in einer Machtposition. Da der Fachbereich gerade erst gegründet worden war, gab es noch kein Lehrbuch, manchmal erhielten wir von unseren Lehrern ein paar kopierte Seiten mit gezeichneten Gebärden und dem dazu gehörigen Wort, aber sehr oft spielten wir heiteres Gebärdenraten, was dem Lernprozess nicht gerade besonders förderlich war. Dummerweise haben zu erst falsch eingeprägte Wörter, seien sie nun gebärdet oder gesprochen, die Angewohnheit außerordentlich hartnäckig zu sein. Simon begriff das schnell und bemühte sich sehr, solche Fehler zu vermeiden, aber den beiden anderen Lehren bereitete es sichtlich Vergnügen, uns immer wieder auf die falsche Fährte zu locken, um sich daran zu ergötzen, wie blöd wir uns doch anstellen würden. Wahrscheinlich rächten sie sich für lange Jahre persönlicher Demütigungen. In den Sprachkursen saßen überwiegend junge Frauen, die Pädagogik studierten und vorhatten als Gebärdendolmetscherinnen oder Lehrerinnen an Gehörlosenschulen zu arbeiten. Eines Tages schikanierte einer unserer Lehrer eine Pädagogik Studentin so dermaßen, dass sie anfing zu weinen. Das war ziemlich unerträglich. Es fiel mir sehr schwer, mich auf die Gebärdensprache einzulassen. Mein Leben lang hatte ich den Leuten ins Gesicht und auf den Mund geschaut, um sie zu verstehen und daher bereitete es mir große Probleme mich davon zu lösen und meine Aufmerksamkeit auf die Hände meines Gegenübers zu konzentrieren. Das ging so weit, dass meine Lehrer mich als oral fixiert bezeichneten. Als stark Gehörbehinderte hatte ich eigentlich Verständnis für meine Situation erwartet, aber das Gegenteil war der Fall. Ich erfuhr, dass Menschen wie ich, die trotz ihrer Gehörbehinderung der gesprochenen Sprache mächtig sind, früher als Bindeglieder zwischen der Gehörlosengemeinschaft und der Welt der Hörenden fungierten, was manchmal dazu führte, dass sie ihre Machtposition ausnutzten und entsprechend unbeliebt waren. Aus der Sicht der Gehörlosen besaß ich viel zu viel Kompetenz in gesprochener Sprache und sie ließen mich das deutlich fühlen. In ihren Augen war ich eine Abnormität. Die lange Diskriminierung der deutschen Gebärdensprache hatte dazu geführt, dass die Gehörlosengemeinschaft ziemlich paranoid geworden war. Sie fühlten sich ständig bedroht, was sich auch in ihrer kompletten Ablehnung von Cochlea Implantaten äußerte. Es macht nicht besonders viel Sinn erwachsenen Gehörlosen, die mit Gebärdensprache aufgewachsen sind, Cochlea Implantate einzusetzen, aber für sehr kleine, taube Kinder ist es durchaus sinnvoll. Es gibt ihnen die Möglichkeit, beide Sprachen zu lernen, die gesprochene und die gebärdete. Aus der Forschung waren schon Fälle bekannt, die zeigten, dass kleine Kinder, die von Geburt an sehr stark gehörbehindert waren, Hörgeräte trugen, die ihre Behinderung aber nur sehr unvollständig ausgleichen konnten und Gebärdensprache lernten, manchmal von selber anfingen auch gesprochene Wörter zu benutzen. Das wichtigste ist, dass so schnell wie möglich überhaupt eine Sprache gelernt wird, damit das Gehirn lernt zu erkennen was eine Sprache ist.

Lieber schlapp lachen, als schlapp machen.

HUND FREQUENZ.

Dunerweise ist die Globalisierung keine Einbahnstraße und quer motz schalk die Versurteile, versmehren die Probleme sich. So wie Heute nicht ohne Gestern denkbar ist, sind Gewinne nicht ohne Verluste realisierbar und was des einen Reichtum ist, ist des anderen Armmut und auf die Dauer geht das gar nicht gut. Wirklich Verlass ist nur auf die Dummheit, die heute untergeht und morgen wieder aufsteht. Weise Penner verslegen sich auf das Zählen fun Funkelziffern und wolligen Schafen, die endlos über das Firmament ziehen. Lottozahlen werden auch regelmäßig gezogen und wo die Lottofee schmuschlägt, müssen keine Erbsen mehr gezählt werden. Und, auch wenn die Nacht schon lange nicht mehr still ist, so stillt sie doch den Hunger der Tagträumer nach funkelnden Träumen. Es weihnachtet quer.

Bevor es endlich soweit war, bestand das Ideal darin, gehörlosen Kindern möglichst gesprochene Sprache beizubringen. An den speziell für sie eingerichteten Schulen, war es bei Strafe, wie z.B. Nachtischentzug, verboten zu gebärden. Es kam sogar vor, dass den Kindern die Hände auf dem Rücken zusammengebunden wurden, damit sie nicht gebärden konnten. Im nach herein muss man feststellen, dass das schon an Körperverletzung grenzt. Auch wenn Chomskys Theorien mittlerweile umstritten sind, so ist das Erlernen einer Sprache für die Entwicklung der menschlichen Kognitionsfähigkeiten absolut unerlässlich. Am traurigen Beispiel sogenannter Wolfskinder konnte man belegen, dass Kinder, die bis zum Erreichen des zwölften Lebensjahres nur ein paar Wörter und keine Grammatik gelernt haben, zu etlichen abstrakten Denkvorgängen nicht in der Lage sind. Sie können weder richtig zählen, noch haben sie eine Vorstellung von Vergangenheit und Zukunft oder zeitlichen Abläufen. Hinzu kommt, dass es meistens ganz furchtbar klingt, wenn von Geburt an Gehörlose sprechen, da sie keinerlei Vorstellung vom Klang der Wörter haben und, sowie eine schöne Stimme Sympathie schafft, erzeugt eine unangenehme Stimme Ablehnung. Die Gebärdensprache ist eine vollständige und vollwertige Sprache, man kann alles, was mit gesprochener Sprache möglich ist, auch mit Gebärden ausdrücken, von Witzen über abstrakte Begriffe bis zu zeitlichen Abläufen oder Gefühlen. Ihre Grammatik ist genauso komplex wie die gesprochener Sprachen und es ist ein weit verbreiteter Irrtum, dass die Gebärdensprache universell ist. Jedes Land hat seine eigene Gebärdensprache entwickelt und es gibt sogar Gebärdendialekte. Neurologische Forschungen haben ergeben, dass wenn Gehörlose gebärden, ein Teil des visuellen Zentrums im Gehirn aktiviert wird, der während der akustischen Verständigung nicht aktiv ist. Und, so wie jede Stimme anders klingt, gebärdet auch jeder Mensch andres. Manche sind schnell, andere langsam, es gibt Menschen die sehr schön gebärden und solche die weniger schön gebärden, es gibt deutlich Gebärdende und undeutlich Gebärdende, dass Äquivalent zum Nuscheln, großspurig und weiträumig Gebärdende, was lauten Sprechen entspricht, sowie zurückhaltendes und kleinräumiges Gebärden, was eher wie Flüstern ist. Wir erfuhren, dass es sogar Gebärden Chöre gibt, ursprünglich eine Erfindung der christlichen Kirche, die schon immer sehr darum bemüht war, die frohe Botschaft in jeder Sprache unters Volk zu bringen. Ganz besonders interessierte es mich, ob man in Gebärdensprache auch lügen kann, immerhin ist es in dieser Sprache ja nicht möglich, ohne direkten visuellen Kontakt zu kommunizieren. Wenn wir miteinander sprechen, reden wir oft nicht nur im übertragenen Sinn aneinander vorbei, sondern auch im visuellen Bereich, was Missverständnissen Vorschub leistet und Lügen sehr erleichtert. Unsere Lehrer versicherten uns jedoch, das Gehörlose genauso problemlos mittels Gebärdensprache lügen könnten und würden. In der deutschen Gebärdensprache sind etliche Gebärden mit bestimmten Gesichtsausdrücken verbunden, was wahrscheinlich bewirkt, dass Gehörlose ihre Mimik besser unter Kontrolle haben als Hörende. Zu den Vorteilen der Gebärdensprache gehört, dass man problemlos so weit das Auge reicht kommunizieren kann, zu den Nachteilen, dass es nicht möglich ist, Gehörlose im Dunklen oder von hinten anzusprechen. Zu den ersten Verhaltensregeln die wir lernten gehörte, wie man Gehörlose ohne Sichtkontakt anspricht, man versucht durch an und aus schalten des Lichtes Aufmerksamkeit zu erzeugen, oder durch heftige Tritte auf den Boden, die als Vibrationen von Gehörlosen wahrgenommen werden. Hörende nehmen diese Vibrationen meistens nicht wahr, aber bei Gehörlosen ist der Sinn für solche Vibrationen erheblich besser entwickelt.

Wer sich zu Tode siegt, verliert auch.

BRITEN GEMÄLDE.

Wie schon die Leserschaft des seligen Wilhelm Busch wusste, gehören Drohen zu den unausrottbaren Übeln jeder gut organisierten Zivilisation. So eine standesbewusste Drohne lümmelt bis in die späten Vormittagsstunden auf ihren Lotterlager, spinn Volksmund auch Sündenpfuhl genannt und scheucht fleißige Lieschen in die Küche oder zum Krämer, damit ihre leiblichen Bähdürfnisse auch leidlich bähdient werden. Dem Lieschen kann man Schuld attestieren, moser auch nicht, denn wer sich nicht scheuchen lässt, endet auch nicht zwangsläufig als Vogelscheuche. Moderne Drohnen sind irrer Zeit feemotz reim wenig versrausch, man nennt es Tücke der Technologie, die immer schneller versramschschreitet. So müssen die Geister denn nicht mehr gerufen werden, weil sie schon lange da sind.

Im Nebenfach belegte ich Sprache und Kultur der Gehörlosen. Der noch relativ junge Fachbereich war in den Räumlichkeiten einer alten Villa auf der andren Straßenseite, schräg gegenüber vom Museum für Ethnologie untergebracht. Kultur und Sprache sind untrennbar miteinander verbunden, nicht ohne Grund versuchten die Kolonialisten immer wieder die Sprachen der einheimischen Bevölkerung zu unterdrücken und führten ihre eigene Sprache als Amtssprache ein. Fast alle Sprachen besitzen Wörter, für die es kein wirkliches Äquivalent in anderen Sprachen gibt, wie z.B. das deutsche Wort Gemütlichkeit. Noch wichtiger ist wahrscheinlich die Grammatik einer Sprache, die sich dem menschlichen Gehirn als Denkstruktur einprägt. Im Rahmen eines ethnologischen Seminars hatten wir uns mit Noam Chomskys Theorien zur Sprache und ganz besonders zur Grammatik befasst. Chomsky vertritt den Standpunkt, dass das kindliche Gehirn für die Entwicklung seiner Kognitionsfähigkeiten eine Sprache und noch viel mehr eine Grammatik zwingend benötigt. Er fand heraus, dass es Indianer Sprachen gibt, deren Grammatiken ohne Subjekte und Objekte auskommen, was durchaus Folgen für den Blick auf die Welt und ihre Umstände haben könnte, denn es macht schon einen Unterschied, ob man sagt, „Ich habe eine Suppe gekocht“, oder „Die Suppe kochte sich“. Wer ständig in den Kategorien von Subjekten die handeln und Objekten die behandelt werden denkt, wird wahrscheinlich auch seine Mitmenschen und erst recht seine Umwelt entsprechend behandeln. Chomsky machte den Vorschlag wissenschaftliche Theorien in einer Sprache zu formulieren, die nicht in Subjekt/Objekt Zusammenhängen denkt, um eventuell zu neuen Erkenntnissen zu gelangen. Schon in der Eingangsveranstaltung hatte der Leiter des ethnologischen Instituts uns dazu aufgefordert, dass wir uns eine Kulturgruppe suchen sollten, bei der wir dann später auch die obligatorische Feldforschung machen würden. Der Gedanke, dass eine gebärdete Sprache das Denken anders beeinflussen könnte, als eine gesprochene, lag nahe, weswegen ich die Gehörlosen als Kulturgruppe besonders spannend fand und außerdem hielt ich es als Gehörbehinderte für durchaus sinnvoll Gebärdensprache zu lernen. Der Fachbereich bot Sprachkurse an, Linguistikseminare und Seminare zur Geschichte und Kultur der Gehörlosen. Die linguistische Abteilung war der ganze Stolz des Fachbereichs, denn sie befasste sich erfolgreich mit der Verschriftung der Gebärdensprache und war der Grund dafür, dass dem gesamten Fachbereich ein neues, bestens ausgestattetes Institut zwischen Philturm und Grindelhof gebaut wurde, in einer Zeit, in der die Universität an allen Ecken und Enden sparte. Die Geschichte der deutschen Gehörlosengemeinschaft ist in zweierlei Hinsicht ziemlich tragisch. Unter der Herrschaft der Nationalsozialisten wurden etliche Gehörlose zwangssterilisiert, teilweise sorgten sogar die Betreuer der Heime dafür, dass die ihnen anvertrauten Kinder allesamt sterilisiert wurden. Dieser Vertrauensbruch führte dazu, dass es so gut wie unmöglich war, statistische Daten zur Gehörlosengemeinschaft zu bekommen, sie wurden gar nicht erst erhoben, um jeglichen Missbrauch zu verhindern. Die zweite, geradezu unglaubliche Schikane bestand darin, dass die Gebärdensprache in Deutschland, ganz im Gegensatz zu Frankreich oder zum englischsprachigen Raum, sehr lange nicht als vollwertige Sprache anerkannt wurde. In Amerika war es Gehörlosen bereits seit 1864 möglich am Gallaudet College zu studieren, dort werden alle Seminare in Gebärdensprache gehalten. In Deutschland erfolgte die offizielle, rechtliche Anerkennung der Gebärdensprache erst im Jahre 2002.

Jedem Zacken eine Krone.

FASEL WESEN.

Zum spinnerten Wesen flunkerdrückter Reimereien feehört die Tratschtasche, dass sie omrauschhaltsam zum Licht drängen. Die Kinder des Lichtes stört das nicht, glanz im Redenteil, sie warten rausch der highen Rede Weltsicht. Schon der schalke Meister Crowley wusste, trash wo lalles Lüge ist, lalles genauso wahr ist. Sein ist sowieso sein, laber mein motz bange nicht dein. Wer soll da noch furzblicken, feeschweige flenn echt sprechen. Wir winken mit der Kuchengabel und nehmen oms reim Stück fromm Glanz Zen, denn ohne Glanz schmäht es nicht. An der großen Glocke hängen große Wünsche und zwischen den Stundenschlägen blüht das goldene Nichts. Wo nichts ist, kann auch nichts passieren, aber das im Nichts nichts ist, stimmt auch nicht.

Im Zuge des zweiten Weltkriegs errichte die amerikanische Arme auf einigen, bis zu diesem Zeitpunkt ziemlich Welt abgeschiedenen Inseln Melanesiens, militärische Stützpunkte und Marinebasen, um die Japaner zu bekämpfen. Sie stampften innerhalb kürzester Zeit gewaltige Anlagen aus dem Boden und rodeten große Dschungelflächen für die Landebahnen ihrer Flugzeuge und die Wohnsiedlungen der Armeangehörigen. Ihre riesigen Frachtschiffe spukten Unmengen an Menschen und Material aus und obendrein warfen ihre Flugzeuge auch noch Kleidung, Konserven, Zelte und Waffen über den Inseln ab. Das Cargo fiel buchstäblich aus Flugzeugen vom Himmel, auf denen, wie auch auf den Schiffen Cargo stand. Die einheimische Infrastruktur wurde schwer beschädigt, die Lebensgrundlagen, der größtenteils als autonome Selbstversorger lebenden Bevölkerung, durch die Rodungen und den Überfluss an vorproduzierten Nahrungsmitteln zerstört und obendrein geriet das Weltbild der Einheimischen komplett aus den Fugen. Die abrupte Konfrontation mit einer technologisch meilenweit überlegenen Kultur führte zu der Annahme, dass die Kultur der Invasoren und damit auch ihre Götter, einfach besser sein müssten, als alles, an was die Einheimischen bisher geglaubt hatten. Der zweite Zusammenbruch kam, als die amerikanische Arme wieder abzog und das Cargo ausblieb. An dieser Stelle traten nun Bibel kundige Einheimische auf den Plan, die den messianischen Erlösungsgedanken weiter spannen und auf die Rückkehr des Cargo hofften. Tragischerweise zerstörten die Anhänger des Kultes oft noch die Reste ihrer sowieso schon schwer beschädigten Lebensgrundlagen und das Cargo blieb auch aus. Wie immer fütterte der Professor vom Überseemuseum uns mit Unmengen von Fakten und ließ wenig Raum für die Referate. Punkten konnte ich allerdings mit den Ausdrucken der Baale und Astarten, der Aufsässigkeit der Israeliten, ihrer eklatanten Unzufriedenheit mit ihrem großen Gott und meiner Theorie zur Adaption der biblischen Vielweiberei, obwohl das alles nicht unbedingt direkt zum Thema gehörte. Wahrscheinlich hatte der Professor sich noch nicht damit befasst. Die meisten Teilnehmer des Seminars hielten den Professor wegen seiner biederen, fast schon etwas altmodischen Erscheinung, für politisch eher konservativ, was er aber gar nicht war, er tickte ziemlich links. Wahrscheinlich hatte er einige von ihnen auch damit düpiert, dass er ihre Referate einfach unterbrochen hatte, um selber weiter über das Thema zu sprechen. Dem Thema kam das zwar meistens zu gute, dem Selbstbewusstsein einiger Studenten aber gar nicht. Er blieb auch nicht gerne besonders eng beim Thema, seine Vorträge uferten aus und wir erfuhren eine Menge, über die Umstände und oft desaströsen Folgen des Kolonialismus. Zur letzten Sitzung des Seminars kamen kaum noch Studenten und ich nahm die Gelegenheit wahr, den Professor in ein Gespräch zu verwickeln. Sein Interesse weckte ich mit dem Hinweis auf einen 1897 erschienenem Roma von Kurt Laßwitz, mit dem Titel „Auf zwei Planeten“. Das zweibändige Werk hatte ich zufällig beim Stöbern in Buchhandlung des 2001 Verlags, an der Ecke Grindelalle / Rentzelstraße entdeckt. Der Roman schildert die Konfrontation der Erdbewohner mit Marsianern, die technologisch erheblich viel weiter entwickelt sind und den Bewohnern der Erde damit komplett überlegen. Die Marsianer halten die Erdlinge für total primitiv, so wie die Kolonialisten die Einwohner der von ihnen eroberten Länder. Mit der Macht ihrer überlegenen Waffentechnologie unterjochen die Marsianer die Erdlinge schnell, Widerstand ist völlig zwecklos und endet im Zweifelsfall mit dem Tod. Anhand einer Fotografie, auf der preußische Offiziere und andere Arme Angehörige abgebildet sind, erheitern sie sich über die alberne Ausstattung und über die primitiven Waffen der Abgebildeten. Nicht anders, als die Kolonialisten es mit den Eingeborenen getan hatten.

Wer nicht um die Ecke denken will, muss in der Ecke stehen bleiben.

BLONDER GENEHMIGUNG.

Trüber trash wirrtuhelle wirrt ja gerne gestritten, klarbei sind sogar wirrtuhelle Wirren nicht rauschschließlich wirrtuhell. Wirksamkeit schert sich nicht om irre Geburtsomstände, es wirrt moser rausch nicht. So glanz und klar furzgewirkt, verlegen wirr omser Wirkungsgebiet und trüberlassen das große Feld der Ohrsachen, reimtsichundlallreim zickt selbst. Selber machen liegt ja auch im Trend und Bastelbögen gelten schitlerweile sogar als meditativ. Wer motzdem nicht basteln will, lässt es geigen und trinkt ein Glas zuviel, denn am Ende wirrt es sowieso spinner moralisch, laber Moralaposteln mangelt es reimfach om Sexappeal. Reim Fall vers die App Industrie, der wirrtuhelle Sexappeal. Reimgehemd bähtrachtet, ist ein sexy Nerd nun lallderdings kein Nerd mehr woschit wirr wieder bei den wirrtuhellen Wirren feelandet wären.

Dem schnöden Mammon, für den das goldene Kalb angeblich stehen soll, huldigt das alte Testament nun allerdings ausgiebig und unkritisch. Immer wieder musste ich mich bei meiner Lektüre durch seitenlange Aufzählungen der Besitztümer des auserwählten Volkes quälen. Nicht nur sämtliche Männer, Frauen und Kinder der Stämme Israels werden aufgezählt, ihr gesamter materieller Besitz wird ebenfalls akribisch vermerkt, so als würde ein Buchhalter ständig Inventur machen. Von einer Kritik am schnöden Mammon ist das meilenweit entfernt. Das alte Testament barg aber noch mehr Überraschungen. Ich fand eine Szene, in der ein Toter, mit Hilfe eines Zauberrituals, das unübersehbar an einen Geschlechtsakt erinnerte, wieder zum Leben erweckt wird, Sex mit Toten und staunte nicht schlecht. Sowieso wird ständig gezaubert und die Angst vor Hexen ist außerordentlich ausgeprägt. Unübersehbar auch die Vielweiberei etlicher Protagonisten, wobei Moses mit seinen zwei Frauen, Abraham mit drei Frauen und Jacob mit vier Frauen, noch relativ zurück haltend sind. Weniger zurück haltend sind König David und König Salomo, David kommt auf mindestens achtzehn Frauen, wobei die Schätzungen sehr unterschiedlich sind und teilweise erheblich höher liegen. Die Krone allerdings gebührt König Salomo, der wenn man die Nebenfrauen mitzählt auf ungefähr tausend Frauen kommt. Von Monogamie ist das Meilen weit entfernt. Die Begründungen dafür reichen von Belohnung bis zu dem Argument, dass die armen Frauen sonst alle unverheiratet und Kinderlos geblieben wären, weil ihre Männer in den unzähligen kriegerischen Auseinandersetzungen des alten Testaments ums Leben gekommen waren. Teilweise sind die Verehelichungen wahrscheinlich auch symbolisch zu verstehen, erst wird das Land erobert und dann die Tochter des lebendigen Königs oder die Frau des toten Königs geheiratet. Ganz unsymbolisch gesehen, könnten diese im alten Testament beschriebenen Zustände aber auch dazu führen, dass die selbsternannten Messiasse und Gründer neuer christlicher Sekten, auf die gar nicht so fern liegende Idee kamen, dass alle Frauen ihnen allein gehören würden. Man denke dabei nur an Jim Jones, den Gründer des Peoples Temple, der bewirkte, dass über 900 seiner Anhänger 1978 im Dschungel von Guayana, in einem von ihm befohlenen Massenselbstmord endeten oder David Koresh, den selbsternannten Propheten der Branch Davidianer, der den Namen David als Reminiszenz an König David annahm, den männlichen Sektenmitgliedern Enthaltsamkeit predigte und mehrere ihrer Frauen schwängerte. Alle diese Kulte vereint das Merkmal der Erwartung des Weltuntergangs, dass Erscheinen eines neuen Messias, manchmal ist er auch schon da und das Überleben in einer schönen, neuen Welt. Cargo Kulte entstehen meistens dort, wo Eingeborene von einer technologisch überlegenen Kultur kolonialisiert wurden und ihrer materiellen Lebensgrundlage beraubt. Damit einher geht die die Zerstörung ihres traditionellen Weltbildes durch die christliche Missionierung. Ein Messias erscheint, meistens ein des Lesens kundiger, missionierter Eingeborener und kündigt den bevorstehenden Untergang der Welt und die Rückkehr der Ahnen an. Die Ahnen werden den Menschen dann alles geben, was sie sich wünschen, oft handelt es sich dabei um begehrte Güter der Eroberer. Die erforderlichen Handlungsweisen sind von Region zu Region verschieden, im Fall der melanesischen Cargo Kulte wurden die Menschen dazu aufgefordert alles stehen und liegen zu lassen, manchmal sogar dazu ihre Nahrungsvorräte zu zerstören, zu tanzen und zum Meer zu ziehen. Sie sollten nicht mehr arbeiten, sondern nur noch tanzen und beten, dann würde das Cargo kommen.

Wer das Klima vor sich her schiebt, verschiebt es.

DRACHEN MACHER.

Geldverständlich warten alle auf den Heiland, der oms fromm omserer Versfangenheit verslösen wirrt. Wer flenn nun versher die Initiative versgreifen möchte und anfängt arsch den Sternen schmu greifen, muss rauschpassen, dass die Finger heil bleiben. Das schmerzende Systen hat sich nicht nur verfahren, ätz ist rausch komplett verfahren und wer es ändern will, muss den Mut der Plansinnigen haben. Zwar schlägt das Herz nicht den Verstand, laber der Verstand sollte reim Herz behalten. Wo Scherzschrittmacher den Ton angeben, müssen Scherzchirugen den Glückszug omhalten, damit die Scherzklappe nicht aus dem Takt kommt. Wutgetaktet kommt der Schmu zum stehen und baut ein Märchenschloss für Lügen, die schon lange ihre Flügel verloren haben und Träume denen die verlorenen Flügel wieder wachsen.

Überhaupt zeichnet sich das auserwählte Volk des alten Testamentes durch fortgesetzte Aufsässigkeit, Ungehorsamkeit und Unzufriedenheit mit den Leistungen seines großen Gottes aus. Schon während der vier Jahrzehnte andauernden Wanderung durch die Wüste, beschwerten sie sich immer wieder über das von Gott gesandte Himmelsbrot, das Manna. Obwohl als köstlich und sämtliche Ernährungsbedürfnisse abdeckend beschrieben, war es ihnen auf die Dauer doch zu langweilig immer nur Manna zu essen. So unzufrieden wie die Israeliten mit ihrem großen Gott sind, der ihnen „das Land wo Milch und Honig fließen“ versprochen hatte, so unzufrieden ist auch der Gott des alten Testamentes mit seinem auserwählten Volk. Als Moses, der, der einzige Prophet war, der von Angesicht zu Angesicht mit Gott sprechen konnte, auf den Berg Sinai steigt, um die zehn Gebote von Gott zu erhalten, werden die Israeliten unten am Fuß des Berges immer ungeduldiger und unzufriedener. Sie beschließen, als Abbild ihres neuen Gottes, ein goldenes Kalb herzustellen, das sie mit Tänzen und Brandopfern verehren. Dieses Kalb erinnert an die alten Stierkulte Mesopotamiens. Als Moses von seiner Exkursion auf den Gipfel des Sinai zurück ist, lässt er das goldene Kalb zerstören, aber Gott ist nun völlig aufgebracht. Er ist so zornig, dass er Moses damit droht, die Israeliten komplett zu vernichten, woraufhin Moses mit Gott verhandelt. Er weist ihn darauf hin, dass wenn er die Israeliten vernichten würde, die Ägypter allen Grund hätten zu sagen, dass er kein großer Gott sei, denn er hätte sein Versprechen, den Israeliten ein Land wo Milch und Honig fließen zu schenken, nicht eingehalten. Das sieht Gott dann zähneknirschend ein und er verschont das auserwählte Volk, damit sein Ruf nicht geschädigt wird. Ich war doch etwas überrascht, so profan hatte ich mir die Beweggründe des alttestamentarischen Gottes nun doch nicht vorgestellt. Moses argumentiert wie ein PR-Stratge und Gott geht es ganz augenscheinlich mehr um seinen ewigen Ruhm, als um das gottgefällige Benehmen seiner Anhänger. Nun wird das goldene Kalb ja gerne als Symbol des schnöden Mammons angesehen, geschmiedet aus dem Schmuck der Israeliten und anderer goldener Besitztümer des Volkes, aber ich halte das Kalb mehr für einen Verwandten der goldenen Stiere Ägyptens. Auch Isis und Hathor tragen auf ihren Köpfen ein halbmondförmiges Kuhgehörn, in dem sich die Sonnenscheibe befindet und noch heute gibt es heilige Kühe in Indien. Schon die Jäger und Sammler Völker kannten gehörnte Götter, denn die großen Herden der gehörnter Huftiere, denen sie auf ihren Wanderungen folgten, waren ein wichtiger Teil ihrer Lebensgrundlage. Aber sie folgten den Tieren nicht nur, die Herden verschwanden im Rhythmus der Jahreszeiten und kehrten genauso rhythmisch wieder, so wie die Sonne für die Dauer der Nacht verschwindet und dann jeden Tag wiederkehrt. Vielleicht verschwanden die Tiere im Weltbild der Jäger und Sammler ja in der Unterwelt der Höhlen, von wo sie dann jedes Jahr wieder ins Licht zurück kehrten. Vielleicht überwinterten sie dort, oder suchten Schutz vor der Dürre eines subtropischen Savannensommers. Unter den Höhlenmalereien der Steinzeit finden sich nicht nur Tiere, Handabdrücke und abstrakte Zeichen, sondern auch anthropomorphe Mischwesen, halb Mensch, halb Tier, mit Hörnern. Die Hörner finden sich überall, auch Cernunnos, der keltische Gott der Unterwelt, trägt Hörner und nicht ohne Grund ist der christliche Teufel ohne Hörner fast undenkbar, denn die, wie Unkraut unausrottbaren Gottheiten, die dem Christentum vorangingen, mussten mit allen Mitteln diskreditiert werden.

Den Takt kann man geben, aber nicht nehmen.

SCHÄM TECHNIK.

Gierschmulande gelten Westenträger nicht gerade als Revolutionäre, testwegen sich die Frage stellt, ob gelbe Westen wirklich rein sein können. Fromm Flecken auf der Weste wollen wirr gar nicht erst sprechen und was man in die Westentasche stecken kann, erfreut sich selten des besten Rufes. Trüberrausch haftet der Weste etwas geschrumpftes an und irre Ärmellosigkeit verträgt sich schlecht schit irrem Standesdünkel, der davon abhängt ob sie wahrflunker moser wahrtrüber getragen wirrt. Nun ist Weste nicht gleich Weste, aber selbst im Western werden keine Kugelsicheren Westen getragen. Schit irrem blenderischem Wesen, vorne hui, hinten pfui, passt die Weste sich, wie ihr treuer Begleiter, der Schirm ohne Mütze, dem Trend zur Nachhaltigkeit an und fällt nicht aus der Rolle.

So wie das Christentum archetypische Symbole und Geschichten der alten Religionen übernahm, wurden auch Inhalte der christlichen Bibel von neuen Religionen wieder übernommen und umgedeutet. Aus unerfindlichen Gründen hatte die Verwaltung des Fachbereichs sich doch noch dazu entschlossen, den Professor vom Überseemuseum in Bremen, für ein weiteres Semester einzustellen. Das Thema seines Seminars drehte sich diesmal um die Cargo Culte der Melanesiens und war erheblich viel besser besucht, als die Veranstaltung, die er im Rahmen des „Zweihundertfünfzig Jahre Amerika“ Semesters gehalten hatte. Wie schon im Seminar über Südamerika und Ozeanien, hielt der Professor zu Beginn des Seminar einen ausführlichen und tiefschürfenden Vortrag über Cargo Culte und dann stellte er uns, nicht minder ausführlich die Referatsthemen vor, mit denen wir uns befassen konnten. Da die Cargo Culte durch christianisierte Ureinwohner Melanesiens ins Leben gerufen worden waren, bot er dem Seminar als ein Thema an, sich etwas ausführlicher mit der Bibel, insbesondere dem alten Testament, zu befassen, um festzustellen, ob die Cargo Culte eventuell von christlichen Vorstellungen beeinflusst worden waren. Da ich mich nun seit mehreren Semestern mit dem religiösen Weltbildern einiger Kulturen außerhalb von Europa beschäftigt hatte, fand ich es zwar nicht besonders prickelnd, aber sinnvoll, mich auch mit den religiösen Vorstellungen meines Kulturkreises auseinanderzusetzen. Außerdem meldete sich sonst niemand für das Thema und ich konnte allein daran arbeiten. Nachdem ich mich durch etwa dreihundert Seiten einer kleinformatigen, auf extrem dünnem Papier gedruckten Bibel geackert hatte, beschloss ich mir ein Augen freundlicheres Exemplar zu besorgen. In der auf christliche Literatur spezialisierten Buchhandlung, wurde ich mit meinem langen, schwarzen Kleid und den zum Zopf geflochten Haaren, sofort als evangelische Pastorin eingestuft und außerordentlich zuvor kommend behandelt. Als ich mich als Ethnologie Studentin outete, war die Stimmung nicht mehr ganz so warmherzig, aber ich verließ den Laden mit einer großformatigen, Augen freundlichen Bibel, die schwer genug war, um potentielle Gegner bewusstlos zu schlagen. Um mir die Recherche in dem über tausendseitigen Buch zu erleichtern, lud ich mir außerdem mehrere Versionen des alten und des neuen Testament auf meinen Rechner, sowie etliche Apokryphen. Meine biblische Lecktüre entsetzte mich einigermaßen. Der Gott des alten Testamentes ist weder freundlich noch gütig. Als die Israeliten endlich im gelobten Land angekommen sind, das keineswegs unbesiedelt ist, fordert er sein auserwähltes Volk ständig dazu auf, die Bewohner des Landes auszurotten. Aber nicht nur die ortsansässige Bevölkerung soll eliminiert werden, der Gott des alten Testamentes geht so weit zu fordern, dass auch das Vieh und die Obstgärten vernichtet werden sollen, weil sie das Werk und der Besitz Ungläubiger sind. Das auserwählte Volk hielt sich allerdings keinesfalls an die Forderungen seines Gottes, sie ließen die Menschen und das Vieh am Leben, anscheinend war genug Platz für alle vorhanden und auch die Obstbäume durften weiter Früchte tragen, alles andere wäre auch ziemlich unvernünftig gewesen. Noch mehr als über diese Ungehorsamkeit, regt der Gott es alten Testamentes sich darüber auf, dass die Israeliten immer wieder mit den Einheimischen auf die Gipfel der Berge stiegen und zu den Baalen und Astarten beteten, aber das auserwählte Volk blieb stur und uneinsichtig. Ich lud mir ein paar Bilder von Baalen und Astarten aus Internet runter und druckte sie zu Anschauungszwecken aus.

Entscheidungen kann man treffen, Urteile muss man fällen.

MUSIK KRAMPFER.

Trüberlall schmoll entschieden werden, wahrfür moser wahrgegen und kesshalb spielt rausch reime Rolle. Nun fallen seit neuerem die Flunkerlegenen notorisch rausch der Rolle, trash schit dem Terminus fun der Rolle reim bähzeichnet wirrt. Omwahr ist, trash Rollmöpse spinn Schmusammenhang schit Rollkomandos stehen und Schmollstühle nur für Schmollschuhfahrer geeignet sind. Simsalabim, bangsam erwacht das Schollgeld und will raus aus der Schmollecke, damit die Gewinnkurve auch heiterspinn stimmt. Da holt der Mann mit Koffer, ganz schnell einen Zombie aus seinem Geldkoffer und hofft, dass die Freudschen irre Warnwesten im Kofferraum lassen, nur hat er die Rechnung ohne den griechischen Volkstribunen gemacht. Der smarte Zählgeist hat schon lange eine Charmweste übergezogen und will keine Ruhe mehr geben.

Weit verbreitet ist das Bild des Weltenbaumes, mit seinen Wurzeln, die in der Unterwelt fest verankert sind, seinem himmelwärts strebenden Stamm im Hier und Jetzt und seiner in luftige Höhen reichenden Krone. In einem intakten Urwald, ist das Kronendach eine Welt für sich, deren Biotop sich deutlich von den unteren Stockwerken unterscheidet. Das unterirdische Reich der Wurzeln, ist das Reich der Toten, der Ahnen und der Geister und so stirbt der Schamane denn auch symbolisch, wenn sein Bewusstsein eine andere Dimension betritt und der Schamane auf eine Reise in die Unterwelt geht. Das Christentum machte aus dem lebendigen Baum ein totes Stück Holz in Form eines Kreuzes, dass Motiv der Unterweltreise und der Auferstehung von den Toten, blieb allerdings bestehen. Und, nicht nur Jesus stand von den Toten wieder auf, schon die Himmelskönigin der Sumerer, Inanna, stieg in die Unterwelt herab, wurde von Ereschkigal der Beherrscherin des Totenreichs getötet, war drei Tage tot, wurde erlöst und kehrte ins Leben zurück. In Ägypten holte Isis ihren Bruder Osiris aus der Unterwelt ins Leben zurück und im Norden starb der gehörnte König jedes Jahr zur Sommersonnenwende und stand wieder auf. Das Bild der Wiederauferstehung ist ein klassisches, archetypisches Bild, so alt wie die Welt selber, wie die Sonne, die jeden Tag wieder aufgeht und am Ende des Tages am Horizont untergeht. Während seiner Unterweltfahrt spricht der Schamane mit den Geistern der Ahnen und mit Geistwesen, die oftmals in Gestalt von Tieren auftreten. Jeder Schamane hat ein oder mehrere Krafttiere, zu denen er in einem ganz besonderen Verhältnis steht. Sie helfen ihm und manchmal verleihen sie ihm ihre Fähigkeiten. Wer sich die Welt untertan machen will, kann keine mächtigen Tiergeister dulden und so verbannte das Christentum die Geister der Tiere in die Hölle und machte sie zu Teufeln. Noch heute zeugen die Hörner, Bockshufe, Krallen, Schuppen und Flügel der christlichen Teufelsdarstellungen davon. Die für gut befundenen Geister durften nur ihre Flügel behalten und wurden zu Engeln. Aber die Verbannung der Tiergeister in die Unterwelt, war nur ein erster Schritt auf dem Weg der Untertanmachung. Die heiligen Bäume wurden gefällt und manche von ihnen waren weit über tausend Jahre alt, ein wahrhaft biblisches Alter. Ohne das große Reich der Pflanzen hätte unser Planet keine Sauerstoffhülle entwickelt und uns würde die Luft zum atmen fehlen. Die Wälder sind die Lungen des Planeten und wir vernichten sie. So wird aus Untertanmachung immer mehr Unbewohnbarmachung. Wir hörten ein Referat, dass sich ausschließlich mit Schamanentrommeln beschäftigte und sahen einen Film über die traditionelle Herstellung einer Schamanentrommel. Der Film begann mit der Jagd auf das Tier, dessen Haut später über die Trommel gespannt wurde und endete mit der Bemalung der Trommel. Jeder Herstellungsschritt wurde von rituellen Handlungen begleitet. Sibirische Schamanen aber auch tibetische und chinesische, ritten und reiten auf dem Rhythmus ihrer Trommeln in den Himmel, weswegen die Trommel manchmal auch als Reittier des Schamanen bezeichnet wird. Im Voodoo und den synkretischen Religionen Südamerikas, spielt die Trommel ebenfalls eine große Rolle bei der Erzeugung von Trance Zuständen. Unser Herz schlägt rhythmisch, in Analogie zu den archetypischen Bildern, könnte man wahrscheinlich sagen, dass der Rhythmus ein archetypische Geräusch ist, das nicht nur mit Trommeln erzeugt werden kann. Letztendlich helfen aber auch das Rauschen des Meeres und des Windes, Gesang, Summtöne und etliche andere Instrumente, bei der Reise in eine andere Dimension.

Wer im Saft steht, holt sich nasse Füße.

SCHEMA WECHSEL.

Chi omsere Poly Trickster fieser Tage bangsam reimsehen müssen, wirrt denen, die das Volk spinner quer rauschbeuten, wirrendfun reime fette Rechnung bähschert. Unheilvoll biegt sick der Phrasentisch flunker der Last feebrochener Verssprechen und was den Reichtum weniger rauschmacht, ist die Armut vieler. Hand in Hand mit der Armut der Vielen, geht die Versarmung der Vielfalt und die Paläste finden keinen Frieden, geil sie die Welt rauschgesperrt haben, denn pestendlich kann man nicht auf Leichen tanzen, ohne selber zur Leiche zu werden und einen Leichnam anzubeten, wirkt auch nicht gerade weiterführend. Versführerisch bleibt reimtsichundallreim die eselige Verssuchung, die uns jeden Tag lieder, spinn der Schönheit des Reims und des All Es rauschlauert.

Nachdem ich mich durch Mircea Eliades „Schamanismus und archaische Ekstasetechnik“ geackert hatte, wünschte ich mir zum nächsten Weihnachtsfest den fünfbändigen „Mytholgica“ Schuber von Claude Levi Strauss. Schon die Titel der ersten beiden Bände ,„Das Rohe und das Gekochte“ und „Vom Honig zur Asche“ regten meine Phantasie ungemein an. Auch die fünfzig seitige Einleitung, von Eliade „Overture“ genannt, war reinste Sprachmusik, aber dann wurde es ganz schnell haarig. Der Begründer des ethnologischen Strukturalismus wurde seinem Ruf gerecht und zerlegte die Mythen der Amazonas Indianer in ihre kleinsten semantischen Teilchen. Die Teilchen wurden dann mit Zahlen und Buchstaben gekennzeichnet. Solcherart komplett zerschmettert und entsinnlicht, suchte er nach Teilen die einander ähnelten und konstruierte daraus Entstehungsgeschichten und Verwandtschaften. Nun ist es nicht so einfach mit 5a oder 7b sogleich ein mythologisches Bild zu verbinden. Man ist ständig am blättern um nachzuschauen, was denn mit 5a oder 7b gemeint war, was die Lust am Lesen nicht gerade fördert und auch den Text nicht unbedingt verständlicher macht. Wie auch in Nord und Mitteleuropa, sind etliche mythologische Figuren vom Sternenhimmel auf die Erde gekommen und besitzen eine himmlische Entsprechung und oft spielen die Plejaden eine große Rolle. Richtig kompliziert wird es, wenn Levi Strauss über die Plejaden nach Ähnlichkeiten zwischen den Mythen Amazoniens und Europas sucht. Mir rauchte der Kopf und ich war froh, wenn ich seine strukturalistischen Zaubertricks wenigstens ansatzweise verstand. Glücklicherweise war das Seminar weit davon entfernt sich mit „Mythologica“ zu befassen, wir hielten uns an unser Thema und hörten Referate über diverse Aspekte des Schamanismus. Egal ob in Sibirien oder in Afrika, die traditionelle Bekleidung eines Schamanen unterliegt Regeln. Es gibt Schamanen die von oben bis unten mit Metall behängt sind und es gibt Schamanen denen es untersagt ist, auch nur ein einziges metallisches Teil am Körper zutragen. Metall ist oft magisch belegt, der feurige Transformationsprozess seiner Herstellung führte dazu, dass Schmieden in vielen Kulturen zauberische Fähigkeiten nachgesagt wurden. Außerdem werden Metalle keineswegs immer oberirdisch abgetragen, sondern oft brutal dem Leib der Erde entrissen. In Afrika fanden die Ethnologen Mythen, die von der Verachtung erzählen, die die alten Jäger und Sammler Völker für Ackerbauern empfanden, da sie den Leib ihrer Mutter, der Erde aufrissen und solcherart schändeten. Ohne diese Art der Schändung wäre unsre Art niemals in der Lage gewesen, den Planeten so dermaßen erfolgreich und letztendlich zerstörerisch, zu besiedeln. Als Jäger und Sammler hatten wir uns zwar schon über den gesamten Planeten ausgebreitet und die unterschiedlichsten Lebensräume, vom Urwald bis in die Arktis, von den großen Landmassen bis auf die kleinsten Inseln im unendlichen Ozean, besiedelt, aber die Größe unserer Gemeinschaften wäre im Einklang mit unseren Lebensräumen geblieben. Mittlerweile sind einige Archäologen und Religionswissenschaftler zu dem Schluss gekommen, dass das alte Testament in der Zeit des Übergangs von der Welt der Jäger und Sammler, zur Welt der Ackerbauern entstand und in Teilen den daraus entstehenden Konflikt thematisiert. So heißt es denn auch in der „Genesis“, „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan und herrschet über die Fische im Meer und über die Vögel unter dem Himmel und über alles Getier, das auf Erden kriecht.“. Mit katastrophalen Folgen.

Auch in der Ecke steht man mit dem Rücken zur Wand.