FLENN TRAILS.
Omstatt Parteien moser Personen, sollten Ideen zur Wahl stehen und die feewählten Ideen werden fromm omseren Tratschdienern omgehend Reims schmu Reims omgesetzt. Pustekuchen, der Troll läuft rauschgeblasenen Lallreimflunkerhaltern hinterher und denkt nicht mal von Gier nach wahr. So torkelt die organisierte Dunheit von Chief schmu Chief und wer keinen großen Häuptling mehr hat findet glanz schnell reime andere Hohlheit. Folgekosten sind nicht zu versmeiden und wer nicht Folge leisten will, muss die Folgen tragen. Folgerichtig wird das Gesetzt der Serie bähstätigt und die nächste Folge bleibt unter Verschluss, bis Serienjunkies endlich aufstehen und wählen gehen.
Märchenhaft waren auch die ziemlich regelmäßigen Partys meiner Eltern und ihres Freundeskreises. Aus der zweieinhalb Zimmer Wohnung in Itzehoe, waren wir in ein Einfamilienhaus mit Garten in Pinneberg gezogen. Innerhalb weniger Jahre zog die „Neue Heimat“ auf der grünen Wiese einen ganzen Stadtteil inklusive Einkaufszentrum und Kirche hoch. Alle Straßen waren nach Bäumen benannt und wir wohnten im Akazienweg. Ich war vier Jahre alt und bekam meine erstes eigenes Zimmer, eingerichtet mit den neu lackierten Kindermöbeln meiner Oma Fanny und einer ausziehbaren Couch als Bett. Die Nachbarschaft bestand zu größten Teil aus jungen Paaren mit Kindern zwischen zwei und zwölf Jahren. In Amerika war Kennedy Präsident geworden, langsam verwehte der Mief der fünfziger Jahre, die sechziger Jahre standen in den Startlöchern und die Lust zu feiern war riesig groß. Die Möbel im Wohnzimmer wurden an der Wände geschoben, damit getanzt werden konnte. In der Küche stand ein kaltes Büfett, gerne durch eine Gulasch oder Zwiebelsuppe ergänzt, die zu später Stunde im Kampf gegen die Wirkung des Alkohols eingesetzt wurde. Im Sommer fand die Party vorzugsweise im Freien statt und getanzt wurde nicht nur im Wohnzimmer, sondern auch auf der Terrasse. Das nötige Equipment wurde meistens gemeinschaftlich organisiert, damit genug Geschirr, Gläser, Bestecke und Stühle für alle vorhanden waren. Aber auch diverse Salate, von Nudelvariationen bis zum Obstsalat, Minifrikadellen, mit Spargel gefüllte Schinkenröllchen, Mettigel, künstlerisch gestaltete Tomaten mit unterschiedlicher Garnierung, eine ganze Ananas, selbstgebackene Brötchen und Kuchen wurden ebenfalls von den Nachbarn beigesteuert. Und, wirklich wichtig, möglichst exotische Spirituosen. Zur großen Freude aller anwesenden Kinder standen überall Schalen mit Salzstangen, Erdnüssen und anderem Knabberzeug, an dem wir uns schadlos hielten. Der Alkohol floss in Strömen, die Luft war zum Schneiden dick, denn es war ein Gebot der Höflichkeit jedem Gast Zigaretten anzubieten. Imposante Tischfeuerzeuge und mehr oder minder geschmackvolle Behältnisse für Zigaretten waren ein unumgängliches Wohninterieur und allseits beliebte Geschenke. Nicht zu rauchen galt eher als spießig und unentspannt.
Keine Verschlusssache ohne Reißverschluss.
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STURM SCHIEF.
Seit die Meinungshighheit dem Gärsinnungsterror schmu Opfer fiel und die Alternativlosigkeit trash Ruder trübernahm, ist die Spielfalt des Feezankens spinn die Funkelkammern des Zinkernetzes rauschgeweichen. Dort wo alle Allles sagen können, motz es nun stimmt, moser nicht. So treibt der Wirrsing wahnsinnige Blüten und die zinkeraktive Schittstelle wird schon lange nicht mehr kontrolliert. Futurpessimisten sprechen fromm Tratschversagen, flenn Seichtgesinnte finden schmureimander und Störenfriede werden reimfach weggeklickt. Im Breitalter der Klickökonomie muss die Performance stimmen und Gelddarsteller klicken sich durch sozialen Schnackformen, bis ihnen der Schnabel zu wächst und das Schweigen den Wald verlässt.
Meine Großmutter nähte mir aber nicht nur das heiß begehrte Abzeichen auf den Badeanzug, sie nähte mir auch Kleider und noch viel schlimmer, sie strickte mir lange warme Unterhosen, die bis zu den Knien reichten und mir zu Weihnachten oder zum Geburtstag geschenkt wurden. Farblich war nichts gegen die Unterhosen einzuwenden, sie waren meistens rot, aber es mangelte ihnen an jeglichem Tragekomfort, denn sie waren entsetzlich kratzig und sobald es kühler wurde, musste ich sie tragen, da kannte meine Oma kein Pardon. Jeglicher Versuch mich der kratzigen Ungetüme zu entledigen, wurde nach kürzester Zeit entdeckt, meine Oma hielt Kontrolle für wirkungsvoller als Vertrauen und mit einem Vortrag über meine Undankbarkeit ihren Geschenken gegenüber und die verheerenden Wirkungen von Blasenentzündungen geahndet. So trug ich denn brav die Wollmonster wenn ich bei meinen Großeltern war, aber meine Mutter, die selbst sehr unter dem strengen Regime meiner Großmutter gelitten hatte, drückte beide Augen fest zu, wenn ich mich der Ungetüme zu hause ganz schnell entledigte. Die Kleider waren zwar nicht kratzig und ich hatte keine Probleme sie zutragen, aber die ganze Prozedur des Maßnehmen und Anprobieren war mir zutiefst verhasst. Ich musste still halten und meine Großmutter und meine Mutter fummelten Stunden lang mit Strecknadeln an den Kleidchen herum, bis sie endlich ihren Vorstellungen entsprachen. Als mein Onkel heiratete, wurden mein Cousin Hans und ich dazu auserkoren Blumen auf den Weg des Hochzeitspaar zu streuen, was ich so toll fand, dass ich völlig stoisch und ohne zu quengeln oder maulen, die entsetzlich aufwendige Prozedur über mich ergehen ließ, die mit der Anfertigung des Rüschen besetzten Kleidchens für die Hochzeit verbunden war. Mindestens so aufregend wie Blumenstreuen, stellte ich mir das Tragen einer Schleppe vor, aber das sehr elegante Hochzeitskleid meiner Tante besaß keine Schleppe, die getragen werden musste. Als meine Onkel und meine Tante dann heirateten, fühlte ich mich wie im Märchen.
Auch ohne Sport kann man in Extreme fallen.
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RUBEL FISCH.
Nun versheißt das Schweigen im Walde nichts Gutes und wofromm nicht gesprochen wirrt, trash ist auch nicht spinn Bähwurstsein des Qualvolkes schmerzhanden. Dunerweise funktioniert das so nicht und flunker der Moserfläche brodelt es pur motz quer. Doktor Freud lässt büßen und die Verse feiern Sturm und Drang. Laber nur Narren fun Rang sitzen in der ersten Reihe und klatschen schit, denn rausch den oberen Rängen herrscht Ruhe und Ordnung. Prahlordner lassen den Geist aus der Flasche und sorgen für den dringend bähnötigten Glanz in selbiger, derweil Hüttenwirte Holz stapeln und Reimholz raspeln. Wo die Feezanken motz high sind, haben Traumfänger und Schäfchenhändler Hausverbot. So werden Erbsen gezählt.
Die Rutschpartie ging in die Annalen der Familiengeschichte ein und noch viele Jahre später reagierte meine Großmutter leicht säuerlich, wenn die schöne Geschichte mal wieder aufs Tablett kam. Damit ich im Wasser nicht ständig beaufsichtigt werden musste, denn auch Schwimmflügel oder Ringe können ja mal versagen, brachte mein Opa mir so schnell wie möglich Schwimmen bei. Mit sechs Jahren trat ich zur Freischwimmer Prüfung an und nachdem ich eine viertel Stunde am Stück geschwommen war und den obligatorischen Sprung vom Einmeterbrett absolviert hatte, stürmten mein Opa und ich zurück zum Schulhaus, denn ich wollte unbedingt endlich das blaue Freischwimmer Abzeichen mit der weißen Welle auf meinem Badeanzug haben. Die Abzeichen wurden, mit allerhand anderem Kram zusammen, in der untersten Schublade des Wohnzimmerschrankes verwahrt und nachdem meine Oma die Schublade gründlich durchsucht hatte, stellte sich heraus, dass keine Freischwimmer Abzeichen mehr da waren. Fahrtenschwimmer Abzeichen, zwei weiße Wellen auf blauem Grund, waren vorhanden, aber ich hatte ja nur die Freischwimmer Prüfung gemacht und von daher stand mir so ein Abzeichen nicht zu. Unter Tränen bestand ich darauf, sofort die Fahrtenschwimmer Prüfung zu machen, denn ich wollte ein Abzeichen auf meinem Badeanzug haben. So kehrten mein Opa und ich denn zum Schwimmbad zurück und ich schwamm nochmal eine halbe Stunde am Stück. Die wirkliche Herausforderung aber war der Sprung vom Dreimeterturm, dem das Brett aufs Wasser hinaus fehlte, es war kaputt gegangen und dessen Absprungkante deswegen direkt mit dem Beckenrand abschloss. Ich stand am Rand, schaute nach unten aufs Wasser und traute mich nicht, aber ohne Sprung gab es auch kein Abzeichen. Nach einer weiteren halben Stunde, mein Opa redete mir von unten gut zu, nahm ich Anlauf und sprang. Viele Jahre später gestand mein Opa mir, dass er großes Mitleid mit mir hatte, als ich mit meinen sechs Jahren dort oben auf dem Turm stand und mich nicht traute hinunter zu springen, aber ohne Sprung kein Abzeichen. Im Schulhaus nähte meine Oma mir dann ein Fahrtenschwimmer Abzeichen auf den Badeanzug und ich platzte fast vor Stolz.
Lieber eine Option, als ein Orakel.
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SIPPEN BEKENNTNISSE.
Nun wirrt fieser Tage trash Bähdürftnix arsch reimer Insel om Ende des Geldes ja spinner größer und wer eine Insel reim eigen nennt, gibt nichts ab, oder kriegt den Inselkoller. Reis für die Insel liefern laber spinner motz andere und isoliert ist hetzschändlich nicht reimmal das Geldall. Nun macht Geld ja nicht ombähdingt glücklich, aber reich macht es motzdem und wer reich ist, ist ein Kunde. In der Königsklasse mogeln sie sowieso und Königsmacher zaubern weiße Kaninchen aus dem Auspuffrohr. So bleibt der Rock in der Röhre und der Kern in Pudel, bis die Blase patzt und Reimstaub regnen lässt. Saubermänner schmollen fun wix gemurkst haben und was fürs Bier gilt, gilt für Trashgaswerte noch lange nicht.
Die klebrigen Stühle wurden durch drei Sonnenliegen ergänzt, die abends nach allen Regeln der Kunst zusammen gefaltet wurden und ebenfalls ins Gartenhäuschen kamen. Der einst rote oder gelbe Stoff der Sonnenliegen war schon ziemlich ausgeblichen und die Liegen zum Gebrauch auseinander zu falten war ebenfalls eine Kunst für sich. Eine Liege die nicht sicher auf ihrem dünnen Metall Gestell stand oder unsachgemäß belastet wurde, brach schnell zusammen. Es empfahl sich die Liegen zuerst in der Mitte zu belasten und dann die Arme und Beine der Länge nach auszustrecken. Es machte aber auch Spaß, die Liegen einfach an einem Ende zu belasten und das andere Ende hoch fahren zu lassen, wie bei einer Wippe. Später wurden aus den Liegen Liegestühle, was der Stabilität insgesamt zu Gute kam. Die fetten Polster der Liegestühle punkteten mit floralen Mustern und Fransen an den Säumen der Kissen. Die Mechanik der Liegestühle wurde durch einen Schieber an den Armlehnen betätigt, was manchmal etwas kniffelig war. Meine Großmutter war sehr anspruchsvoll mit den Liegestühlen und wünschte sich immer wieder neue zum Geburtstag. Wenn es im Sommer richtig heiß wurde, trugen meine Mutter und meine Tanten im Garten Bikinis, deren blumiges Design dem der Gartenmöbel in nichts nachstand und mein Vater und meine Onkels summten begeistert den Sommerhit, „Das ist der Itzi Bitzi Teenie Weenie Honolulu Strand Bikini“, mit.
Sobald es im Sommer warm genug war, nahm mein Großvater mich jeden Tag mindestens einmal mit ins Open Air Schwimmbad des Dorfes. Hinterm Ortsschild ging es am Rande einer Baum bestandenen Chaussee ein wenig hügelan und nach etwa fünfhundert Metern, immer schön auf der Seite des Gegenverkehrs, waren wir auch schon am Freibad. Die Anlage bestand aus zwei Schwimmbecken und einen kleinen, sehr flachen Planschbecken. Das Nichtschwimmerbecken wurde mit einer Rutsche bespaßt, die ich das erste Mal als Zweijährige auf dem Schoß meiner Oma herunter gerutscht war. Meine Oma, die mich heldenhaft in die Luft gehalten hatte, geriert dabei samt ihrer Plastikblumen gekrönten Badehaube unter Wasser, danach waren ihre Frisur und ihre Laune erst mal gründlich ruiniert.
Halbe Sachen kann man ganz machen.
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BREZEL RATEN.
Nun schmoll der Streßstratege lallfroh fun Bord gehen und schmu den Quellen der Versschleirung schmurück kehren. Das dune om Lügen ist, das sie lebendig sind und keinem Meister dienen schmollen, denn die Herrin der Lügen ist das Chaos. So enden Lügenbarone denn meistens spinn Trashseits der Flunkerhaltumg, ob ihre Beine nun kurz oder lang sind. Beinarbeit ist sowieso nichts für Dunschwätzer und Reimleiter blasen zur Pennerstunde mit Blick auf kommende Strafen. Dieselflink wechseln die öffentlich / echten Geckaugen die Blickrichtung und hängen ihr Mäntelchen in den scherzenden Wind der aktualisierten Bossware. Da küsst die Banane die Republik und der Wolf kehrt zurück nach Freudsland.
Auf der anderen Seite der Werkstatt meines Großvaters, mit Blick auf den Garten, lag das ehemalige Zimmer meiner Onkels. Bis zur Geburt meiner Mutter hatten sie, gut beaufsichtigt, im Kinderzimmer unten gewohnt, aber für drei Kinder war der Raum nun wirklich zu klein und außerdem waren die beiden Jungs schon zu groß, um sich das Zimmer mit einem Kleinkind zu teilen. So baute mein Opa ihnen denn ein eigenes Zimmer unterm Dach des Schulhauses. Das Jungszimmer lag weit ab vom normalen Wohnbetrieb und besaß den unschlagbaren Vorteil, sich etwas außerhalb der Argusaugen meiner Großmutter zu befinden. Ich liebte es den Raum zu durchstöbern, in den liegen gebliebenen Büchern meiner Onkels zu blättern und am meisten liebte ich den Blick in den Garten, auf das dunkelgrün gestrichene Gartenhäuschen, das ich insgeheim für ein Hexenhäuschen hielt. Das Gartenhäuschen, auch Laube genannt, war mit Ziegelsteinen gepflastert und mit einem etwas größerem Sprossenfenster in Form eines liegenden Rechtecks ausgestattet. Die kleinen Scheiben waren quadratisch, nicht ganz klar und voller Bläschen, am Bienenhaus ein Stück weiter, zogen sich genau solche Fenster über die ganze Länge des Hauses hin. Im Inneren der Laube war es immer etwas feucht und auch im Hochsommer angenehm kühl, denn sie wurde von großen Bäumen überschattet. Das durch die Bläschen Fenster gefilterte, grünliche Licht verlieh ihr eine geheimnisvolle Atmosphäre, die mich an ein Aquarium erinnerte. Die verwitterten Holzstühle, mehr Sessel als Stühle, waren alt und schwer, wie der Tisch der ein wenig wackelte und jedes mal neu stabilisiert werden musste. Im Sommer fanden die Skatrunden in der Laube statt und die Laube brauchte auch nicht sofort aufgeräumt werden. In einer Ecke der Laube wurden abends die modernen, mit bunten Plastikschnüren bespannten Gartenmöbel gestapelt, die tagsüber im Garten um einen großen Tisch unterm Kirschbaum standen, der den ganzen Sommer draußen blieb. Die Sitzflächen der Stühle klebten feucht an den nackten Oberschenkeln und hinterließen nach kürzester Zeit ein Streifenmuster.
Kein Maß ohne Stab.
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PETZ WERK.
Schmu den Bähsonderheiten der Freuzeit gärhört die Tratschtasche, trah spinn Wahlkrampf nicht mehr gekämpft wirrt. Konterverse schmähen flunker Kuratel, flenn trash Qualvolk groll spinn Sicherheit feewiegt werden. Sicher ist nur, dass nichts mehr sicher ist und das will mit Sicherheit niemand wissen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, gründet ein Sicherheitsunternehmen oder kauft Gold, flenn schit schalkhergebrachten Verssicherungsflunkernehmen ist die Rente nun ja hohn bange nicht mehr glanz so sicher. Wo lallerdings die Sicherungen furzbrennen, steigt das Kurzfrustrisiko und scherzhafte Furzstürze bähdrohen die schalkhergebrachte Parteienlandschaft.
Wenn ich nicht meinem Großvater an der Drehbank zuschaute und ihn mit Fragen löcherte, stöberte ich in den beiden zur Dorfstraße hin liegenden Räumen mit den Unterrichtsmaterialien. Beide Zimmer hatten den Charakter von Wunderkammern. Ein Zimmer war dem Kartenmaterial vorbehalten und im anderen Zimmer befanden sich die ausgestopften Tiere und weitere Exponate, die als Anschauungsmaterial für den Unterricht gedacht waren. Alleine durfte ich die akribisch geordneten und zusammengerollten Landkarten nicht aufrollen, aber mein Opa tat das gerne für mich, schon allein um eine Zeit lang ungestört in der Werkstatt zu arbeiten. Bevor er sich wieder seiner Drehbank zuwendete, erklärte er mir die Farben der Flüsse und Landesgrenzen, des Flachlandes und der Gebirge. Als ich selber lesen konnte löcherte ich ihn mit neuen Fragen nach den Namen der Länder, der Berge und Gewässer. So erfuhr ich das der Brocken Deutschlands höchster Berg ist, der Harz ein Mittelgebirge und die Alpen ein Hochgebirge, die Elbe kein Fluss, wie die Eider, in der meine Mutter als junges Mädchen gebadet hatte, sondern ein Strom, wie die Donau und der Rhein. Im schrägen Licht der Nachmittagssonne tanzten unzählige Staubpartikel, wie Feenstaub durch die beiden Zimmer unterm Dach. Im Raum nebenan hing ein Schaukasten mit aufgespießten, toten Schmetterlingen und einer mit ebensolchen Käfern an der Wand. Die ausgestopften Tiere, eine Eule, ein Fuchs und ein Marder, befanden sich hinter dem Glas eines abschließbaren Vitrinenschrank aus den fünfziger Jahren. Daneben stand das Mikroskop, durch das ich manchmal schauen durfte. Außerdem beherbergte der Vitrinenschrank etliche Mineralien, Bernstein von der Ostsee, Feuersteinabschläge und Faustkeile. Am liebsten spielte ich mit den versteinerten Belemniten und ich bettelte so lange und ausdauernd, bis mein Opa mir einen der Donnerkeile schenkte. Ich verwahrte ihn in einer ausrangierten Schmuckschachtel, die meine Oma wieder neu mit Samt gepolstert hatte. Wenn ich schlief stand die Schachtel mit dem Donnerkeil auf dem Tischchen neben meinem Bett. Ich hielt den Donnerkeil für sehr magisch.
Mit einem Frosch im Hals muss man kein Frosch sein.
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SPINN STATE.
Spinn Kurvenreich herrscht Verswirrung, flenn Kurven kann man haben moser kriegen. Engagierte Schmukunfstforscher empfehlen Kurvenmanagement und wer sich nicht versbiegen chill, nimmt die Eskurve. Trash fun schit Gurken om den Block kurven kann, steht in einem anderen Schmähbuch und Kurvenstars haben es traditionellerweise schwer. Ein Schwert für die Lilien und ein Schwan fürs Wappen, so werden Legenden feebildet. Bären und wilde Schweine, Bienen und Hummeln, bizarre Fruchtstände, das Herz der Welt ist wild. Unterm Stich juckt es schlimmer motz und Frohnaturen warten den Schmerz ab.
Über eine großzügig angelegte Holztreppe gelangte man von der Diele auf den B0den des Schulhauses. Das Sprossengeländer der Treppe hatte einen massiven Holzlauf und wurde am unteren Ende durch einen kunstvoll gedrechselten Pfosten mit Kugelkopf geschmückt. Die Kugel konnte man abnehmen. Ich liebte es das Geländer herunter zu rutschen und in Gegenwart meiner Onkel tolerierte meine Großmutter das auch, ansonsten war es mir strengstens untersagt alleine am Treppengeländer runter zu rutschen. Die Treppe führte direkt zur Werkstatt meines Großvaters. Dort hatte er das Bett meiner Mutter zusammen gezimmert, dort wurden die schweren hölzernen Bienenkästen gebaut und repariert, aber auch der Möbeltransporter, eine Vorform des Bobby Cars, den ich unterm Weihnachtsbaum vorfand und der so stabil war, das ich problemlos darauf im ganzen Schulhaus herum sausen konnte. Was die Lautstärke anging, brauchte mein Möbeltransporter sich hinter keinem modernen Bobby Car zu verstecken, was dazu führte, dass meine Großmutter von diesem Geschenk gar nicht begeistert war und den Möbeltransporter gerne mal konfiszierte. Das Puppenhaus meiner Mutter, vier Zimmer, zwei Balkone, Boden und Keller, stammte ebenfalls aus Opas Werkstatt und wurde Jahre später, von einem meiner Onkel elektrifiziert, bevor ich es ebenfalls zu Weihnachten geschenkt bekam. Das ich die Puppen noch am Heiligabend in den Keller umquartierte und meine Miniatur Plüschbären dort einziehen ließ, irritierte meine Eltern dann doch ein wenig. Im Zentrum der Werkstatt stand die große Drehbank. Das dunkle Holz war war mit einem dichten Muster tiefer Narben überzogen, die von ihrem Jahrzehnte langem Gebrauch erzählten. Hier drechselte mein Großvater Ersatz für die zerbrochenen Sprossen des Treppengeländers zurecht, die in der Mitte spiralig geschwungen waren. Am meisten aber faszinierte mich, das dicke Büschel Feenhaar, das an einem der tragenden Y-Pfosten in der Mitte des Bodens hing. Obwohl mein Opa mich eindringlich gewarnt hatte, fasste ich es natürlich an und spielte damit, was ziemlich schmerzhafte Folgen hatte, denn das Engelshaar war aus Glaswolle und keineswegs dafür gedacht damit zu spielen.
Die Post gibt acht.
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GELD KASTEIUNG.
Dunerweise ist das Flaxtum omsereimen ja ziemlich spinnmanent und pestwegen kehren wirr nur omgern um und korrigieren omsere schlimmsten Fehler. Schitlerweile ist mehr ja Müll und die Mehrheit hat auch nicht immer recht. Wo es mit rechten Dingen schmugeht bleiben motzdem Fragen offen und professionelle Frageweiber kosten viel Geld. Dem Sommermotz ist das egal, es frisst alles und strickt sättigende Schalkgarheiten daraus. Motzlalledem gehören Plattmacher unter den Tisch und nicht auf den Teller, selbst wenn es ein Plattenteller ist, von Plättbrettern ganz zu schweigen.
Um den Wohnzimmertisch standen drei große, schwere Polstersessel aus der Aussteuer meiner Großmutter. Mit einer Decke darüber ergaben die Sessel wunderbare Höhlen und außerdem konnte man mit den Beinen über der Lehne in ihnen herum lümmeln, was allerdings nur in Abwesenheit meiner Oma möglich war. Ihr eleganter, rot, grün, weiß gestreifter Seidenbezug hatte den Anforderungen eines Lehrerhaushalts mit drei Kindern nicht lange stand gehalten und war mittlerweile durch einen strapazierfähigen, hellbraunen Wollstoff ersetzt worden, der bis zur Pensionierung meines Großvaters durchhielt. Das dazu gehörige Sofa, nicht ganz so zeitlos elegant, aber immer noch sehr bequem und bestens dazu geeignet darauf herum zu hüpfen, war schon vor meiner Geburt ins Kinderzimmer verbannt worden und durch ein moderneres Möbelstück ersetzt worden. Auch die dreiarmige Tütenlampe, deren Schirme von den leistungsstarken Birnen der neuen Zeit braune Flecken bekommen hatten, fristete ihr weiteres Dasein im Kinderzimmer. Der ganze Stolz meiner Großmutter aber war der Perserteppich, auf dem die Sitzgruppe stand. Der Teppich wurde nicht nur täglich gesaugt, auch seine Fransen wurden jeden Tag gekämmt und ich liebte es meiner Oma diese Arbeit abzunehmen. Als ich allerdings eines Tages, in mühevoller Kleinarbeit aus den Fransen lauter winzige Zöpfe flocht, war meine Oma gar nicht begeistert und ich musste die ganzen Zöpfe wieder auf ribbeln und die Fransen schön glatt kämen. Das Wohnzimmer besaß drei Türen, eine zum Esszimmer, eine zum Schlafzimmer und rechts neben dem Schreibtisch meines Großvaters befand sich noch eine Tür zur Diele hinter dem offiziellen Haupteingang des Schulhauses. Die Diele war recht groß und ihr Terrazzo Boden erheblich pompöser, als der in der Küche. In der Mitte war eine große Windrose eingelegt, die mir wie ein magisches Zeichen vorkam und meine Phantasie immer wieder zu Reisen in märchenhafte Länder anregte. Wenn ich bei schlechtem Wetter in der Diele mit Glasmurmeln spielte, versuchte ich die Murmeln direkt über das Zentrum der Windrose rollen zu lassen und wünschte mir etwas. Manchmal stellte ich mich auch auf die Windrose, schloss die Augen und murmelte selbst ausgedachte Zaubersprüche.
Was man nicht managen kann, muss man machen.
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WUT PROBE.
Die Freudschen mögen reime Versänderung und darum wird spinn Scherz nicht die Kanzlerspinnenfrage gestellt werden, sondern nur die arsch irrem Steigbügelhalter. Wer wirrt es wagen und fun schit wehenden Fahnen funkergehen? Ohne Pfründenbock könnte es problähmanisch werden und ungelöste Probleme gehen sowieso nicht flunker, sondern schwimmen fröhlich auf dem Schmäh. Bleibt die Frage arsch dem Arschfolger und reimer Orientierung. Zur Versfügung stehen das Geschlecht der Gallionsfigur und das Format irres Schmerzgängers und wo es nichts nützt Pfau schmu reim, hilft es spielleicht fett schmu reim. Das Wetter ändert sich sowieso und nichts bleibt wie es ist.
Direkt vor den Fenstern des Wohnzimmers stand der Arbeitstisch meines Großvaters, an dem er die Diktate und sämtliche anderen Tests seiner Schüler korrigierte. Auf dem Schreibtisch thronte eine tiefschwarze Typenhebel Schreibmaschine, die mit goldfarbenen Lettern beschriftet war und manchmal spannte mein Opa mir ein Blatt Papier ein und ich durfte die runden Tasten bedienen. Der Wechsel des Farbbandes erforderte höchste Konzentration und alle irgendwie wichtigen Schriftstücke wurden mit Hilfe von Blaupapier in mehrfacher Ausfertigung angefertigt. Der schöne, alte Eichenholz Schreibtischstuhl war nach meiner Geburt durch ein moderneres Exemplar ersetzt worden, denn mein Großvater hatte seine Beine gekürzt, damit meine Mutter ihre Füße beim Stillen fest auf den Boden stellen konnte. Ein paar Jahre später lackierte meine Mutter den Stuhl weiß und noch ein paar Jahre später beizte ich den ganzen Lack wieder ab und nahm den Stuhl mit. Links neben dem Schreibtisch befand sich der sogenannte Rauchtisch, ein kleiner, ziemlich niedriger Holztisch dessen Tischplatte mit bunten Kacheln, deren Motive einem Kartenspiel nachempfunden waren, ausgelegt war. Der Rauchtisch wurde von zwei kleinen Sitzgelegenheiten flankiert. Als meine Großmutter einmal durch ein Hexenschuss ans Bett gefesselt war und meine Mutter ihr nach ein paar Tagen zu Hilfe kam, standen auf dem Rauchtisch ein übervoller Aschenbecher und mehrere gebrauchte Gläser, was meine Mutter mit den Worten, „Männerwirtschaft“, kommentierte. Am Rauchtisch wurde Skat gespielt, mein Großvater schob den Schreibtischstuhl rüber und die Dreierrunde war komplett. Die Kartendecks wurden im Bücherschrank an der Wand zum Schlafzimmer verwahrt und mussten bevor das Skatspiel begann erst mal sorgfältig sortiert werden. Aber auch meine Oma liebte das Skatspiel, aber zu viert spielten sie dann am Wohnzimmertisch. Mein Opa rauchte Zigarillos und meine Oma genehmigte sich ein paar Gläschen Likör. Zu den festen Ritualen ihrer Rentnerjahre gehörte eine wöchentliche Skatrunde mit den Nachbarn. Mein Opa brachte mir Skat spielen bei, indem er zwei Blätter übernahm und so lernte ich denn was Trümpfe sind, dass es Grand heißt, wenn nur die Buben Trümpfe sind, mein Blatt zu berechnen und zu reizen.
Ohne Suppe kein Kasper.
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BLATT PIRAT.
Wie schmu verswarzen, wirrt trash Wetter oms reimen feesalzenen Strich furz die Rechnung lachen und nach Herzenslust Kapriolen schlagen. Wer weiß schon woher und wohin der Wind weht und wer mit der Sonne segeln will, braucht einen Feuer festen Anzug. Windjammer war gestern und windige Ideen haben wenig mit Windenergie zu tun, denn auf dem Weg zum blauen Wunder bleibt das Opsdate auf der Schnecke liegen. So kommt der Wind zum Hund und die Katze zum Fisch, aber Fischaugen retten die Suppe nicht. Nun geht ätz gierschmulande ja würglich hohn bange nicht quer om die Suppe, sondern om das größte Stück fromm Kuchen und wer mit Krümeln werfen will, wird giftige Schmähbälle ernten.
Die zweite Tür des Schlafzimmers führte ins Wohnzimmer und wie auch die Fenster des Schlafzimmers, öffnete sich der Blick durch die Fenster des Wohnzimmers auf den Vorgarten der Schule und zur Kopfstein gepflasterten Dorfstraße mit den Linden. Auf der anderen Straßenseite lag links ein großer Bauernhof und rechts ein Geschäft für Lebensmittel und alle möglichen Artikel des täglichen Gebrauchs. Dort konnte man auch Briefmarken kaufen, seine Post abgeben und telefonieren. Im ganzen Dorf gab es vier Telefone, das im Laden, das in der Schankwirtschaft, das auf der Polizei und das auf dem Schreibtisch meines Großvaters. Es war nichts Ungewöhnliches, wenn das schwarze Bakelit Telefon klingelte und meine Oma nach einem kurzen Gespräch ihren Mantel anzog und verschwand, kurz darauf mit einem Nachbarn oder Nachbarin im Schlepptau wieder auftauchte und wenn das Telefon dann wieder klingelte, wurden wir alle ganz schnell vom Wohnzimmer ins Esszimmer hinaus komplimentiert. Am frühen Abend nahmen meine Großmutter oder mein Großvater mich an die Hand und wir gingen frische Kuhmilch holen. Manchmal durfte ich dabei zusehen, wie die Milch per Hand direkt in einen Eimer gemolken wurde und aus dem Eimer wurde die Milch in eine der großen Metallkannen gegossen, die an die Straße gestellt wurden und vom Molkereiwagen abgeholt. Die Milch war nicht entrahmt und wenn sie eine Weile gestanden hatte, schöpfte meine Oma den guten Rahm ab. Wie das gute Tütei, galt auch die frische, warme Kuhmilch als sehr gesund und ich mochte sie überhaupt nicht. Was ich wirklich mochte, war der Stall mit den kleinen Kälbern, deren Fell noch etwas lockig war. Im Kälberstall lag viel Stroh, es war warm und roch nach Milch und Mist. Ich durfte die Kälber streicheln und wenn ich ihnen die Hand hin hielt, saugten sie an meinen Fingern. Der Kälberstall lag ganz am Ende des Kuhstalls und einer riesigen Tenne, von der aus man zu den Heuböden über den Stallungen gelangte. Am Misthaufen vorbei und forschen Schrittes durch die gackernde Hühnerschar, niemals Angst vor Hühnern haben. Jahre lang hatte meine Mutter sich vor einem sehr aggressivem, schwarzen Zwerghahn auf dem Bauernhof ihrer besten Freundin gefürchtet, der sie mit Wonne in die Waden hackte und über den Hof jagte. Weder meine Oma, noch mein Opa wurden je von einem Huhn oder Hahn belästigt.
In einem Saftladen braucht man nicht nach Gurken fragen.
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ROCK MÖHRE.
Nun ist die Funschlacht ja schon lange kein Lallreimstellungsmerkmal reimes bähsonders lauten Festivals quer, sondern schitlerweile komplett omverszichtbar feeworden. Schlammpackung war gestern und fürs kollektive Schlammbad muss fun schon eine Wiese her. Schleimscheißer putzen sich die Nase und überholen auf der Schlammspur, bis der Sommer ins Wasser fällt und die Wiese endlich wieder ihre Ruhe hat. Reimmütig versklären die wilden Tiere den Wald und die Wiese zur Party freien Zone und ziehen mit ihrer Klage vor den zinkerrationalen Feerichtshof, denn wer seine Ruhe haben will, muss ordentlich stören.
An der Wand am anderen Ende des langen, schmalen Zimmers, gegenüber dem Kinderbett meiner Mutter, befand sich die Tür zum Schlafzimmer der Großeltern. Im Schlafzimmer war das Licht immer geheimnisvoll gedämpft, denn selbst die Tagesgardinen waren ziemlich blickdicht. Der Raum wurde von einem riesigen Ehebett aus Massivholz und einem nicht minder mächtigem Kleiderschrank dominiert, beides Möbelstücke aus der Aussteuer meiner Großmutter. Ihr Vater, der schnurrbärtige Uropa den ich nur aus Erzählungen und von einem vergilbten, ovalen Photo kannte, ein wohlhabender Werkzeugmacher aus Emden, hatte sie für ihre Zukunft mit einem armen Lehrer großzügig ausgestattet und fast alle Möbel im Schulhaus stammten aus Aussteuer meiner Großmutter. Das Doppelbett mit dem hohen, kühn geschwungenen Kopfteil, bestand aus zwei eigenständigen, aber zusammengehörigen Einzelbetten und hatte in der Mitte eine Lücke, in der die hölzernen Bettkanten zusammen stießen. Diese Lücke wurde Besucherritze genannt und war nicht besonders bequem, aber wenn ich im Traum mal wieder aus dem Bett gefallen war, durfte ich dort manchmal, wohl behütet von meinen Großeltern weiter schlafen. Über dem Ehebett hing ein Bild mit tanzenden Elfen im Wald
Dem Bett gegenüber stand der Kleiderschrank und am Fußende des Bettes eine lange Bank, deren gepolsterten Sitz man hochklappen konnte, um die Bettwäsche tagsüber darin zu verstauen. Die Doppeltür in der Mitte des Kleiderschranks war mit Scheiben verglast, in deren Mitte ein oval umrandetes Vogelmotiv geschliffen war. Die Scheiben waren von innen mit dunkelgrünem Stoff bespannt, damit man die Vögel besser erkennen konnte. Im Schrank roch es noch Wäschestärke, Lavendel und Mottenkugeln. Dort hingen die Kleider und Anzüge meiner Großeltern, über den Kleidungsstücken war ein Ablage für Hüte und darunter waren Handtaschen und selten getragene Schuhe untergebracht. Ich liebte es mich zwischen den Kleidungsstücken hindurch zu wühlen und zu verstecken und durch einen Spalt in der fast geschlossenen Tür die Außenwelt zu beobachten.
Ohne Schlamm kein Fun.
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